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    Crowdinvesting  636  0 Kommentare Der Charme des Schwarms

    Von Michael Stephan, Geschäftsführer iFunded

    Das Crowdinvesting-Volumen für Immobilien hat im ersten Halbjahr 2017 mit mehr als 45 Millionen Euro an gesammeltem Kapital bereits das Ergebnis des gesamten Vorjahres überstiegen. Seit 2014 verdoppelt sich dieser Wert jährlich - und der Trend setzt sich ungebremst fort. Immobilien sind die populärste Anlageform für Crowdinvestoren, weit vor Start-ups oder Energieprojekten. Dieses rasante Wachstum wirft die Frage auf: Ist Schwarmfinanzierung bald so etabliert wie Publikumsfonds?

    Berlin ist das Zentrum der Crowdinvestitionen
    Immer mehr Entwickler greifen bei ihrer Projektfinanzierung auf Crowdinvestments zurück. 124,2 Millionen Euro flossen deutschlandweit seit 2012 in Immobilienprojekte im Gesamtwert von 1,2 Milliarden Euro. Etwa zehn Prozent des Investitionsvolumens dieser Immobilienprojekte stammen also bislang aus der Crowd, Tendenz weiter steigend.

    Berlin ist dabei der neue Spitzenreiter der Schwarmfinanzierung, allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 24,8 Millionen Euro eingesammelt. Damit liegt die Bundeshauptstadt inzwischen vor Hamburg, wo Investitionen in Höhe von circa 18,5 Millionen Euro getätigt wurden. Die Neubauaktivitäten und das Bevölkerungswachstum sprechen dafür, dass sich Berlin auch in Zukunft als Zentrum für Crowdinvestments durchsetzen wird.

    Auf nationaler Ebene lassen sich deutliche Unterschiede beobachten: Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein brachten es seit 2012 auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von 65,1 Millionen Euro. In Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen waren es insgesamt nur 39,1 Millionen Euro. Bayern und Baden-Württemberg bilden mit knapp 20 Millionen Euro das Schlusslicht.

    Wohnimmobilien und Neubauprojekte profitieren von der Crowd
    Vor allem für Wohnimmobilien wird die Schwarmfinanzierung verwendet. 77 Prozent des Gesamtvolumens flossen seit 2012 in diese Nutzungsart. Dabei werden besonders Neubauten finanziert; etwa 74 Millionen Euro wurden so in den vergangenen fünf Jahren in Projekte im Wert von 727 Millionen Euro angelegt. Auf Sanierung und Bestandsimmobilien entfielen je etwa 24 Millionen Euro. Für Anleger ist diese Verteilung aufgrund des höheren Risikos bei Neubauprojekten noch nicht ideal. Plattformen sollten auf einen höheren Anteil von etablierten Bestandsimmobilien in guter Lage setzen, um Risiken zu minimieren und eine noch bessere Alternative zu Publikumsfonds bieten zu können.

    Große Crowd, große Verantwortung
    Crowdinvesting ist modern und unkompliziert in der Handhabung - und aus Anbietersicht darüber hinaus durch den Online-Betrieb effizient und kostengünstig. Dabei darf man allerdings die Professionalität nicht aus den Augen verlieren. Als Anbieter ist es die Pflicht, Anlegern eine solide Investmentmöglichkeit zu liefern. Um ansprechende Renditen zu geringen Risiken anbieten zu können, müssen die Projektentwickler von den Plattformen genau geprüft werden. Mit gesetzlichen Rahmenbedingungen könnte zudem auf Anlegerebene Vertrauen geschafft werden. Das ist besonders aufgrund der wachsenden Anzahl von Anbietern und Projekten wichtig.

    Anleger brauchen Transparenz
    Mit etwas Know-how bietet der Crowdinvestment-Markt vielversprechende Alternativen zu den klassischen Anlageformen. Durch die Streuung, die Plattformen mit niedrigen Finanzierungsschwellen ermöglichen, können Anleger ihr Portfolio optimal diversifizieren. Obwohl anlegerorientierte Anbieter die Projektentwickler aus eigenem Anspruch bereits genau überprüfen, sollten Anleger vor dem Investieren einen genauen Blick auf die Bauträger werfen. Ein wichtiger Indikator dafür ist die Transparenz, die die jeweilige Plattform bietet: Wenn einem potenziellen Anleger die wichtigen Produktinformationen nicht zugänglich sind oder sie unklar formuliert wurden, sollte er sich ein Crowdinvestment bei diesem Anbieter besser überdenken.




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