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     867  0 Kommentare Nach dem Besuch von Merkel bei Trump sollte Europa begriffen haben, um was es geht - Seite 3

    Amerikas neue heile Wirtschaftswelt droht Europas alte kaputt zu machen

    Auf Europa und vor allem Deutschland kommt aber noch ein viel größeres, strukturelles Wirtschaftsproblem zu. Wir werden von Amerika dort angegriffen, wo wir uns bisher sicher fühlten, nämlich in den Kernkompetenzen der klassischen Industrie und im Fahrzeugbau. Die nächste industrielle Revolution der Digitalisierung macht es möglich. Bei Autos z.B. geht es zwar auch zukünftig noch um Schönheit, Leistungsstärke oder Design und diese old economy-Anforderungen werden deutsche Autobauer auch morgen und übermorgen noch großartig erfüllen. Doch werden die Anteile der wirtschaftlichen Wertschöpfung beim Auto zügig immer mehr Richtung social media-Schnick Schnack verschoben. Und da sind uns die USA mit Intel, Facebook, Google, Apple, Amazon usw. weit überlegen. Diese Unternehmen werden – auch mit Donalds Gnaden – noch mehr an Marktmacht gewinnen. In der digitalisierten Industrie 4.0 sind sie die neuen Rockefellers. Die Gefahr ist groß, dass sie hier ähnlich dominierende Standards setzen wie früher Microsoft mit Windows. Der Vorsprung durch Technik, die new economy, droht, immer mehr in Übersee betrieben zu werden.

    Und was machen die europäischen Politiker? Wie verteidigen sie den Erhalt unserer Industrie mit seiner Masse an Arbeitsplätzen, die vielfach wegdigitalisiert werden? Auch auf der CeBIT in Hannover spricht man zwar von den großen Herausforderungen der Digitalisierung für die europäischen Wirtschaftsstandorte. Aber eigentlich wird das Thema nur politisch moderiert. Wo ist die Umsetzung? Wo ist die Digitalisierungs-Agenda 2020 bis 2030? Dagegen ist man bei Fragen der sozialen Gerechtigkeit deutlich konkreter. Doch leider kann man das Fell des Bären erst dann verteilen, wenn er erlegt ist.

    The Donald Horror Picture Show kann Europa nicht mit Moral bekämpfen. Wir brauchen unsere eigene Perspektiven schaffende Wirtschafts-Show. Welche Bedeutung hat ansonsten die EU als europäischer Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der jetzt bei einem Auffahrunfall der USA seinen Versicherungsschutz nicht gewährt?

    Europa und Deutschland müssen zügig aufhören, Amboss zu sein. Zeigen wir Donald unseren Hammer. Der Besuch von Frau Merkel im Eispalast des Weißen Hauses sollte jedem die Augen geöffnet haben, dass es keine Alternative dazu gibt.

    RobertHalverEin Beitrag von Robert Halver.

    Robert Halver ist Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG. Das Haus mit Sitz in Unterschleißheim bei München ist eine der führenden Investmentbanken in Deutschland und Marktführer im Handel von Finanzinstrumenten. Halver beschäftigt sich seit 1990 mit Wertpapieren und Anlagestrategien.

    Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG: http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128.

    Bildquelle: Baader Bank / dieboersenblogger.de

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Nach dem Besuch von Merkel bei Trump sollte Europa begriffen haben, um was es geht - Seite 3 Seit Ende des II. Weltkriegs waren die Beziehungen zwischen deutschen Regierungschefs und US-Präsidenten meistens von herzlicher Wärme geprägt. Doch wenn man sich die Bilder des Besuchs von Angela Merkel bei Donald Trump zu Gemüte führt, weiß man, was politische Eiszeit ist.

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