Hoffen auf den Turnaround
Nordex: Starker Umsatz, schwache Marge – reicht das für die Aktie?
Nordex präsentiert in einem vorläufigen Bericht eine starke Umsatzentwicklung. Die Marge allerdings lässt weiterhin zu wünschen übrig, immerhin gelang es dem Unternehmen aber, zumindest einen kleinen Gewinn einzufahren.
- Starke Umsatzentwicklung, schwache Margen, aber verbessert
- Umsatz stieg auf 6,5 Mrd. Euro, EBITDA bei 2 Mio. Euro
- Erholungsrallye der Aktie möglich, wenn Margen weiter verbessert werden
Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat am Montagmorgen vorläufige Quartalszahlen präsentiert. Die zeigen einerseits eine starke Umsatzentwicklung, andererseits aber schwache Margen, sodass das Unternehmen von der dynamischen Nachfrage noch kaum profitieren kann.
Starke Umsatzentwicklung, Margen weiter schwach, aber verbessert
Gegenüber dem Vorjahr kletterten die Erlöse von 5,7 auf 6,5 Milliarden Euro. Das entspricht nicht nur einer deutlichen Steigerung von 14 Prozent, sondern hat auch die unternehmenseigene Schätzung von bis zu 6,1 Milliarden Euro weit übertroffen.
Der hieraus erzielte operative Gewinn (EBITDA) betrug allerdings magere zwei Millionen Euro. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahresquartal (-244 Millionen Euro) zwar den finanziellen Break-Even, aber eben auch eine äußerst bescheidene EBITDA-Marge von 0,0 Prozent. Immerhin gelang damit eine Steigerung um 430 Basispunkte.
Sein endgültiges Zahlenwerk will Nordex am Donnerstag, den 29. Februar vorstellen. Hier wird das Unternehmen auch seine Prognose für 2024 präsentieren. Das abgelaufene Jahr kommentierte CEO José Luis Blanco mit den Worten: "Das Jahr 2023 war ein Übergangsjahr mit einem Schritt in die richtige Richtung. [...] Insgesamt erreichten wir den Break-Even bei der Profitabilität und haben damit eine gute Ausgangsbasis für unsere künftige Geschäftsentwicklung gelegt." Für den Jahresausblick dürften Anleger in zwei Wochen also vor allem auf weiter verbesserte Margen in 2024 hoffen.
Erholungsrallye möglich
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Im frühen XETRA-Handel wissen die vorläufigen Zahlen zu überzeugen, die Aktie kann sich um rund fünf Prozent steigern. Vor allem der weit über den Erwartungen liegende Umsatz dürfte aufhorchen lassen. Auch der finanzielle Break-Even hat die Chance, für einen nachhaltigen Turnaround in der Aktie zu sorgen – freilich aber nur, wenn ein solcher in zwei Wochen auch für 2024 in Aussicht gestellt wird.
Zwar erwischte die Aktie bislang keinen guten Start in das Jahr, im Gegenteil wurde Ende Januar ein neues 52-Wochen-Tief markiert. Die starken Auftragseingänge sowie das heute vorläufig vorgestellte Finanzergebnis lassen aber Hoffnung aufkeimen. Sollte sich die Aktie heute über zehn Euro etablieren, und in den kommenden Tagen den Widerstand bei 10,50 Euro bezwingen können, hat das Papier die Chance auf eine Erholungsrallye.
Fazit: Vorläufige Zahlen machen Hoffnung
Das vorläufige Umsatzergebnis des Windkraftanlagenbauers weiß zu überzeugen, auch die Margenverbesserung ist deutlich und lässt Hoffnungen auf einen nachhaltigen, operativen Turnaround aufkommen. Auch für die Aktie bedeutet das eine Turnaround-Chance, allerdings wird Nordex hierzu in zwei Wochen eine ordentliche Gewinnprognose für 2024 vorlegen müssen, andernfalls dürften sich die Hoffnungen der Anleger schnell zerschlagen und auch bis dahin in der Aktie angefallene Gewinne wieder abgegeben werden müssen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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