Erwartungen geschlagen
Allianz hebt Dividende überraschend stark an nach Rekordgewinn
Der Versicherungsriese Allianz hat seine Dividende nach einem Rekordgewinn um mehr als ein Fünftel angehoben – deutlich stärker als erwartet worden war. Der Kurs fällt dennoch.
- Allianz erhöht Dividende um 21,1% nach Rekordgewinn
- Operativer Gewinn steigt um 17% auf 3,77 Mrd. Euro
- Neue Ausschüttungspolitik: 60% des Nettogewinns als Dividende, Aktienrückkauf bis 1 Mrd. Euro
Die Allianz hat im vierten Quartal etwas mehr verdient als von Analysten erwartet. Und plant nun, deutlich mehr Kapital an die Investoren zurückzugeben. Gewinntreiber war die Lebens- und Krankenversicherung, die von den steigenden Zinsen profitierte.
Der operative Gewinn des Konzerns stieg um 17 Prozent auf die Rekordmarke von 3,77 Milliarden Euro, wie Europas größter Versicherungskonzern am Freitagmorgen mitteilte. Das war etwas besser als die von Analysten erwarteten 3,74 Milliarden Euro. Der Versicherer strebt in diesem Jahr einen operativen Gewinn von 14,8 Milliarden Euro an, plus oder minus eine Milliarde Euro, hieß es.
Die Allianz plant außerdem einen neuen Aktienrückkauf im Wert von bis zu einer Milliarde Euro, wie aus einer separaten Mitteilung vom späten Donnerstag hervorgeht. Von März bis Ende des Jahres sollen eigene Aktien für bis zu einer Milliarde Euro aufgekauft und danach eingezogen werden.
Die Dividende wurde überraschend um 21,1 Prozent auf 13,80 Euro pro Aktie erhöht. Analysten hatten im Schnitt nur eine Dividende von gut zwölf Euro erwartet.
Der Aktienkurs der Allianz fiel im frühen Nachmittagshandel in Frankfurt um 2,8 Prozent auf 247,85 Euro zurück. Seit Jahresbeginn haben sich die Titel im regulären Xetra-Handel damit noch um 1,2 Prozent verteuert.
Die höhere Ausschüttung ist nicht zuletzt das Ergebnis der neuen Ausschüttungspolitik, die ab sofort gelten soll. So will die Allianz jetzt 60 statt 50 Prozent des um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns nach Anteilen Dritter als Dividende ausschütten, mindestens aber so viel wie im Vorjahr.
Lesen Sie auch
Vorstandschef Oliver Baete, der vor fast zehn Jahren das Ruder bei der Münchner Allianz übernahm, hat die Rückgabe von Geld an die Investoren zur Chefsache erklärt. Nach Berechnungen von Bloomberg hat er seit Anfang 2017 bereits rund 40 Milliarden Euro in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre ausgeschüttet.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors