20 Unternehmen hoffen auf Geld
Biden will Chips-Act-Deals abschließen, bevor Trump alles kaputt machen könnte
Kurz vor dem Wechsel im Weißen Haus drängt die Biden-Administration darauf, Verträge im Rahmen des Chips and Science Act mit Branchengiganten wie Intel und Samsung Electronics abzuschließen.
- Biden-Administration drängt auf Chip-Verträge vor Trump
- 90% der 39 Mrd. US-Dollar Subventionen bewilligt
- Konflikte um Auflagen und China-Geschäfte bestehen weiter
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Ziel ist es, die heimische Chipindustrie zu stärken, bevor Donald Trump das Präsidentenamt antritt. Das US-Handelsministerium hat bereits über 90 Prozent der 39 Milliarden US-Dollar an Subventionen im Rahmen des 2022 verabschiedeten Gesetzes bewilligt. Doch bisher wurde nur eine verbindliche Vereinbarung abgeschlossen.
Die nächsten zwei Monate werden entscheidend für mehr als 20 Unternehmen, die laut Bloomberg noch in Verhandlungen stecken. Brancheninsider erwarten, dass Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) und GlobalFoundries bald ihre finalen Verträge bekannt geben. Intel, Samsung und Micron Technology arbeiten hingegen noch an kritischen Details.
Eile wegen Trumps Wahlsieg: Neuverhandlungen sollen vermieden werden
Die Biden-Administration möchte die Verträge schnell abschließen, um ihre industriepolitischen Erfolge abzusichern und zu verhindern, dass eine neue Trump-Regierung die Bedingungen neu verhandelt. Trump und seine Verbündeten kritisieren das Gesetz, obwohl der Ex-Präsident selbst die Ansiedlung von TSMC in Arizona förderte. Trump bezeichnete den Chips Act als "so schlecht" und plädierte für Zölle als bessere Lösung. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, kündigte an, dass die Republikaner das Gesetz abmildern wollen.
Konflikte um Auflagen und Verzögerungen bei der Umsetzung
Die Chiphersteller fürchten vor allem Verzögerungen bei der Auszahlung der Subventionen. So stehen etwa Intel und Micron noch in intensiven Verhandlungen über Vertragsklauseln, die Kontrollwechsel regeln, falls Unternehmen teilweise übernommen werden. Intel kämpft zudem mit Gerüchten über mögliche Übernahmeangebote, was die Verhandlungen zusätzlich erschwert.
Micron wiederum lehnt die Teilnahme am National Semiconductor Technology Center ab, einer Initiative zur Förderung von Forschung und Entwicklung.
Auch Samsung geriet zuletzt ins Stocken: Nach enttäuschenden Finanzberichten entschuldigte sich der Konzern bei US-Beamten. Der Tech-Riese hat im Vergleich zu TSMC noch kaum Fortschritte bei der Produktion hochmoderner Chips erzielt und kämpft mit dem Fehlen großer Abnehmer für seine neuen Fabriken in Texas.
Chinesische Expansion bleibt heikles Thema
Ein weiterer Streitpunkt ist der Umfang, in dem die Unternehmen weiterhin Geschäfte mit China betreiben dürfen. Die Biden-Administration hat Sicherheitsauflagen erlassen, um die Ausweitung von Produktionskapazitäten in China zu begrenzen. Die genauen Regeln müssen jedoch noch in den Verträgen verankert werden.
Abschluss vor Amtsübergabe
Die Biden-Administration will so viele Zusagen wie möglich einholen, bevor sie Ämter niederlegen. Dies soll die Unternehmen vor künftigen Änderungen schützen, sofern sie sich an die festgelegten Bedingungen halten. Weitere Ankündigungen werden in den kommenden Wochen erwartet.
Obwohl unklar ist, ob Trumps Handelsministerium bestehende Verträge aufbrechen wird, preschen Bidens Beamte vor, damit ein Großteil der Auszahlungen bereits unter der neuen Regierung erfolgen könnte.
**zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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