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    Spanien im Fokus  2185  0 Kommentare Was ist das zukünftige Schicksal von Schicksalsgemeinschaften?

    Nach Grienland rückt nun Spanien in den Fokus der Eur-Problemländer. Die Bankenkrise spitzt sich zu.

    Die Schuldenkrise  bleibt das dominante Thema an den Weltbörsen. Als Problemland rückt jetzt immer mehr Spanien in den Vordergrund. Die spanische Bank Bankia, die schon unter staatliche Aufsicht gestellt wurde, ist eine zweite Hypo Real Estate. Auch hier sind notleidende Immobilienkredite der Grund für die Schieflage. Die Immobilienpreise in Spanien fallen weiter, so dass hier keine Besserung in Sicht ist. Die Summe zur Vermeidung der Insolvenz bzw. des Konkurses der Bank Bankia ist jetzt mit über 23 Mrd € „Nachschussplicht“ des Staates weit mehr also zuvor gedacht.. Zuvor war nur von 15 Mrd € die Rede. 4,5 Mrd € hat sich die Bank schon vom spanischen Staat geliehen. Die Summe für den Bailout steigt jede Woche an, was Sorgen für den gesamten spanischen Bankensektor bereitet. Denn im Falle einer Pleite entstehen gefährliche Dominoeffekte. Die Bank Bankia muss jetzt unter Druck ihr Tafelsilber verscherbeln.

    Jeder Schuldner hat einen Gläubiger. Aus diesem  trivialen Satz ergibt sich eine gefährliche Schicksalsgemeinschaft. Dies trifft auch für Länder zu. Es gibt Hauptschuldner und Hauptgläubiger, die in einem Boot sitzen. Was wir brauchen jetzt eine neue EU-Transparenzzentrale, die aufzeigt, wer bei wem der Hauptschuldner/Hauptgläubiger ist, um in etwa den Kollateralaschaden einer Bankinsolvenz oder eines Großunternehmens  abschätzen zu können. Deutsche Banken und Versicherungen sind in Spanien im Volumen von 100 Mrd € engagiert. Wie viel davon notleidend werden, weiß heute keiner. Damit gibt es aber auch Fragezeichen für den zukünftigen Abschreibungsbedarf. Eine Verstaatlichung von Banken kostet dem Steuerzahler viel Geld. An dem Bespiel Hypo Real Estate und jetzt auch Bank Bankia sieht man, dass die Schätzungen für die Kredithilfen völlig falsch und zu niedrig waren.

    Hier sind auch die Aufsichtsräte der Banken gefragt, für mehr Transparenz für die Anleger zu sorgen und zumindest auf Bewertungsrisiken rechtzeitig vorher hinzuweisen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Bank Bankia hat 32 Mrd € an Vermögenswerten in der Bilanz; es wird sich jetzt zeigen, wie viel sie wirklich wert sind. Sie ist die viertgrößte Bank Spaniens. Es gibt in Spanien über 1 Million leer stehende Wohnungen, Tendenz steigend. Es gibt auch etliche Bauruinen, die nicht weitergebaut werden.  Der Präsident der Bank Bankai Jose Ignacio Goirigolzarri will die Kredithilfen des Staates als Investitionen verstehen, die langfristig auch wieder zur Rentabilität der Bank führen werde. Der Kurs fiel auf das Jahrestief von 1,2 €., Die Aktie fiel Pfingstmontag noch einmal  um 22%, erholte sich intraday aber wieder auf 1,35 €, womit sich der Verlust auf 12% verringerte. Im Februar war der Kurs noch bei 3,5 €. JP Morgan setzt das Kursziel auf 0,2 €.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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