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    Rohstoffe - Edelmetalle  1081  0 Kommentare COT-Report - Tatsächliche Bestände oder Luftbuchungen?

    Drei virulente Intraday Spikes kennzeichneten den Verlauf der vergangenen Woche bei den Edelmetallen. Der heftigste in Richtung 1700 $ fand am letzten Donnerstag  während des Comexhandels statt. Innerhalb von wenigen Minuten wurden fast 20.000 Papiergold Shortkontrakte auf den Markt geworfen. Der Gold- und Silberpreis ging  daraufhin jedoch nur ca. 20 Minuten lang in die Knie.
     
     
     
    Ein Teilgrund dieser Bewegungen liegt zunächst einmal daran, dass Banken bei 1700 (Gold) bzw. 32.50$ (Silber) viele calls geschrieben haben und natürlich nicht möchten, dass diese im Geld enden. Minenaktien hatten zu diesem Zeitpunkt zwei schlechte Tage hinter sich. Verdächtig wird die Situation immer dann, wenn Minenaktien fallen, aber der Papiergoldpreis stabil bleibt. Weitere Versuche Gold und Silber unter die oben genannten Marken zu bringen oder zu halten werden vielleicht in den nächsten Tagen stattfinden. Hieran wird man die Widerstandfähigkeit des Marktes beurteilen können. Für Silber bedeutet dieses: Jeder Kursverlust von weniger als 20 cents während der Comexhandelszeit signalisiert neue Stärke. 
     

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    Am Freitag stieg die Anzahl der nicht geschlossenen Comex Kontrakte  (OI) für Gold auf 463.123. Silber erreichte mit 145.333 OI neue mehrjährige Rekordhöhen. 
     
    Aus den Lagerstätten der Londoner LBMA (London Bullion Market Association) wurden allein am Freitag 2.9 Mio. Unzen physisches Silber abgezogen. Auch im Jahre 1980 war es zunächst der Londoner Edelmetallmarkt gewesen, der dem physischen Nachfragedruck  nicht mehr standhalten konnte. Kopfzerbrechen für papershorts  scheint auch der Kauf von Sprott in Höhe von 7.5 Mio. Unzen zu bereiten. Zusätzlich forderte  Sprott 3 Mio. Unzen für seinen neuen Silber ETF an. Wie wird dies der Londoner und New Yorker Papiergold- u. Silberhandel verkraften? Die Zahl der Auslieferungsanträge für Dezember wird allem Anschein nach außergewöhnlich hoch sein, denn ein Anstieg zeigte sich schon in den sonst schwachen Monaten Oktober und November. Hier wurden am Freitag 17.212 Goldkontrakte überrollt, das OI sank auf insgesamt 227.167 Dezemberkontrakte. Bei Silber waren es 4268 Kontrakte, die überrollt wurden. Die Anzahl der nicht geschlossenen Kontrakte befindet sich nun bei 2 Wochen vor dem First Notice Day bei 51.721.
     
    Der Commitment of Traders Report wurde am Freitag veröffentlicht. Er zeigt alle Positionen, die vom 6.11. – 13.11. gehalten wurden.  Bei Gold fällt auf, dass sich die Zahl der Longpositionen großer Spekulanten verbessert hat. Bei den Commercials  nahm der Shortüberhang zu. Bei kleinen Spekulanten ist ein deutlicher Zuwachs der Optimisten zu erkennen.
     
     
    Bei Silber haben große Spekulanten ihr Boot mit weiteren 955 Kontrakten geladen. Sie gehen anscheinend davon aus, dass die Silberbestände  in den Londoner EM Kellern weiter dramatisch schwinden. Große Spekulanten, die short waren, haben 664 Shortpositionen hinzugefügt. 
     
    Commercials, die Longpositionen hielten, fügten die hohe Anzahl von 3.071 Kontrakten hinzu. Diejenigen Commercials, die seit Alexander dem Großen ungedeckte Shortpositionen halten, stellten diese Nachfrage mit weiteren 4354 Shortkontrakten zufrieden. Davon wurden jedoch Teile danach schon wieder in den oben gezeigten Aktionen aufgelöst (siehe Chart). Kleine Spekulanten fügten die relativ hohe Zahl von 1500 Longkontrakten hinzu, Small spec  shorts 508 Kontrakte.
     
    Fazit: Egal auf welche Seite man beim Silber COT blickt, die Positionen werden immer größer. Am Freitagabend erreichte der größte Gold ETF GLD mit 1342.63 Tonnen Gold einen neuen Rekordstand. Die immer wieder auftauchende Frage lautet jedoch, ob es sich hier um tatsächliche Bestände oder Transaktionen  aus Luftbuchungen handelt.
     



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    Johannes Forthmann
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    Der Dipl. Betriebswirt Johannes Forthmann widmet sich seit 2001 der Analyse von Rohstoffen und Aktien. Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der unabhängigen Finanzmarktanalyse mit besonderen Fokus auf Timingstrategien. Forthmann ist Herausgeber von JF Research (jf-research.com).
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    Verfasst von 2Johannes Forthmann
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