checkAd

     2413  0 Kommentare Dividenden-Investoren setzen auf Business Development Companies (BDCs) - Seite 3



    Risiko Zinsanpassung
    Die aktuelle Niedrigzinsphase ist hartnäckig, wird aber nicht ewig so weitergehen. Es wird tendenziell zu Zinsanhebungen kommen und wenn die BDCs mit den von ihnen finanzierten Unternehmen keine Zinsanpassungsklauseln vereinbart haben, dann können sich hier Probleme ergeben. Denn die eigene Refinanzierung der BDC erhöhen sich (viele agieren ja nicht nur mit ihrem Eigenkapital, sondern hebeln ihre Investments durch Aufnahme von Krediten bzw. Ausgabe von Anleihen), während das Zinseinkommen stagniert. Die Folge wäre eine Verringerung der Marge und damit ein Sinken der Überschüsse.

    Haben die BDCs aber Zinsanpassungen in ihre Verträge implementiert, profitieren sie sogar von Zinssteigerungen, da sie diese sofort weitergeben können, während ihre meist mehrjährig festgezurrten eigenen Kredite/Anleihen auf dem niedrigen Niveau verharren, bis sie fällig sind und eine Neufinanzierung ansteht. Es käme also zu einer vorübergehenden Ausweitung der Zinsmarge. Doch das funktioniert natürlich nur so lange, wie die Zinslast von den Unternehmen auch geschultert werden kann. Sofern diese die höheren Zinslasten nicht aufbringen können, z.B. durch Umsatzwachstum oder Preissteigerungen, würde eine höhere Zinslast irgendwann zu einem Ausfall der Forderung führen mit negativen Auswirkungen auf den Gläubiger, die BDC. Moderate Zinssteigerungen sind also am besten für die BDCs.

    Risiko Dividendensenkung
    Das führt uns zum zweiten Risiko, dem der Absenkung der Dividenden. BDCs werden wegen ihrer hohen Ausschüttungen geliebt, wenn aber das Investmenteinkommen der BDC nicht ausreicht, um die Dividende zu verdienen, geht dies zulasten der Substanz und führt unweigerlich zur Senkung der Dividende. Was sich tendenziell belastend auf den Kurs auswirkt. Man sollte also vor dem Einstieg in eine BDC prüfen, ob die BDC ihre Dividenden denn auch verdient.

    Risiko Abwertung
    Denn neben dem reinen Investmenteinkommen (Net-Investment-Income, NII) muss man auch die Qualität der Investments im Auge behalten und die Quote von NPLs (non-performing loans), also der uneinbringlichen Kredite. Je mehr die BDC hiervon in den Büchern hat und je mehr Wackelkandidaten sie mit durch schleppt, desto eher und heftiger die Auswirkungen auf den NAV, also den Buchwert. Und wenn ein Investment ausfällt, schlägt dies nicht nur auf den NAV, sondern auch auf das Ergebnis durch und damit auf die Dividendenfähigkeit.
    Seite 3 von 4




    Michael C. Kissig
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Michael C. Kissig studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst er regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“. https://intelligent-investieren.net/
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Michael C. Kissig
    Dividenden-Investoren setzen auf Business Development Companies (BDCs) - Seite 3 Insbesondere für Dividenden-Investoren stellen Business Development Companies eine interessante Anlagekategorie dar, zeichnen sie sich doch durch attraktive Dividendenrenditen aus. Doch üppige Dividendenrenditen sind nicht alles, bei BDCs sind …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer