Airbus – neuer Name, alte Erfolge
Sowohl was die Aktienperformance betrifft als auch die fundamentale Entwicklung scheint eines sicher: Auch in 2014 wird es zwischen Airbus und Boeing wieder einen harter Wettbewerb um Kundenaufträge geben. Der europäische Flugzeugbauer, der bis Ende 2013 EADS hieß, hatte im vergangenen Jahr Aufträge für 1619 Maschinen bekommen – das war neuer Rekord. Nach Abzug von Stornierungen blieben 1503 Maschinen übrig, womit der Konzern besser als der Erzrivale Boeing das Jahr beendete. Vorstandschef Thomas Enders nutzt die hervorragende Geschäftsentwicklung, um den Umbau des Konzerns energisch voranzutreiben. Anleger sollen über steigende Dividenden partizipieren. Dabei haben Investoren allein schon aufgrund der Kursentwicklung allen Grund zum Feiern. Gegenüber dem 2009er-Tief hat sich die MDAX-Aktie fast verneunfacht.
Verkehrsflugzeuge Top – Rüstung Flop
Die Rekordmeldung zu den Flugzeugauslieferungen hat sich an der Börse noch nicht in bare Münze ausgezahlt. Zu verwöhnt sind die EADS beziehungsweise Airbus-Anleger in den vergangenen Jahren gewesen, an solche Erfolge hat man sich gewöhnt. Doch für den Konzern ist das keine Selbstverständlichkeit, man will auch unter dem neuen Namen weiter hoch hinaus. „Die Bündelung unter der starken Marke Airbus verleiht unseren Geschäften und Mitarbeitern die nötige Schubkraft für den Erfolg auf den Weltmärkten“, sagte daher Airbus-Chef Thomas Enders zur Umfirmierung.
Während das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen brummt schwächelt das Rüstungsgeschäft, weil die Regierungen in Europa weniger ordern. Enders legt daher die Sparten Astrium (Raumfahrt) und Rüstung (Cassidian) zur neuen Sparte Airbus Defence & Space zusammen. Im Rahmen des Umbaus sollen bis 2016 rund 5800 Arbeitsplätze abgebaut werden, viele davon in Deutschland. Mit der Restrukturierung will Enders dafür sorgen, dass die insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung des Konzerns anhält. In den ersten drei Quartalen 2013 war der Umsatz um sieben Prozent auf 40 Mrd. Euro gestiegen. Begeistert hat Investoren zudem, dass die bereinigte operative Marge auf 5,8 Prozent angesprungen war.
Airbus
Hohe Erwartungen
Für das Gesamtjahr 2013 hat Enders ein „moderates“ Wachstum des Umsatzes in Aussicht gestellt. Die gute Geschäftsentwicklung werde deutlich auf das Ergebnis durchschlagen. Der bereinigte operative Gewinn soll im vergangenen Jahr 3,5 Mrd. Euro erreicht haben. Bei den Sondereffekten schlagen vor allem die Kosten für die Flügelreparatur des A380 durch. Das weltgrößte Passagierflugzeug soll 2015 die Gewinnschwelle erreichen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie peilt Enders für 2013 einen deutlichen Anstieg auf rund 2,50 Euro an.
Auf dem Investorentag Mitte Dezember hat der Vorstandschef die Ziele für 2015 bekräftigt. Bis dahin soll vor allem die operative Marge weiter deutlich verbessert werden. Enders hat allen Grund zuversichtlich in die Zukunft zu schauen, war doch der Auftragsbestand in den vergangenen Quartalen stark gestiegen. Gemessen am 2013er-Umsatz wäre der Konzern für beachtliche elf Jahre ausgelastet. Der Branchenverband International Air Transport Association (IATA) hat zuletzt eine optimistische Prognose abgegeben. Demnach soll die Zahl der Passagiere im Jahr 2013 erstmals die Marke von drei Mrd. überschritten haben. Die Fluggesellschaften würden 2014 Rekordgewinne einfahren. Die Zahl der Passagiere werde angetrieben von den Regionen Naher Osten und Asien-Pazifik weltweit um durchschnittlich 5,4 Prozent pro Jahr bis 2017 wachsen. Die Zahl werde damit auf 3,91 Mrd. klettern – ein Anstieg um ein Viertel gegenüber dem 2013er-Wert. Das Wachstum im Luftfrachtbereich werde im Schnitt bei 3,2 Prozent liegen. Das Umfeld spricht für anhaltend gute Geschäfte bei Airbus.
Analysten zuversichtlich
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Die Analysten sind daher für den Flugzeugbauer optimistisch. Demnach soll der operative Gewinn 2014 auf vier Mrd. Euro abheben. Angesichts des erwarteten kräftigen Ergebnisanstiegs ist das Papier mit einem KGV von 17,7 noch nicht zu teuer. Doch aktuell gönnt sich die Aktie eine Verschnaufspause. Für defensive, optimistische Investoren bieten sich in diesem Umfeld daher Aktienanleihen an, wie zum Beispiel die VZ2D5J, die bis Dezember 2014 läuft und einen Basispreis bei 55 Euro hat – fünf Prozent über dem aktuellen Aktienkurs. Die Renditechance liegt hier bei 14,8 Prozent per anno.