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     2846  0 Kommentare Obama-Schock ist kein Schock!

    Obama „schockte“ am Donnerstag die Finanzwelt mit der Ankündigung von Beschränkungen für die US-Banken. Der Bereich Investmentbanking soll abgetrennt werden, Hedge- und Aktienfonds, die nicht de Kunden dienen, sollen für Geschäftsbanken verboten werden. Im Grundsatz ist das eine Beschränkung des Eigenhandels, was vor allem die Großbanken treffen könnte, die ihr Geld und ihre Boni durch Eigenhandel verdienen. Damit will Obama nur das wieder rückgängig, was bis zur Wahl von Bill Clinton im Jahr 1999 schon geltendes Gesetz in den USA war. Für mich ist dies eine vernünftige Maßnahme, denn Banken sollten nicht – fast unbemerkt und unreguliert - zu „Zockerbuden“ verkommen, sondern der Wirtschaft Kredite geben und gute Berater sein.

    Für solche Ideen kann sich freilich die Wall Street nicht begeistern, denn der Eigenhandel soll durch diverse Restriktionen beschränkt werden. Dies waren und sind aber immer noch die großen Gewinnpositionen für Großbanken wie JP Morgan und Goldman Sachs & Co. So war es auch nicht verwunderlich, dass die guten Jahresergebnisse bei Goldman Sachs und Wells Fargo mit jeweils über 12 Mrd. USD Gewinn in 2009 verpufften und die Wall Street in die Knie ging. Goldman Sachs hat im 4Q09 die Boni beschränkt und dadurch netto mehr verdient. Seit dem Hoch am 17. Januar von etwas über 10.700 Indexpunkten gab der Dow Jones bis auch 10.172 um über 500 Indexpunke in wenigen Tagen nach. Am Freitag brach der Dow Jones um 2% auf 10.172 Indexpunkte ein. Die NASDAQ verlor sogar 3% an Wert und gab auf 1794 Indexpunkte nach. Auch die guten Ergebnisse von IBM und Intel konnten die Anleger zwischenzeitlich nicht umstimmen. Der Konjunkturpessimismus nahm wieder zu.

    Die Großbanken sollen in Zukunft bluten und durch eine Sondersteuer für die Finanzierung der „700 Mrd. USD-Umlage“, die Obama zur Rettung des Finanzsystems bereit hielt, aufkommen. In den nächsten 10 Jahren will Obama 90 Mrd. USD von den Großbanken einnehmen. Auch andere Regierungen wie die deutsche und britische denken über eine Finanzmarktsteurer nach, wobei es schwer sein wird, sich gegen die Banken-Lobby auch durchzusetzen. In Deutschland soll es gerüchteweise sogar den gläsernen Steuermenschen geben, wo alle Einkommen – so wie in Norwegen – per Internet für jedermann einsehbar sind. Das Rekordhaushaltsdefizit von 85 Mrd. € in Deutschland ist auch eine starke Bürde für die Zukunft. Da der Staat kein Geld hat, wird er – mit dem Rücken zur Wand - rigoroser werden, um zu Mehreinahmen zu kommen.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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