US-Notenbank verfolgt politische Ziele
Die US-Notenbank hatte es trotz der vielen Willensbekundungen am Mittwochabend wieder einmal nicht gewagt den Leitzins anzuheben und beließ diesen stattdessen unverändert bei 0,5%. Da der Markt ohnehin nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von zuletzt 18% eine Zinserhöhung erwartet hatte und die Wirtschaftsdaten sowie die langfristigen Wachstumserwartungen schwach sind, waren die Reaktionen auf den Zinsentscheid an den Märkten verhältnismäßig gering. Mehr Volatilität wäre zu erwarten gewesen, wenn das FED-System widererwarten die Zinsen angehoben hätte, doch so konnten der US-Dollar, die Edelmetalle sowie die Aktienmärkte leichte Gewinne verbuchen. Ganz so, wie wenn man wiederholt unbegründet „Feuer“ ruft, verlieren die Ankündigungen einer Zinsanhebung zunehmend an Bedeutung, da die FED Chefin ihren Worten einfach keine Taten folgen lässt. Erst im Dezember erwartet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% wieder eine Zinsanhebung.
Die FED zögert die Zinswende weiterzuführen und belässt den Leitzins auf künstlich niedrigem Niveau.
Die Erklärung auf diese Verzögerungstaktik scheint der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump zu haben, denn dieser hatte vergangene Woche die private US-Notenbank beschuldigt über
die niedrigen Zinsen in die Politik einzugreifen. Die FED wolle einen Crash an den Märkten absichtlich verzögern, um so die Chancen für die sozialistische Gegenkandidatin Hillary Clinton zu
verbessern, die starke Verbindungen zu der sozialistischen Regierung von Barack Obama habe. Kurioserweise nahm die FED-Chefin Yellen zu dieser Anschuldigung in ihrer Pressekonferenz am
Mittwochabend Stellung und bewegte sich mit ihrer folgenden Aussage fernab jeglicher Realität: „Nun, ich denke, der Kongress hat sehr weise das Federal Reserve System als unabhängige Behörde
geschaffen. (… ) Parteipolitik spielt keine Rolle in unserer Entscheidung über die angebrachte Haltung zur Geldpolitik. (…) Wir diskutieren keine Politik in unseren Meetings und wir berücksichtigen
die Politik auch nicht.“