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     6758  0 Kommentare Finanzmärkte – was ist los? - Seite 4

    Aktienrückkäufe der Unternehmen werden die Kurse weiterhin unterstützen, auch die QE-Programme in Europa und in Japan wirken entsprechend. Hinzu kommt die nun angelaufene Saison der Quartalsberichte. Erwartet wird eine Steigerung der Gewinne im S&P 500 um zehn Prozent im Jahresvergleich. Bei Energiefirmen sollen es sogar bis zu 600% sein – die Ölpreise hatten im ersten Quartal 2016 ein mehrjähriges Tief erreicht und sind seitdem deutlich angestiegen.

    Alles in allem sollte man über die kommenden Monate eher mit einer Seitwärtsbewegung bei Aktienkursen rechnen. Ob das Teil einer Topp-Formation ist oder ob es zu einer nochmaligen Beschleunigung des spekulativen Exzesses kommt, ist per heute schwer zu sagen. Gerne werden Vergleiche gezogen zur zweiten Phase der Reagonomics ab 1985/1986. Der Dow Jones Index hat sich bis 1990 in etwa verdoppelt, der bekannte Crash im Oktober 1987 war da nur ein kurzes Intermezzo. Vergleiche hinken manchmal oder oft – insbesondere dann, wenn keiner mehr dran glaubt. Aber so weit ist es noch nicht. Trump hat mehrfach gesagt, die Aktienkurse seine für ihn eine Art Stimmungsbarometer für seine Politik. Also, so die Hoffnung mancher Akteure, wird er bald entsprechend aktiv werden.

    Entscheidend ist die Entwicklung der Inflation in der nächsten Zeit. Sie ist ohnehin neben „Trump“ ein Schlüssel bei der Kursentwicklung. Hier gibt es aktuell sowohl im PPI als auch im CPI in den USA Dynamikverlust. Der CPI ist im März zwar um 2,4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allerdings hatte der Index vor einem Jahr noch im Bereich mehrjähriger Tiefs notiert. Sollte die Inflation in der nächsten Zeit weitere Schwäche zeigen, würde damit ein Baustein in dem seit Anfang Februar 2016 los getretenen Bullenschub infrage gestellt.

    Gold profitiert von der gegenwärtigen Gemengelage. Der Preis des Edelmetalls ist über den Pegelbereich bei 1250 Dollar ausgebrochen und strebt der Marke von rund 1305 zu (Chartquelle). Die Entwicklung unterstreicht damit zunächst einmal, dass die Konsolidierung bei Aktien einen „ernsteren“ Hintergrund hat als lediglich irgendwelche isolierten charttechnischen Faktoren.

    [Unter Verwendung von Material aus "Fed Bombshell Minutes Indicate Balance Sheet Reductions, Suggest Markets are Overvalued"]

    Die Rally an den Aktienmärkten ist ins Stocken gekommen. Im S&P 500 ist die EMA50 im Test. Die Hinwendung Trumps zu außenpolitischen Themen trägt zur Irritation bei, geopolitische Risiken kommen stärker in den Fokus. Zweifel an der Umsetzung der Trumponomics verstärken sich. Das ist zunächst nur mentale Begleitmusik zu seit Anfang März andauernden Konsolidierung der Aktienkurse. Bei der Frage, wie es weiter geht, spielt die Inflationsentwicklung eine wichtige Rolle sowie der Kurs bei der Umsetzung der Trumpschen Wahlversprechen.

    Quelle: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/2017/04/15/finanzmarkte-was-ist ...

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    Klaus Singer
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