Quartalszahlen
BofA: Gelingt Adidas der Turnaround? "Mittelfristiges Aufwärtspotential"
Nach besser als erwarteten Quartalszahlen legt das Adidas-Papier kräftig zu. Analysten der Bank of America sprechen von mittelfristigen Chancen für Anleger. Doch die Aktie ist bereits sehr teuer.
- Adidas-Aktie steigt nach guten Quartalszahlen stark an.
- Bank of America sieht mittelfristige Chancen für Anleger.
- Adidas-Aktie ist jedoch bereits sehr teuer.
Nun läuft es doch besser als befürchtet: Das Papier des weltweit zweitgrößten Sportartikelherstellers Adidas notiert aktuell bei 187 Euro und damit auf seinem Jahreshoch. Allein seit Anfang Oktober ist die Adidas-Aktie knapp 20 Prozent gestiegen. Das hat vor allem mit dem Turnaround im dritten Quartal zu tun: Nach einem verlustreichen ersten Halbjahr lag der Umsatz im dritten Jahresviertel währungsbereinigt leicht über dem Niveau des Vorjahres. Das Kerngeschäft des Nike-Rivalen hat sich ganz offenbar besser entwickelt als vom Konzernchef Björn Gulden Anfang des Jahres prognostiziert. Gulden hatte 2023 als ''holpriges Übergangsjahr mit enttäuschenden Zahlen'' bezeichnet.
Guldens Pessimismus war unter anderem auf das Ende der Zusammenarbeit mit US-Musiker Kanye West zurückzuführen. Adidas kündigte den Vertrag auf, nachdem sich West antisemitisch geäußert hatte. Der Skandal belastete den Adidas-Kurs zunächst. Dann lief der Abverkauf der restlichen ''Yeezy-Sneaker'' allerdings hervorragend. Statt Jahresverluste von 450 Millionen Euro rechnet Adidas nun damit, dass das Betriebsergebnis nur um etwa 100 Millionen Euro ins Minus rutschen wird.
Das Research Team der Bank of America (BofA) sieht in dieser Entwicklung ein mittelfristiges Aufwärtspotential. Adidas befinde sich laut einer aktuellen Analyse ''in der Anfangsphase eines mehrjährigen Turnarounds''. Die BofA-Analysten sehen die Gewinnentwicklung von Adidas durch den erfolgreichen Bestandsabbau, eine verbesserte Bruttomarge und den neuesten Hype rund um die sogenannten ''Terrace-Sneaker'' untermauert. Die Retro-Sneaker mit flachem Profil, einst bei Fußball-Fans sehr beliebt, gewinnen in der Modewelt aktuell an Popularität.
Adidas plant dementsprechend zahlreiche Variationen seiner Terrace-Kollektion und erwartet ''sehr gute'' Auftragseingänge für 2024. Läuft alles wie geplant, erwartet die BofA, dass Adidas sein ambitioniertes Ziel einer Bruttomarge von 50 Prozent erreichen kann. Zugleich weisen die Analysten darauf hin, dass der Markt dieses Upside-Potential bereits einpreist. Adidas wird mit Blick auf das neue Geschäftsjahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 40 bewertet. Rivale Nike kommt auf weniger als 29.
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(tl) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
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