GBP/USD
Briten laufen in die Schuldenfalle – Pfund sollte langfristig abwerten - Seite 2
Ein noch nicht erwähnter Grund für die fallenden Exporte von der Insel in die Welt ist natürlich auch das für meinen Begriff vor allem auch in dem oben beschriebenen Szenario immer noch zu starke Britische Pfund. Vor allem gegenüber dem US-Dollar hat das Pfund in den vergangenen Wochen entgegen meinen Erwartungen stark an Wert gewonnen und liegt mit 1,62 GBP/USD nah am Jahreshoch aus dem Mai. Die Ursache dafür liegt für mich ganz klar erst in den Spekulationen, dann aber durch die US-Notenbank geschaffenen harten Fakten einer neuen geldpolitischen Lockerung QE3, die durch das frisch gedruckte Geld den Dollar aufweicht. Fast schon zu ruhig ist es da um die Maßnahmen der Britischen Notenbank geworden, die in den vergangenen Monaten ihr Anleihekaufprogramm immer weiter aufgestockt hat. Das nächste Treffen der Notenbanker findet am kommenden Donnerstag statt. Im Normalfall wäre ich davon ausgegangen, dass nach den Entscheidungen aus der Eurozone, den USA und Japan auch auf der Insel noch einmal nachgelegt wird, was die Anleihekäufe angeht. Stutzig machen mich da aber die Aussagen des Direktors der Bank of England (BoE), Paul Fisher, heute in der „Sun“. Neben einer bei 2,5 Prozent stabilen Inflation in den nächsten zwei bis drei Jahren erwartet er „sehr gute“ Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal. Ein Ausbleiben irgendwelcher Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik sollte das Pfund zumindest kurzfristig weiter stärken, da die Mehrheit der Marktteilnehmer aktuell eher noch von solchen Schritten ausgeht.
Spätestens im November rechne ich dann aber mit weiteren Maßnahmen in diese Richtung, auch und gerade wegen des starken Pfunds aus Sicht der Exporteure. Auch die BoE wird in dem Wettlauf um die schwächste Währung weiter mitmischen und ist eher an einem schwächeren Pfund interessiert. Daher bleibe auch ich weiter bei meiner Erwartung, dass das Pfund gegenüber Euro und Dollar in den nächsten zwölf Monaten an wert verlieren wird. Gerade im „Cable“, also dem Währungspaar GBP/USD ergibt sich eine interessante Einstiegsmöglichkeit, sollte das Pfund am Mai-Hoch wieder abprallen. Dann sind für mich auf längere Sicht auch wieder Kurse um 1,52 GBP/USD und darunter denkbar. Gegenüber dem Euro erwarte ich in diesem Zeitraum Kurse von 0,85 EUR/GBP.
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