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DAX-Bilanz: Commerzbank mit Erleichterungsrally
Nach einem kurzen Ausflug über die Marke von 8.500 Punkte legte der DAX wieder den Rückwärtsgang ein. Auf Wochensicht kletterte er um 0,5 Prozent auf 8.348,84
Punkte.
Von wegen „Sell in May and go away“ – im Mai ging es mit dem Leitindex DAX um 5,5 Prozent nach oben. Der Aktienmarkt scheint weiterhin nach oben zu wollen. Am Dienstag verhalfen
ihm positive US-Konjunkturdaten zeitweise über die psychologische Marke von 8.500 Zählenr. Enttäuschende Meldungen zum BIP-Wachstum und zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe generierten keinen
Sell-off, sondern lediglich eine kleine technische Korrektur. Die Devise lautete offensichtlich: Super, dann muss die Fed wohl wieder als Kurstreiber einspringen und somit als Kaufargument
herhalten.
In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Dienstag) in einer Spanne von rund 230 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern
fiel mit 16 zu 14 relativ ausgeglichen aus. Am stärksten ging es mit der Aktie der Deutschen Telekom (-4,5 Prozent) bergab, während Titel wie Deutsche Börse (+8,2
Prozent), Commerzbank (+5,4 Prozent) und Infineon (+4,8 Prozent) die höchsten Wochengewinne erzielten.
Finanzwerte bei Börsianern gefragt
Mit der Deutschen Börse und der Commerzbank führten im DAX gleich zwei Finanztitel die Liste der Wochengewinner an. Bei der Commerzbank waren die Investoren erleichtert, dass die jüngste
Kapitalerhöhung endlich überstanden ist. Die Ratingagentur S&P zeigte sich davon allerdings unbeeindruckt. Sie reduzierte nämlich die Bonität der Frankfurter Bank nach unten. Das lang- bzw.
kurzfristige Counterparty-Rating und das Rating der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten liege nun bei auf "A-" bzw. "A-2" nach zuvor "A" bzw. "A-1". Der Ausblick sei negativ. Vor dem
Wochenende meldete sich dann noch der Chef der Commerzbank bei der Bild-Zeitung zu Wort: "Wir sind ausreichend kapitalisiert und haben ein solides Geschäftsmodell", sagte Vorstandschef Martin
Blessing dem Blatt in einem Interview. "Wenn die Geschäfte sich wie erwartet entwickeln, ist eine weitere Kapitalerhöhung nicht geplant", meinte er weiter. Darauf verlassen sollten sich Anleger
allerdings nicht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Commerzbanker immer wieder für Überraschungen der negativen Art gut waren.
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