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    Überraschung, bei uns läuft's mies!  3409  0 Kommentare 1,22 Milliarden Dollar Quartalsverlust: Valeant verharrt im Krisenmodus

    Ein Jahr nach seinem Firmenskandal hat sich der kanadische Pharmakonzern Valeant noch immer nicht von dem entstandenen Schaden erholt. Der Schuldenberg ist unverändert riesig, die Geschäfte laufen schleppend und milliardenhohe Abschreibungen drücken auf die Bilanz. Nach Bekanntgabe der Quartalsverluste brach das Papier um 27 Prozent ein.

    Für Hedgefonds-Manager Bill Ackman einst das neue Berkshire Hathaway ist Valeant mittlerweile zu einem zweiten Enron verkommen. In zahlreiche Skandale um Bilanzfälschungen, aggressiver Preispolitik und Versicherungsbetrug verwickelt, kommt das neue Management mit dem Scherbenaufkehren offensichtlich nicht hinterher.

    So ist der Schuldenberg des kanadischen Pharmaherstellers laut "Bloomberg" noch immer unglaubliche 31 Milliarden US-Dollar schwer. Der im Mai einberufene Vorstandsvorsitzende Joseph Papa versucht diesem Problem hauptsächlich mit Veräußerungen von Geschäftsteilen zu begegnen.

    Zimperlich ist er dabei nicht. Tatsächlich steht seit kurzem das ehemalige Kronjuwel Valeants - die Salix-Sparte - zum Verkauf. Angeblich habe der japanische Konzern Takeda Pharmaceutical ein Auge auf das Geschäft mit den Magenpräparaten geworfen, erste Gespräche sollen dem Vernehmen nach bereits stattgefunden haben. 

    Das ist gut für Salix, die Valeant-Aktie konnte dieser Schritt jedoch nicht vor einem erneuten Absturz bewahren. Im Gegenteil, die außerplanmäßige Abschreibung riss ein Loch von 1,05 Milliarden Dollar in die Kasse, der Gesamtnettoverlust belief sich damit im dritten Quartal auf 1,22 Milliarden Dollar.

    Hinzu kam ein Umsatzeinbruch von 11 Prozent, der nach Angaben der Firmenleitung hauptsächlich einem Rückgang der Verkäufe von rezeptpflichtigen Medikamenten zuzuschreiben ist. Für das ganze Jahr sei nunmehr ein Umsatz von 9,55 bis 9,65 Milliarden Dollar zu erwarten, zuvor wurden noch 9,9 bis 10,1 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

    Mit einem Gewinn je Aktie von 1,55 Dollar wurden zudem die im Durchschnitt angepeilten 1,76 Dollar im letzten Quartal klar verfehlt. Auch bei dieser Kennziffer wurde die Prognose für das Jahresergebnis nach unten korrigiert. Statt 6,60 bis 7,00 Dollar müssten sich Anleger nun auf 5,30 bis 5,50 Dollar einstellen. Mit weiteren "Überraschungen" sei laut Finanzchef Paul S. Herendeen durchaus zu rechnen. 

    Das schmeckte denen natürlich überhaupt nicht. Wieder einmal wurde das Papier dem Gesetz der Schwerkraft überlassen, nach einem 27-prozentigen Absturz versucht sich der Kurs derzeit wieder über die 15-Dollar-Marke zu kämpfen. 

    Valeant - 24h-Chart



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