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    BYD  26003  0 Kommentare Ein paar hässliche Wahrheiten - Seite 3

    Das alles lässt den Schluss zu, dass im Jahr 2020 im chinesischen Elektrofahrzeugsektor eine Überkapazität von mindestens zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr bestehen wird. Oder anders gesagt: Mindestens 50 Prozent der Produktionskapazität wird dann brachliegen – selbst unter der optimistischen Prämisse, dass ein Teil der Anbieter bis dahin zur Vernunft kommt und seine derzeitigen Planungen noch korrigiert.

    Sturz von der Nachfrage-Klippe

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    Zu allem Überfluss brach den chinesischen Elektroautobauern zuletzt auch noch die Nachfrage weg. Bisher konnte der Sektor vor allem deshalb so stark zulegen, weil Peking und die Provinzregierungen strombetriebene Autos äußerst großzügig subventioniert haben. Zum Jahreswechsel wurde die Förderung aber erstmals gekappt, und das Ergebnis war niederschmetternd. Im Januar schrumpfte der Absatz um 75 Prozent auf nur noch 5.682 Fahrzeuge zusammen. Dieser schockierend schlechte Wert ist zwar nicht repräsentativ, denn es war schon vorher bekannt, dass die Förderung gekappt wird, so dass sich alle Interessenten darauf einstellen konnten. Der Rückgang verdeutlicht aber drastisch, wie stark der Absatz gerade in China von der staatlichen Subventionierung abhängt.

    Für die Zukunft des Sektors ist vor allem bedenklich, dass die maximal mögliche Förderung in den Provinzen künftig an die Subventionen der Zentralregierung gekoppelt ist – so dass die Lokalregierungen ihre Zuschüsse auch dann nicht mehr anheben dürfen, wenn sie dies zur Förderung des Marktes für notwendig halten. Dagegen dürfen die Lokalregierungen jetzt Hersteller, die nicht auf ihrem Territorium produzieren, in Zukunft von der Förderung ausschließen. Peking und Shanghai haben bereits angekündigt, dass Produzenten aus anderen Regionen des Landes ab sofort diskriminiert werden. Das dürfte nicht zuletzt auch BYD auf diesen beiden wichtigen Regionalmärkten erheblich zurückwerfen.

    Peking selbst ist wiederum fest entschlossen, die Subventionen in den nächsten Jahren weiter zurückzufahren. Im Jahr 2021 soll die Förderung dann sogar komplett wegfallen. Denn Chinas Wirtschaftsplaner sind der Meinung, dass der Sektor bis dahin so viel Unterstützung erhalten haben wird, dass er dann voll konkurrenzfähig sein muss. Zugleich steht aber weiterhin das Quotensystem im Raum, das im September 2016 angekündigt wurde. Dieses System schreibt vor, dass Elektroautos schon ab 2018 bei jedem Anbieter für mindestens 8 Prozent des Gesamtabsatzes stehen müssen (das System soll übrigens auch für ausländische Hersteller wie Volkswagen und BMW gelten). Falls Peking diese Linie wirklich durchzieht, wären die Folgen für die Elektroautobauer vermutlich verheerend. Sie kämen dann gar nicht umhin, ihre Kapazitäten massiv auszuweiten, während die Elektroauto-Förderung gleichzeitig immer stärker schrumpft. Doch auch wenn die Quotenregelung noch abgemildert wird, ist in den nächsten Jahren ein massiver Konkurrenz- und Margendruck zu erwarten, der sich ab 2021 noch verschärfen wird, wenn die Subventionierung dann endgültig ausläuft.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    BYD Ein paar hässliche Wahrheiten - Seite 3 Nach einem erfolgreichen Jahr 2016 ist die Aktie des chinesischen Elektroautobauers wieder gefragt. Zu Recht?

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