Extreme Kursausschläge zeigen: die Anleger sind hin- und hergerissen - Seite 2
Der Wunsch nach Zinssenkungen UND einer starken Wirtschaft
Was soll man davon halten? Nun, letztlich scheint es so, als seien die Anleger hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Zinssenkungen und dem gleichzeitigen Wunsch nach positiven Wirtschaftsdaten, weil eine geringe Arbeitslosigkeit und eine starke Wirtschaft letztlich zu höheren Unternehmensgewinnen führen und diese am Ende entscheidend für die Aktienkurse sind.
Doch beides zugleich ist kaum zu haben. Denn eine geringe Arbeitslosigkeit und eine starke Wirtschaft gehen meist mit Inflationsrisiken einher. Und in einem solchen Umfeld kann die Fed kaum den Leitzins senken, weil sie damit riskiert, ihn im Falle einer anziehenden Inflation schnell wieder anheben zu müssen.
Daher dürften die Anleger noch eine Weile hin- und hergerissen bleiben. Und das wird wahrscheinlich zu weiteren unberechenbaren Kursausschlägen führen. Bullishe und bearishe Signale könnten sich daher schnell abwechseln. Und aus einem solchen Markt sollte man sich möglichst heraushalten.
Gewinnmitnahmen
Ich habe daher bereits Konsequenzen gezogen und bei meinen Börsenbriefen Positionen geschlossen. Aus dem Depot des "Börse-Intern Premium" habe ich alleine in dieser und der vergangenen Woche 6 Trades beendet (siehe folgende Tabelle).
Bei Gerresheimer, KION, TUI und Hornbach habe ich Gewinne mitgenommen, damit diese nicht mehr verloren gehen, sollte es zu einer längst überfälligen Korrektur am Gesamtmarkt komen. Und New Work, Kloeckner und Evonik (teils per Stop-Loss) habe ich verkauft, um Verluste zu verhindern, falls mit den jüngsten Kurseinbrüchen eine größere Korrektur begonnen hat und in deren Rahmen alles mit nach unten gezogen wird.
DAX rutscht mit hoher Dynamik unter die Rechteckgrenze
Diese Gefahr besteht, weil zum Beispiel der DAX nun doch unter die Rechteckgrenze bei 18.270 Punkten gefallen ist. Vor allem die hohe Abwärtsdynamik ist dabei kritisch zu werten.
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Zumal der deutsche Leitindex mit einem Rückgang um 2,58 % vom Hoch bereits den größten Kursverlust seit der ABCDE-Korrektur vom Jahreswechsel hinnehmen musste. Dies spricht dafür, dass nun zumindest erneut eine solche Konsolidierung bevorsteht, auch weil die Bullen einen kräftigen Schuss vor den Bug bekommen haben, wie ich den Lesern des „Target-Trend-Spezial“ gestern bereits schrieb. „Und einige Anleger dürften daher nun Zweifel an der Stabilität der Kurse auf dem erreichten Niveau haben. Es könnten daher weitere Gewinnmitnahmen folgen“, hieß es dazu.