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    Finanzmärkte  2537  0 Kommentare DAX in Wartestellung – Die Zweifel könnten ihn bald auf neue Jahreshochs treiben - Seite 2

    Angst vor Geldentwertung treibt den Konsum, aber auch die Aktienkurse an

    Vor allem der Konsum – und nicht nur, aber auch sehr stark in Deutschland – kurbelt die Konjunktur derzeit an, die Verbraucherstimmung ist überall so gut wie lange nicht mehr. Anziehende Einzelhandelsumsätze, wohin man schaut: Heute Vormittag wurden jene aus Großbritannien gemeldet, ein Plus im Jahresvergleich von stolzen drei Prozent, was damit auch noch über den schon hohen Erwartungen von 2,5 Prozent lag. Die Leute geben das Geld lieber aus, statt es zu sparen. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld verliert das Geld der Sparer aufgrund einer über den Zinsen liegenden Inflationsrate täglich an Wert. Allein in diesem Jahr belaufen sich die realen Wertverluste auf rund 14 Milliarden Euro, hat die Postbank ausgerechnet. Damit aber vor lauter Konsum die Lücke in der späteren Altersvorsorge nicht all zu groß wird, müssen interessantere Anlagealternativen zum Sparbuch oder Bundesschatzbrief her. Nun glaube ich nicht dadurch an einen plötzlichen und gewaltigen Aktionärsboom in den nächsten Monaten. Aber bei nüchterner Betrachtung der verschiedenen Alternativen führt bei dem einen  oder anderen Langzeitsparer am Ende kein Weg an der Aktie vorbei. Denn so teuer sind Aktien auch noch nicht. Salopp formuliert sind 10jährige Bundesanleihen aktuell rund vier Mal höher bewertet als die DAX-Aktien. Mal ganz plakativ das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Deutschen Aktienindex, was aktuell bei rund 12 liegt, ins Verhältnis gesetzt, bedeutet eine  knapp zweiprozentige Verzinsung auf Staatsanleihen ein KGV von über 50, die reale Vernichtung des Kapitals aufgrund einer höheren Inflationsrate mal außen vor gelassen.

    Korrektur kann auch ganz ausfallen – DAX 9.000 zum Jahresende!

    Während also die Profis mit Blick auf historisch niedrige Volatilitäten und die gefährliche Ruhe an den Finanzmärkten an einer weiteren Aufwärtsbewegung zweifeln, verbreitert sich zunehmend die Nachfrageseite. Sicherlich müssen für die großen Sprünge und damit auch langfristig steigende Kurse die Unternehmensgewinne durch zunehmende Investitionen kontinuierlich mitziehen. Denn nur diese schaffen am Ende langfristig sichere Arbeitsplätze von zahlungswilligen Konsumenten. Allein aber durch das oben beschriebene geldpolitisch expansive Umfeld, was zwangsläufig zu höheren Inflationsraten führen wird, werden auch die Kurse von Aktien steigen, denn es sind größtenteils Sachwerte, die dahinter stehen. Mit zunehmender Unsicherheit in Hinblick auf den Zeitplan des Ausstiegs der US-Notenbank aus ihrem Anleihekaufprogramm können die Aktienkurse weltweit und damit auch im DAX zwar noch einmal nachgeben. Aber um 200 bis 300 Punkte niedrigere Kurse sind dann gute Einstiegsmöglichkeiten für einen Weg bis zur Marke von 9.000 Punkten zum Jahresende. Vor lauter Zweifeln und Warnungen vor fallenden Kursen kann eben diese Korrektur aber auch ganz ausfallen.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    Finanzmärkte DAX in Wartestellung – Die Zweifel könnten ihn bald auf neue Jahreshochs treiben - Seite 2 Europa kämpft sich aus der Rezession! Nach sechs Quartalen in Folge mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung hat sich die Konjunktur in der Eurozone im zweiten Quartal leicht erholt. Für mich die größte Überraschung war Frankreich, das sich mit einem Plus von 0,5 Prozent doch scheinbar wieder schneller erholt als von mir zunächst erwartet. Dass die Grande Nation zusammen mit Deutschland, dessen Wirtschaftsleistung mit 0,7 Prozent noch etwas stärker gestiegen ist, die Eurozone aus der längsten Rezession ihrer Geschichte holt, hätte man gestern an den Aktien- und Devisenmärkten schon etwas euphorischer feiern können.

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