Egbert Prior
Novartis möchte Morphosys schlucken
Aus unserer Sicht muß die Offerte nicht das letzte Wort sein. Im Onkologiebereich findet eine Jagd nach aussichtsreichen kleinen und mittelgroßen Unternehmen statt.
- Schweizer Pharmariese Novartis bietet 68 Euro für Biotechnologiespezialisten.
- Novartis interessiert an Medikamentenkandidaten Pelabresib.
- Amerikanisches Pharmaunternehmen Incyte ebenfalls interessiert.
Die großen Pharmafirmen haben einen ständigen Appetit auf potentielle Blockbuster-Kandidaten, weil bei ihren angestammten Medikamenten früher oder später der Patentschutz abläuft. Im Dezember 2019 hatte die Aktie in der Spitze rund 127 Euro gekostet. Im Klartext: Novartis muß möglicherweise bei dem Angebot nachlegen.
Die Eidgenossen sind hauptsächlich scharf auf den Medikamentenkandidaten Pelabresib, ein Medikamentenkandidat gegen einen seltenen Blutkrebs (Myelofibrose). Für das gesamte Unternehmen mit Sitz in Planegg bei München möchten die Schweizer 2,7 Milliarden Euro locker machen. Möglicherweise kommt es zu einem Bieterkampf.
Das amerikanische Pharmaunternehmen Incyte, ein Vertriebspartner von Morphosys, soll ebenfalls großes Interesse an den Münchnern haben. Novartis macht den Deal abhängig von der Mindestannahmeschwelle von 65%. Der Zukauf soll noch in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Im Rahmen der Transaktion möchten sich die Münchner vom Blutkrebsmedikament Tafasitamab trennen. Das Präparat mit dem Handelsnamen Monjuvi ist das einzige eigene Medikament in ihrem Portfolio mit einer Marktzulassung.
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Die Morphosys-Aktie sprang einzig und allein am Dienstag um 15% auf 65,80 Euro. Schlußendlich soll Morphosys vom Kurszettel genommen werden. Novartis traut Pelabresib einen Milliardenumsatz zu. Der beabsichtigte Kauf ist wie ein Ritterschlag durch den Pharmariesen Novartis. Anleger sollten erst einmal die Diskussion des Angebots abwarten, Eile ist nicht geboten. Der Deal als solcher machte Sinn: Der Global Player hat ganz andere Möglichkeiten, ein Medikament weltweit zu vermarkten.
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