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    Zahlungsmittel  9813  4 Kommentare Nieder mit dem Bargeld! Dänemark eröffnet den Bargeld-Krieg

    Die Deutschen lieben es, doch vielen Staaten ist es zunehmend ein Dorn im Auge: das Bargeld. Dänemark macht nun ernst und eröffnet den „Krieg gegen das Bargeld“.

    Sag mir, wie du zahlst und ich sag dir, wer du bist! - Ob mit Bargeld, Kreditkarte oder Smartphone, beim Bezahlen geht es um weit mehr als eine simple Handlung. Es ist nicht selten eine Frage der Lebenseinstellung. Und wie das bei ideologischen Einstellungen nun mal so ist, die Gräben zwischen Befürwortern des einen und Gegner eines anderen Geldes sind tief.

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    Im Zentrum vieler solcher Debatten steht das Bargeld. Seine Anhänger schätzen die Freiheit, immer und überall bezahlen zu können ohne dabei digitale Spuren zu hinterlassen. Seine Gegner verweisen gerne auf die Rolle des Bargelds bei illegalen Transaktionen. Der Harvard-Professor Kenneth Rogoff plädiert beispielsweise für eine Welt ohne Bargeld. Sein Argument: Würde man das Bargeld abschaffen, wäre damit auch das Problem der Schwarzgelder, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und sonstigem kriminellem Übel auf einen Schlag gelöst (siehe: Bargeldlose Welt ohne Kriminalität, aber mit Strafzinsen!).

    Neben dem Kriminalitätsargument gibt es noch einen anderen Aspekt, den Gegner des Bargelds gerne ins Feld führen. In Zeiten des digitalen Fortschritts sind die Münzen nicht nur unpraktisch. Nein, die Bargeld-Romantik kostet außerdem jede Menge Geld. Und das, so die dänische Regierung, ist schlecht für die Konjunktur.

    Dänemark startet den „Krieg gegen das Bargeld“

    Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, plant die Regierung in Dänemark kleine Geschäfte, Tankstellen und Restaurants vom bisherigen gesetzlichen Annahmezwang für Bargeld zu befreien. Heißt: Sie können sich künftig weigern, Bargeld als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Das „Handelsblatt“ nennt den dänischen Vorstoß einen „spektakulärer Schritt in Richtung bargeldlosen Zukunft“ und spricht von einem „Krieg gegen das Bargeld“.

    Trotz der rechtlich garantierten Stellung der vom Staat herausgegebenen Banknoten führten die Regierungen vieler EU-Staaten eine Kampagne zur Verdrängung des Bargelds, heißt es. So hätten beispielsweise Frankreich, Italien und Griechenland längst eine Grenze eingeführt, ab der man nicht mehr mit Bargeld bezahlen darf. Im Zuge der Verhandlungen mit den Geldgebern könnte diese im Fall der Griechen gar auf 70 Euro herabgesenkt werden. Aber auch in Deutschland, eigentlich eine Hochburg des Bargelds, habe der Staat „ein gespaltenes Verhältnis“ zum noch immer beliebten Zahlungsmittel. James Gorman, Chef von Morgan Stanley, prophezeite bereits im vergangenen Jahr: Bargeld werde als physische Bezahlform nahezu von der Bildfläche verschwinden (wallstreet:online berichtete).

    Konjunktur oder Kontrolle?

    Warum, fragt man sich. Die dänische Regierung begründet ihren Schritt jedenfalls mit den entstehenden Kosten und dem verbundenen Zeitaufwand gerade für kleinere Unternehmen, die Bargeld akzeptieren. Das Kosten-Argument also. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass die Befreiung vom Bargeld-Zwang im Rahmen eines Konjunkturprogramms verabschiedet werden soll. Die „WirtschaftsWoche“ verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie der Berliner Steinbeis-Hochschule, wonach das Bargeld die deutsche Volkswirtschaft mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr kostet. Vor allem das nötige Personal im Handel und bei den Banken, aber auch der Transport seien demnach die größten Kostentreiber.

    Alles Quatsch, sagen Skeptiker. Sie vermuten ein ganz anderes Motiv hinter den Bemühungen vieler Staaten, den Bargeldverkehr einzudämmen. Ihrer Ansicht nach fürchten diese in Wahrheit um ihren staatlichen Einfluss. Für sie sei es ein Leichtes, Kreditkartenströme im weltweiten Zahlungsverkehr aufzuzeichnen und zu überwachen. Beim Bargeld ist das anders. Ohne digitale Spuren sei es für den Staat schwerer nachzuvollziehen, wer wann was bezahlt. Wenn dieser nun also die Abschaffung des Bargelds forciere, dann gehe es weniger um die Ankurbelung der Konjunktur als den Versuch, die totale Kontrolle über den Zahlungsverkehr zu erlangen, so die Kritiker (siehe: Währung ohne staatlichen Einfluss – Deutschland stemmt sich gegen Digitalwährung).




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