Putin gewinnt die Wahl mit großer Mehrheit
Der Zar ist zurück – und nun?
Putin hat mangels Alternativen die Wahl gewonnen. Die Protestbewegungen wird anhalten. Die Moskauer Börse nimmt alles dies gelassen auf.
Am 4. März 2012 wurde Putin - wie nicht anders zu erwarten war - mit großer Mehrheit von 64% der Stimmen zum Präsidenten (wieder) gewählt. Sogar in der „Protest-Hochburg“ Moskau stimmten – angeblich – 60% für ihn. Dennoch wird er am Montag mit einer Gross-Demonstration Wahl recht unfreundlich begrüßt werden. Ob es zu Wahlmanipulationen kam, ist bisher schwer beweisbar. Wenn es aber solche beweise geben sollte, werden die Proteste noch schärfer ausfallen. Bisher waren die Demonstrationen gegen ihn im Vorfeld der Wahlen relativ friedlich verlaufen; warten wir ab, ob es so bleibt.
Die von ihm selbst initiierte politische „Rochade“ Putin/Medwedew kam beim Volk jedenfalls nicht gut an. Die Kapitalflucht betrug im letzten Jahr auch wegen dem „System Putin“ über 80 Mrd USD. Seit dem Bekanntwerden von Wahlfälschungen bei der Dumawahl etablierte sich vor allem in den Großstädten Moskau und St. Petersburg in der Mittelschicht und bei Studenten sowie im Internet mit dem Blogger Nawalny an der Spitze eine Protestbewegung gegen Putin, die allerdings auch kein eigenes Wahlprogramm hat und außer dem politischen Parolen „weg mit Putin“ noch kein politisches Profil hat. Bei der Wahl selbst gab es zudem kaum wählbare Alternativen. Dennoch ist fraglich, ob Putin sich in den nächsten 6 Jahren als Präsident behaupten kann oder die Protestwähler zunehmen. Das hängt auch ganz davon ab, wie er mit ihnen in Zukunft umgehen wird.
Lesen Sie auch
In jedem Fall ist es für die Demokratiebewegung zu begrüßen, dass jetzt sogar in Russland „Wutbürger“ zu „Mutbürger“ wurden und auf die Straßen gehen. Dieses gab es vor 12 Jahren nicht, als Putin zum ersten Mal zum Präsident gewählt wurde. Damals gab es so gut wie keinen Wahlkampf auf der Straße. Auch Putin war diesmal viel öfters „vor Ort“ unterwegs, auch wenn man die Diskussionen in den Betrieben und bei den Wahlveranstaltungen noch nicht als offen bezeichnen konnte. Es wird jetzt allmählich aber in den nächsten Jahren eine schlagkräftige Opposition auch mit Hilfe des Internets heranwachsen – und das ist gut so.
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige