Solaraktien
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Die sonnigen Jahre sind vorbei
Was ist nur mit Solaraktien los? Keine einzige der sechs Aktien aus dem TecDAX ist auf 12-Monats-Sicht im Plus. Am besten mit „nur“ rund 12% Verlust hielt sich Centrotherm. Roth & Rau, obwohl durch ein Übernahmeangebot „gedopt“, verlor fast 20%. Mit rund 30% Minus folgen die Platzhirsche SMA Solar und Solarworld. Noch schlimmere Kapitalvernichter waren Phoenix Solar (-55%) und Q-Cells (-72%).
Von Firmen wie Conergy (-82%) oder Solon (-52%), die vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls noch den Technologieindex „bereicherten“, wollen wir gar nicht erst sprechen. Doch auch die im TecDAX verbliebenen Aktien haben stark an Bedeutung verloren: Nur 12% Indexgewicht entfallen auf diese Titel. Vor vier Jahren brachte dies Solarworld fast im Alleingang auf die Waage, zusammen mit den anderen Solartiteln waren es satte 29%. Der Begriff „Solar-DAX“ für den TecDAX war damals mehr als nur ein Spitzname.
Wir sehen uns in unseren Einschätzungen aus den Ausgaben vom 22.3.10 und 18.4. bestätigt, dass bei Solaraktien eine Spekulationsblase geplatzt ist, mit entsprechenden Folgen. Dass „die Politik künftig statt der Solar- eher die Gas- und Windenergie päppeln“ werde, zeichnet sich inzwischen noch deutlicher ab. Selbst die Atomkatastrophe in Japan, der grün-rote Wahlsieg in Baden-Württemberg und der nationale Atomausstieg brachten keine Trendwende. Zudem lieferten die deutschen Solarfirmen auch noch ganz schwache Zahlen ab. Die jüngsten Gewinnwarnungen von Roth & Rau und Centrosolar passen leider perfekt ins Bild.
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Nein, die Musik spielt künftig in anderen Branchen. Das bedeutet nicht, dass es nie wieder Kurschancen bei Solaraktien geben wird. Aber eine breite Rally oder gar eine neue Spekulationsblase so bald sicher nicht. Die Zeiten, in denen das Etikett „Solar“ einer Garantie für Traumrenditen glich, sind endgültig vorbei.