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    Jamaika wäre die Sternstunde für Merkels Machivaellismus  2526  4 Kommentare Wird Merkel wieder einmal unterschätzt? - Seite 2

    Gefahr für CSU und FDP
    Merkel gibt sich emotionslos. In Wahrheit ist sie hoch emotional, was in jeder größeren Krise sichtbar wurde. Eine Emotion Merkels ist die ausgeprägte Rachsucht. Merkel vergisst nichts. Nie. Wer glaubt, dass sie die Demütigung durch Horst Seehofer auf dem CSU-Parteitag vergessen hat, der hat einfach schlechte Menschenkenntnis. Es wäre Merkel mit Sicherheit eine große Genugtuung, die CSU in einer erneuten Koalition zu zerstören - womit ich ein Wahlergebnis von 30 Prozent bei den Landtagswahlen in Bayern im kommenden Jahr meine. Und natürlich hätte sie auch keinerlei Skrupel, die FDP zu vernichten. Dank der Naivität der FDP im Jahre 2009, die es Merkel ermöglichte, Guido Westerwelle über den Tisch zu ziehen, wurde die FDP schon einmal fast vernichtet. Vor vier Jahren wettete kaum ein Beobachter auf ihr Überleben. Ich denke, Christian Lindner, der gegen jede Wahrscheinlichkeit die FDP wieder groß gemacht hat, hat diese Lehre verstanden.

    Falls Seehofer (oder Söder) und Lindner sich jedoch selbst überschätzen sollten und glauben, sie seien Merkel diesmal gewachsen, dann werden sie diese Unterschätzung so bezahlen wie bislang alle anderen Gegner von Merkel. Die FDP hat ihre zweite Chance bekommen. Aber nach wie vor trauen ihr viele Menschen nicht und sie steht unter dem Generalverdacht des prinzipienlosen Opportunismus. Dieser Verdacht kann nicht durch Worte, sondern nur durch Taten ausgeräumt werden, also dadurch, dass sie ihre Positionen zum Thema EU-Transfers, Flüchtlingspolitik, Wirtschafts- und Steuerpolitik konsequent vertritt. Das würde jedoch mit Sicherheit zum Scheitern der Koalitionsgespräche führen. Die CSU hat bei der Bundestagswahl die gelbe Karte bekommen. Wenn sie - so wie vor den Wahlen - wieder Anpasserei an Merkel betreibt, statt in der Flüchtlingspolitik konsequent ihren Standpunkt zu vertreten, dann wird sie das nächste Opfer von Merkels Machiavellismus.

    Jamaika: Sternstunde für Merkels Machiavellismus
    Jamaika würde jedenfalls zur Sternstunde für Merkels Machiavellismus. Schöner kann sie es sich nicht vorstellen, denn hier kann sie das Prinzip "divide et impera" in der Reinform durchexerzieren, indem sie wahlweise Grüne gegen FDP, FDP gegen CSU und CSU gegen Grüne ausspielt. Vor allem in den Grünen hat sie eine starke Verbündete, denn auch bei denen ist die Machtgier noch größer als die ideologische Verbohrtheit

    Kürzlich erschienen, überall besprochen und beachtet: www.zitelmann-autobiografie.de


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Jamaika wäre die Sternstunde für Merkels Machivaellismus Wird Merkel wieder einmal unterschätzt? - Seite 2 Dass Merkel nun schon 12 Jahre lang regiert ist vor allem Ausdruck der Tatsache, dass sie immer dramatisch unterschätzt wurde. Wird sie jetzt wieder unterschätzt?

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