checkAd

    Machtwechsel bei der Deutschen Bank  1653  0 Kommentare Anshu Jain und Jürgen Fitschen werfen das Handtuch - Aktionäre jubeln

    Paukenschlag bei der Deutschen Bank! Die beiden Co-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain haben am Sonntag überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Die Börse jubelt und schickt die Aktie auf Höhenflug. 

    Für Jain ist bereits am 30. Juni 2015 Schluss, Fitschen zieht sich dagegen erst nach Abschluss der Hauptversammlung im Mai 2016 zurück. Das teilte die Deutsche Bank in Frankfurt mit. Fitschen und Jain waren zuletzt heftig in die Kritik geraten.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Deutsche Bank AG!
    Long
    14,64€
    Basispreis
    1,17
    Ask
    × 13,84
    Hebel
    Short
    16,70€
    Basispreis
    1,10
    Ask
    × 13,84
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Der Brite John Cryan soll nun das schwere Erbe des Führungsduos antreten, ab 1. Juli zunächst als Co-Vorstandsvorsitzender, nach Fitschens Ausscheiden dann als alleiniger Vorstandschef. Cryan ist bei der Deutschen Bank kein Unbekannter. Seit 2013 sitzt er im Aufsichtsrat und leitet dort den Prüfungsausschuss. Er ist zudem Mitglied des Risikoausschusses. Mit seinem Sprung an die Führungsspitze wird Cryan sein Aufsichtsratsmandat niederlegen.

    Öffentliche Revolte zeigt Wirkung

    Zuletzt mehrten sich die Stimmen, die öffentlich einen Führungswechsel forderten. Vor allem Jain musste mit ansehen, wie der Rückhalt für ihn zunehmend schwindete. Höhepunkt dann die Aktionärsversammlung Mitte Mai, als die beiden Co-Chefs regelrecht abgewatscht wurden. Bereits im Vorfeld der Versammlung hatte der US-Aktionärsberater ISS in einem Schreiben öffentlich dazu aufgerufen, die Vorstände nicht zu entlasten (siehe: Aufruf zur Revolte – Aktionäre sollen Deutsche Bank-Vorstand nicht entlasten). Ein Aufruf, dem nicht wenige Aktionäre gefolgt sind. Lediglich 61 Prozent stimmten bei der Hauptversammlung für die Entlastung des Führungsduos, üblich sind mindestens 90 Prozent. Wallstreet:online meinte: Eine herbe Ohrfeige und nur eine kleine Einsicht bei den beiden Vorständen (siehe hier).

    Eine Woche später dann die nächste öffentliche Demütigung. Der Betriebsrat der Konzernzentrale in Frankfurt probte den Aufstand. Auf Flugblättern forderte er unter dem Titel „Wind of Change? Wind of Jain?“ offen den Rücktritt Jains (wallstreet:online berichtete). Insofern ist es wenig überraschend, dass Jain wesentlich früher als Fitschen ausscheiden wird.

    Der Aufsichtsrat habe ihn jedoch gebeten, bis Januar 2016 als Berater zur Verfügung zu stehen, berichtet „dpa-AFX“. Fitschen soll dagegen bis zum Abschluss der Hauptversammlung am 19. Mai 2016 im Amt bleiben um einen geregelten Übergang sicherzustellen.

    Jain erklärte, es sei für ihn nach der Aufstellung der neuen Strategie „zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung für die Bank und für mich, eine neue Führung zu etablieren.“ Das Ende April vorgestellte Konzept sieht vor, rund 200 Filialen zu schließen und sich von der Postbank zu trennen.

    „Ihre Entscheidung, ihr Amt früher als geplant niederzulegen, zeigt auf beeindruckende Weise ihre Einstellung, die Interessen der Bank vor ihre eigenen zu stellen“, so Aufsichtsratschef Paul Achleitner.

    Aktionäre begrüßen den Machtwechsel

    Viele Aktionäre begrüßten den überraschenden Machtwechsel, der für sie gar nicht so überraschend war. Gegenüber „Spiegel Online“ sagte Hans-Christoph Hirt vom britischen Aktionärsberater Hermes, um die großen Herausforderungen der Bank in den Griff zu bekommen, sei ein wirklicher Neuanfang unausweichlich gewesen.

    Ähnlich äußerte sich Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Es sei nur konsequent, dass es jetzt einen Wechsel an der Spitze gebe. Die Deutsche Bank habe nach Angaben der Behörden die Ermittlungen im Libor-Skandal behindert und auch der jüngste Geldwäscheskandal in Russland (siehe hier) zeige, dass der Kulturwandel nicht vorankomme, so der Aktionärsschützer im „Tagesspiegel“.

    An der Börse reagierte man ebenfalls ausgesprochen positiv auf den Rücktritt des Führungsduos. Die Aktie der Deutschen Bank kletterte am Montag bereits am frühen Morgen über 7 Prozent in die Höhe.

    Die Deutsche-Bank-Aktie im 5-Tagechart

    John Cryan soll die Deutsche Bank als neuer starker Mann also nun wieder auf Kurs bringen. Von 2012 bis 2014 war Cryan Präsident Europa von Temasek, dem Staatsfonds Singapurs. Davor fungierte der Brite von 2008 bis 2011 als Finanzvorstand der UBS. Und nun also Chef des größten Finanzinstituts Deutschland. Dazu sagte Cryan: „Unsere Zukunft hängt davon ab, wie gut wir unsere Strategie umsetzen, unsere Kunden überzeugen und die Komplexität reduzieren.“



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Machtwechsel bei der Deutschen Bank Anshu Jain und Jürgen Fitschen werfen das Handtuch - Aktionäre jubeln Paukenschlag bei der Deutschen Bank! Die beiden Co-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain haben am Sonntag überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Die Börse jubelt und schickt die Aktie auf Höhenflug.

    Auch bei Lesern beliebt

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer