ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Deutliche Verluste trüben Dax-November-Bilanz
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Aktien haben am Mittwoch - passend zum Wetter - ein tristes Bild geboten. Neben einigen enttäuschenden Unternehmensberichten gab es Störfeuer von der Konjunktur und von geopolitischer Seite. Unter anderem sorgten die Senkung der deutschen Wachstumsprognose durch die Wirtschaftsweisen sowie Berichte über schweren Artilleriebeschuss in der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk für Abgaben. Der Dax verlor am Ende 1,69 Prozent auf 9210,96 Punkte und liegt damit auf Monatssicht wieder klar im Minus. Der MDax mittelgroßer Unternehmen sank am Mittwoch um 1,13 Prozent auf 16 157,12 Zähler. Der TecDax der Technologiefirmen schloss mit einem Verlust von 0,81 Prozent bei 1270,36 Punkten.
"Die Marktteilnehmer halten sich seit Monatsbeginn auffällig deutlich zurück", sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Eine mögliche Erklärung sieht der Experte im Ausmaß der Erholung seit Mitte Oktober. "Es gibt aber auch eine zweite denkbare Option: An den US-Märkten findet eine Übertreibung statt, die vernünftige Anleger hierzulande nicht mitmachen." An der Wall Street war der US-Leitindex Dow Jones Industrial zuletzt von Rekord zu Rekord geeilt. Am Mittwoch notierte der Index leicht im Minus, nachdem er am Vortag nur noch mühsam auf einen neuen Höchststand gestiegen war.
EON UND DEUTSCHE POST ENTTÄUSCHEN ANLEGER
Im Fokus stand zur Wochenmitte einmal mehr die Berichtssaison der Unternehmen - unter anderem mit Eon und der Deutschen Post . Eon-Aktien erreichten ihren Höhepunkt mit plus 2 Prozent bereits in den ersten Handelsminuten und sackten dann deutlich ab auf letztlich minus 3,36 Prozent. Ein dicker Quartalsverlust und maue Geschäftsaussichten verschreckten die Aktionäre des Energiekonzerns, auch wenn einige Analysten noch schlechtere Ergebnisse befürchtet hatten. Auch bei RWE , die am Donnerstag ihre Bilanz offenlegen, sind die Anleger skeptisch. Für ihre Aktien ging es am Dax-Ende um 3,50 Prozent nach unten.
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Die Papiere der Deutschen Post schickten die Anleger ebenfalls deutlich abwärts auf minus 3,15 Prozent. Die Gewinne im Paket- und Expressgeschäft waren im dritten Quartal zwar gestiegen, in der DHL-Frachtsparte belastet aber der Umbau.
AUCH EUROSTOXX UNTER DRUCK
Die Titel der Deutschen Bank verbilligten sich um 1,88 Prozent. Fünf internationale Großbanken hatten sich mit Aufsichtsbehörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz auf Strafen wegen des Devisen-Skandals geeinigt. Gegen die Deutsche Bank wird ebenfalls wegen der Manipulation von Devisenkursen ermittelt. Sie konnte sich allerdings noch nicht mit den Behörden verständigen.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone fiel um 1,85 Prozent auf 3047,30 Punkte. Die Leitindizes an den Aktienmärkten in Paris und London verzeichneten ebenfalls Abwärtsbewegungen.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,67 (Vortag: 0,70) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 138,02 Punkte. Für den Bund Future ging es um 0,14 Prozent auf 151,47 Punkte nach oben. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2467 (Dienstag: 1,2424) Dollar fest. Der Dollar kostete damit (0,8021) Euro./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---