Der Markt unterschätzt die FED - Seite 2
Starke Arbeitsmarktdaten sprechen laut Analysten für ein Ende der lockeren Geldpolitik
Der FOMC sei von seinen ursprünglichen Plänen allerdings aus guten Gründen abgewichen: „Die Wirtschaftsdaten hatten sich zu Jahresbeginn verschlechtert. Der Economic Surprise Index, der die Wirtschaftsstimmung in den zehn größten Volkswirtschaften misst, verlief zwischen Januar und Februar stark negativ“, so Bell. Mittlerweile hätte sich dieser Indikator allerdings erholt und auch der weitere Ausblick sei positiv. Die Ängste vor einer Rezession seien zurückgegangen. Der US-Arbeitslosenmarkt habe sich seit Mitte des Jahres stark entwickelt. „Mit der aktuellen Arbeitslosenrate von unter fünf Prozent hat die Fed ihr Ziel in Bezug auf den Arbeitsmarkt erreicht“, stellt Bell fest.
Wir sind der Meinung, dass die FED es sich sehr einfach macht, wenn sie auf eine Arbeitslosenquote von 5 Prozent hinweist. Diese Zahl verdeckt die hohe Anzahl der Amerikaner in präkerer Beschäftigung, die teilweise mehrere Jobs annehmen müssen, um sich eine Grundversorgung zu finanzieren. Dieses Thema greifen wir heute Abend in der Finanzmarktrunde auf, denn hier lässt sich ein direkter Bezug zu Donald Trump herstellen. Die Termine:
Mittwoch, 21.09, 18 Uhr: Die Finanzmarktrunde – Hier gehts zur Anmeldung…
Donnerstag, 22.09, 18.30 Uhr: OpernTurm live – Hier gehts zur Anmeldung…
Schwacher US-Dollar und Erholung am Rohstoffmarkt könnten die Inflation ankurbeln
Somit bestehe noch das zweite Problemfeld der Fed, die Inflationsrate. „Die Kerninflationsrate steigt seit zwei Jahren an und liegt bereits seit Ende 2015 über dem von der Fed definierten Ziel von zwei Prozent“, so Bell. Die privaten Konsumausgaben als alternativer, von der Fed bevorzugter Maßstab für die Inflation, seien hingegen weniger stark gestiegen, obgleich es auch bei ihnen seit Ende 2015 eine Beschleunigung gebe. Zudem deuteten zwei andere Indikatoren auf eine Fortsetzung des Aufwärtsdrucks bei der Inflationsrate hin: Bislang hätten der starke US-Dollar und die schwachen Rohstoffpreise die Inflation geschwächt.
Der Dollarwechselkurs liege aber derzeit unter seinem Höchststand von Anfang 2015, während sich zugleich die Rohstoffpreise erholt hätten. „Aufgrund von Basiseffekten dürfte daher der Verbraucherpreisindex ansteigen, wodurch wiederum die Lohninflation steigen könnte“, erläutert Bell. Vor diesem Hintergrund rechnet der Experte damit, dass der FOMC den Leitzins bis zum Jahresende erhöhen wird und dies im Jahr 2017 schrittweise fortführen wird