Ene mene muh und raus bist du!
Des Dramas nächster Akt: Die Deutsche Bank fliegt aus dem Stoxx-Europe-50-Index
Die Krise rund um Deutschlands größtes Bankhaus hat einen neuen Meilenstein erreicht: Wegen ihrer herben Kursverluste gehört die Deutsche Bank ab nächster Woche nicht mehr zum Euro-Stoxx-50-Index. Das Schicksal teilt sie mit ihrem schweizer Konkurrenten Credit Suisse.
Die Negativschlagzeilen reißen seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr ab. Anfang des Jahres schockierte die Deutsche Bank ihre Anleger mit einem Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro. Daneben ist sie in zahlreiche, milliardenschwere Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Zusammen mit der Commerzbank gilt sie im Krisenfall als wenig stressresistent. Hedgefonds positionieren sich zunehmend gegen das Bankhaus, die Ratingagentur Moody's hat dessen Bonitätsnote jüngst von "Baa1" auf „Baa2"abgesenkt.
Und nun das. Wie der Indexanbieter Stoxx am Montagabend mitteilte, wird die Deutsche Bank ab dem 8. August nicht mehr zum Euro-Stoxx-50-Index gehören. Der Index umfasst die 50 größten börsennotierten Unternehmen in der Eurozone. Wer zweimal in Folge auf der monatlichen Selektionsliste auf Platz 75 oder noch weiter hinten landet, der fliegt im Rahmen der Fast-Exit-Regel raus. So geschehen bei der Deutschen Bank und bei der schweizerischen Großbank Credit Suisse.
Deutsche Bank - Jahreschart
Aktuell gibt der Kurs der Deutschen Bank weiter nach und notiert bei 4,74 Prozent im Minus. Auf Monatssicht hat die DBK-Aktie knapp sechs Prozent verloren. Auf Jahressicht sind es gar über 63 Prozent.
Anstelle der zwei Geldhäuser soll der französische Baukonzern Vinci sowie der niederländische Zulieferer für die Halbleiterindustrie ASML in dem Index gelistet werden. Für viele Fonds, die sich am Euro-Stoxx-50 ausrichten, bedeutet dies nun eine Anpassung ihrer Portfolios.