checkAd

     9073  0 Kommentare Wall Street vor Crash? - Seite 2



    Charttechnisch befindet sich die Wall Street schon jetzt in einer brisanten Situation, da die jetzt erreichte 12.800-Marke auf eine wichtige Unterstützungslinie trifft. Wird diese nachhaltig über 100 Punkte unterschritten, könnte es sehr schnell zu weiteren Kurseinbrüchen bis auf die 12.000-er Marke kommen, da unterhalb von 12.800 Indexpunkten viele Stopp-loss-Marken liegen. Bei 12.700 Indexpunkten ist das Chartbild also äußerst bearish. Ein ähnliches Bild liefert der Chart des S&P-Index, wo die wichtige Unterstützungslinie bei 1400-Indexpunkten liegt. Wird diese Marke nachhaltig um mehr als 50 Punkte durchbrochen, sieht es düster aus. Die kritische „bearishe Zone” liegt also bei 1350-1400 Indexpunkten beim S&P; weil sich bei Unterschreiten ein Mega-Trendwechsel andeutet. Schon dreimal und zwar im März, August und Dezember 2007 wurde an diese Linie an der Wall Street getestet und dann durch die „Wall Street-Eingreiftruppe”, zu der auch Präsident Bush und Notenbank-Chef Bernanke zählt, gerettet - unterstützt von hektischen Notenbankmaßnahmen (=Zinssenkungen) und beruhigenden Worten von offizieller Seite (Bush). Durch ein Short-Squeeze, also dem Eindecken von Leerverkäufen, wurde der Markt dann wieder künstlich nach oben getrieben.

    Letztendlich wird sich die Börse aber an den ökonomischen Fakten orientieren und diese sehen – zumindest für die USA – nicht gut aus. Die Arbeitslosigkeit wird zunehmen, die Inflation wird ansteigen, die Immobilienkrise wird sich fortsetzen und zu weiteren 1,4 Mio. Zwangversteigerungen führen, die US-Bankenkrise wird sich vor allem im Privatkreditgeschäft fortsetzen und das BSP wird abnehmen. Die entscheidende Frage für die USA ist, ob nun auch der überwiegend kreditfinanzierte Konsum nachhaltig einbricht oder nicht. Damit stellt sich die Frage, ob ein „Soft Landing” gelingt oder eine harte Landung (=Crash) bzw. „bereinigende Krise” unausweichlich ist.

    Ich halte beides für möglich und der Anleger sollte sich auf beide Varianten einstellen. Es wird zu weiteren Rettungsaktionen einerseits der Notenbanken und anderseits von ausländischen Investoren kommen. Zuletzt stieg der Inder Ratan Tata, ein indischer Oligarch, mit Tata Motors bei der Traditionsmarke Jaguar/Land Rover ein, letztendlich um damit den US-Konzern Ford zu unterstützen, der Jaguar für 2,5 Mrd. USD im Jahr 1989 und Land Rover im Jahr 2000 für 2,75 Mrd. USD übernommen hatte. Ford braucht im Moment jeden Dollar, um den eigenen Konzern zu sanieren. Zum Ford-Rettungsplan gehört auch die Streichung von 46.000 Arbeitsplätzen bei 16 Werken in Nordamerika. Ford erlitt schon in 2006 einen Verlust von 13 Mrd. US-Dollar. Bei dem maroden Automobilkonzern General Motors- einst das Flagschiff der US-Wirtschaft – stieg schon der russische Oligarch Deripaska mit 5% ein.
    Seite 2 von 4



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Andreas Männicke
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors


    Verfasst von Andreas Männicke
    Wall Street vor Crash? - Seite 2 Die Wall Street startete denkbar schlecht mit zwei Tagen, wo der der Dow Jones um über 200 Indexpunkten, also fast 2% einbrach. Am 4. Januar schloss der Dow Jones Industrial Index bei 12.800 Indexpunkten mit einem Minus von 1,96% auf dem Tief …

    Auch bei Lesern beliebt

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer