Bleiben Rohstoffe auch 2016 die verschmähte Anlageklasse? - Seite 3
Vor diesem Hintergrund prophezeien einige Ölpreis-Versteher sogar Preise von 20 US-Dollar. Diese Prognose halte ich zwar genauso übertrieben wie die 200er-Marke von 2008. Denn dann würden viele Bohrlöcher - konventionelle und unkonventionelle - aus Kostengründen massenhaft zugemacht. Marktanteilsicherung wird irgendwann der Verlustvermeidung untergeordnet. Dennoch haben Ölpreise ihren konjunkturellen Schrecken verloren. Energiekrisen mit massiv steigenden Ölpreisen wird es nicht mehr geben.
Der Blick auf die Terminmärkte unterstützt diese Einschätzung. Die spekulativen Netto-Long Positionen sind seit Mitte 2014 im Trend gefallen.
Welchen Einfluss hat die Währung?
Es stellt sich die Frage, ob sich eine aufgrund divergierender Geldpolitiken in den USA und in der Eurozone abwertende Gemeinschaftswährung der Rohstoffschwäche zumindest auf Euro-Basis entgegenwirken kann. Nein, offensichtlich hat selbst die seit 2014 zu beobachtende Euro-Schwäche die Rohstoffpreise nicht retten können.
Und die Moral von der Anlage-Geschicht‘, Rohstoffe braucht man auch 2016 eher nicht
Lesen Sie auch
Liebe Rohstoff-Freunde, grämen sie sich nicht. Es gibt ja Ersatzbefriedigungen. Immerhin wirken sich sinkende Rohstoffpreise für die Industriegesellschaften wie Zins- und Steuersenkungen gleichzeitig aus. Sie erhöhen die Margen der Unternehmen und die Kaufkraft der Konsumenten. Beides kommt den Aktienmärkten zugute. Aktien werden daher 2016 nicht nur durch das mittlerweile langweilige Argument der Liquiditätshausse, sondern auch fundamental unterstützt.
Da geht man als Rohstoffanleger doch gerne fremd. Und das noch nicht mal mit schlechtem Gewissen.
Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG:
http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128