Air Berlin
Stell dir vor, du fliegst nach Dallas ... und keiner will mit - Neue Langstrecke auf der Kippe
Mit einem Sprung bzw. Flug in die Ferne wollte Air Berlin endlich raus aus der Krise. Mehr Langstreckenflüge sollten die angeschlagene Airline zurück in die Erfolgsspur führen. Doch daraus wird wohl nichts.
„2016 wird der Wendepunkt sein“, versprach Air-Berlin-Chef Stefan Pichler. Die Berliner Fluggesellschaft strebe ein ausgewogenes Verhältnis zwischen umsatzsteigernden und kostensenkenden Initiativen an. „Mehr Langstrecken, weniger Mitarbeiter“ – So das neue Motto, mit dem Air Berlin aus der Krise fliegen will. Da gibt es nur ein klitzekleines Problem: Offenbar wollen nicht genügend Kunden mitfliegen.
Branchenkreisen zufolge erwägt Air Berlin, eine der drei neuen USA-Verbindungen noch vor dem Start wieder zu streichen. Das berichtet die „WirtschaftsWoche“ vorab. Demnach will die angeschlagene Fluglinie die für den kommenden März geplante neue Verbindung von Düsseldorf nach Dallas im US-Bundesstaat Texas gar nicht erst aufnehmen. Die Strecke stehe auf dem Prüfstand, erklärte ein Sprecher gegenüber der „WiWo“. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, heißt es von offizieller Seite. Insider behaupten dagegen, der Stopp der Verbindung sei schon beschlossen und soll am kommenden Mittwoch verkündet werden.
Keiner will mit Air Berlin nach Dallas
Grund ist offenbar eine zu geringe Nachfrage. Branchenkreisen zufolge hätten deutlich weniger Kunden die Flüge gebucht als erwartet. Das liege unter anderem daran, dass die Zusammenarbeit mit dem Partner American Airlines auf dieser Route nicht wie geplant klappte. Die US-Fluglinie, mit der Air Berlin im Rahmen der Flugallianz Oneworld zusammenarbeitet, habe entgegen früheren Zusagen den Flug aus Deutschland in ihr Drehkreuz Dallas- Fort Worth offenbar nicht wie erwartet im Vertrieb unterstützt. Der Air-Berlin-Sprecher wollte sich zu den Hintergründen jedoch nicht äußern. Die ebenfalls für Ende März angekündigten Flüge von Air Berlin aus Düsseldorf nach San Francisco und Boston sollen dagegen wie geplant starten.
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Kunden, die bereits einen Flug gebucht haben, müssen sich nun auf eigene Faust einen neuen Flug suchen. Denn laut geltendem Recht muss die Fluglinie zwar das Geld zurückzahlen, eine Entschädigung aber nicht. Auch die Umbuchungskosten für einen alternativen Flug obliegen laut Gesetz ganz allein dem Fluggast.