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     989  0 Kommentare Ölpreis Brent – Saisonalität und Stimmungen

    Die Preise für Rohöl sind weiter auf Talfahrt. Heute erreichten sie die tiefsten Stände seit knapp drei Monaten. Trotz Nahost-Konflikt fällt der Preis

    Was steigt, wird irgendwann auch wieder fallen. Was fällt, wird auch irgendwann wieder steigen. So in der Art lautet ein altes Stichwort, inspiriert durch Ikarus aus der griechischen. Auch an der Börse sehen wir immer wieder das gleiche Phänomen.  Aktuell schient der Ölpreis dafür ein gutes Beispiel zu sein. Im September notierte der Ölpreis der Sorte Brent im Bereich der 97 USD-Marke. Dabei waren die meisten Anleger sehr bullisch eingestellt, sodass die Short-Positionierung von Hedgefonds/CTA auf ein Mehrjahrestief gefallen waren. Dies allein, ist natürlich noch kein negatives Signal, jedoch konnte man auch feststellen, dass sich die Stimmung und die Kursziele der Banken ebenfalls massiv veränderten. Während im Juni die Prognosen reihenweise gesenkt wurden, hob im September JP Morgan sein Preisziel auf 120 USD an. Eine kurze Erinnerung daran, wie der Preis die Stimmung verändert. Dieses Muster tritt in jedem Zyklus auf. Wichtig ist dabei auf die eigenen Emotionen zu achten. (keiner ist dagegen immun).

    Was wirkt sich auf die Ölangebot- und Nachfrage aus?

    Bei den Rohölpreisen sind sowohl säkulare als auch saisonale Trends im Spiel. Während sich säkulare Trends über einen längeren Zeitraum entwickeln, können saisonale zyklische Effekte kurzfristig beobachtet werden.

    Grundsätzlich bewegt sich die Ölnachfrage im Gleichschritt mit den weltweiten wirtschaftlichen Aktivitäten.

    Überangebot und Verknappung, Wirtschaftswachstum und -rückgang sowie geopolitische Faktoren beeinflussen die Rohölpreise. Verschiedene Ereignisse wirken sich auf unterschiedliche Segmente der Versorgungskette aus. Die globale Rohölversorgungskette ist komplex und verzweigt. Sie kann grob in Upstream, Midstream und Downstream unterteilt werden.

    Die Upstream- und Midstream-Sektoren bestimmen die Rohölversorgung. Ein Ausfall oder eine Verknappung im Upstream-Bereich wirkt sich auf das verfügbare Angebot aus, das manchmal vom Midstream-Bereich durch angemessene Lagerbestände ausgeglichen wird.

    Downstream und Midstream bestimmen die Nachfrage. Die Nachfrage der Endverbraucher wird im Vertrieb beobachtet. Die Raffinerien passen ihre Produktion auf der Grundlage ihrer Gewinnspannen an, die wiederum von den Rohölpreisen und den Preisen für raffinierte Produkte abhängen.

    Was hat es mit der Saisonalität im Ölpreis auf sich?

    Die Saisonabhängigkeit der Nachfrage nach Raffinerieprodukten wirkt sich auf die Rohölpreise aus. Eine höhere Nachfrage nach Raffinerieprodukten (Benzin, Diesel und Kerosin) ist im Sommer aufgrund der Reisetätigkeit zu beobachten. Ein geringeres Angebot wird durch wartungsbedingte Pausen im Downstream-Bereich im Winter verursacht.

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    Konstantin Oldenburger
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    Seit seiner Ausbildung zum Bankkaufmann beschäftigt sich Konstantin Oldenburger mit den Geschehnissen an den internationalen Finanzmärkten. Der studierte Betriebswirt besitzt einen Händlerschein für den Kassamarkt bei der Deutschen Börse AG. Oldenburger erlebte die Ereignisse rund um die Lehman-Pleite direkt im Handelsraum eines Brokers mit all dem Stress, den Tragödien und dem Verhalten der Marktteilnehmer in einer Extremsituation. Bei der Marktanalyse hat er sich auf die Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen und Symmetrien, die am Markt auftreten. Insbesondere der Devisenmarkt, aber auch langfristige Trends von Aktien und Indizes stehen auf der Agenda von Konstantin Oldenburger.
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