Moventum S.C.A. Marktkommentar 16.08.2017
Nordkorea-Konflikt belastet die Börsen weltweit
Für Deutschland gab es in der vergangenen Handelswoche einen Dämpfer bei der Industrieproduktion. Gemäß Statistischem Bundesamt sank der Output im Juni um 1,1 Prozent zum Vormonat. Auch bei den Exporten kam es zu einem ungewöhnlich hohen Rückgang von 2,8 Prozent im Monatsvergleich. Dennoch trübt dies die grundsätzlich sehr positive Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wenig ein. Insgesamt steht bei der Industrieproduktion im zweiten Quartal ein Zuwachs von 1,8 Prozent zu Buche und auch der Außenhandel entwickelte sich im laufenden Jahr sehr positiv. Von daher handelt es sich eher um moderate Rücksetzer auf hohem Niveau. Dennoch machte in der vergangenen Woche die Kriegsrhetorik rund um Nordkorea den globalen Aktienmärkten zu schaffen. Dabei überzogen sich Nordkorea und die USA gegenseitig mit verbalen Drohungen. Trotz der Schlichtungsversuche anderer Länder konnte der Druck an den Finanzmärkten kaum gelindert werden. Profiteure des Abverkaufs waren indes „safe haven“-Staatsanleihen und der japanische Yen.
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab auf 52,10 US-Dollar leicht nach. Auf Wochensicht blieb der US-Dollar zum Euro wenig verändert und blieb im Bereich von 1,17-1,18 USD/EUR. Gegenüber dem japanischen Yen musste der Euro hingegen deutlich abgeben.
In diesem Umfeld entwickelten sich japanische Aktien, gefolgt vom US-amerikanischen und europäischen Markt, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone ein leicht schlechteres Ergebnis. Titel aus den Emerging Markets verloren stärker als Werte aus den Industrienationen. Innerhalb der Schwellenländer zeigte die ASEAN-Region eine Underperformance während osteuropäische Werte (ex Russland) wiederholt eine Outperformance schafften. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Versorger, Gesundheitswesen und Öl&Gas überdurchschnittlich. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Finanzen, Telekom und IT auf. In den USA gehörten die Aktien aus den Sektoren nicht-zyklischer Konsum, Versorger und IT zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Finanzen, Energie und Grundstoffe am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und den USA wieder spürbar schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ zeigte sich in Europa und den USA eine Outperformance des Growth-Segments.
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Im Rentenbereich entwickelten sich europäische Staatsanleihen am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Während währungsgesicherte US-Staatsanleihen die Handelswoche besser abschnitten als europäische Staatsanleihen mussten Anleihen aus den Schwellenländern wiederholt eine Underperformance verkraften.