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    BYD  26003  0 Kommentare Ein paar hässliche Wahrheiten - Seite 4

    Gefahr auch bei Lithium-Ionen-Batterien

    Im Batterien- und Stromspeicherbereich, in dem sich BYD ebenfalls stark engagiert, sieht es übrigens nicht besser aus. Stationäre Speicher und Batterien für Elektroautos sind zwar selbstredend ein Wachstumsmarkt. Allerdings wurden in den letzten Jahren in diesen Markt auch immense Summen investiert. Im vergangenen Jahr verfügte China bei Lithium-Ionen-Batterien, die für Elektroautos relevant sind, insgesamt über eine Fertigungskapazität von 37 Gigawattstunden.

    Damit war der Sektor bereits komfortabel versorgt – die durchschnittliche Auslastung der Akku-Hersteller lag nur bei 61 Prozent. Schon in diesem Jahr dürfte sich die Produktionskapazität aber auf fast 70 Gigawattstunden annähernd verdoppeln und 2019 werden Chinas Hersteller Batterien mit 100 Gigawattstunden pro Jahr produzieren. Deshalb wird die durchschnittliche Auslastung der Hersteller schon in diesem Jahr unweigerlich auf unter 50 Prozent fallen – und das selbst bei sehr günstigen Annahmen für den Elektroautosektor. In zwei Jahren sind die Fertigungsstraßen dann vermutlich nur noch zu 30 bis 40 Prozent ausgelastet. Das Ergebnis wird auch hier ein ruinöser Preiskampf sein, der sich so lange verschärft, bis die Nachfrage gegenüber den massiv ausgeweiteten Kapazitäten eines Tages wieder nachzieht. Bei Morgan Stanley etwa rechnet man allein für dieses Jahr bei Lithium-Ionen-Batterien mit einem Preisverfall von 35 bis 40 Prozent!

    Große Herausforderungen

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    Es ist nicht ganz einfach zu sagen, was das alles für BYD bedeutet. Die Gesellschaft gehört bei Elektroautos und Stromspeichern ohne Zweifel zu den führenden Anbietern und verfügt in vielen Bereichen über einen technologischen Vorsprung. Durch ihre schiere Größe kann sie sicherlich auf vielen Ebenen von Skaleneffekten profitieren und damit den Effekt fallender Preise teilweise abfedern. Relativ sicher ist aber, dass sich der Wettbewerbsdruck sowohl bei Elektrofahrzeugen als auch im Batteriesegment verschärfen wird, und dass die Gewinnmargen zunehmend unter Druck kommen werden. Da die Aktie zugleich nicht mehr ganz günstig ist, sind in Zukunft stärkere Kursschwankungen fast unausweichlich. Oder um es anders auszudrücken: Gut möglich, dass ausdauernde Langfrist-Anleger in den nächsten Jahren mit einem blauen Auge davon kommen –ganz sicher ist das aber nicht.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    BYD Ein paar hässliche Wahrheiten - Seite 4 Nach einem erfolgreichen Jahr 2016 ist die Aktie des chinesischen Elektroautobauers wieder gefragt. Zu Recht?

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