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    Rohstoffe - Edelmetalle  7551  0 Kommentare Jagd auf neue Projekte

    Die großen Goldfirmen gehörten im Vergleich zu anderen Rohstoffunternehmen zu den Sonnenkindern der Finanzkrise. Die Sorgen um das Weltfinanzsystem bewirkten einen Ansturm auf Goldinvestments, der die Notierung des Edelmetalls auf Rekordkurs getrieben hat.



    Daher gehörten Goldfirmen im vergangenen Jahr auch im Bereich Übernahmen zu den regsamsten Akteuren: 23 Prozent aller Übernahmen im Rohstoffsektor entfielen 2009 auf den Edelmetallbereich, Tendenz steigend. Auch Chinas staatlich gelenkte Rohstoffindustrie mischt inzwischen im Fusionspoker mit und soll ein Auge auf US-Produzent Newmont Mining geworfen haben. Mit der Übernahme des Branchenprimus könnte China als größter Goldproduzent der Welt gleich zwei Ziele auf einmal erreichen: einerseits Zugriff auf das technische Know-how von Newmont, andererseits mit dem Goldinvestment eine Absicherung gegen einen Dollarverfall.

    Daneben haben auch die Goldproduzenten wie Barrick Gold dank des hohen Goldpreises genug Cash, um sich interessante Projekte einzuverleiben. So hat der kanadische Konzern vor knapp zwei Wochen für 475 Millionen US-Dollar seinen Anteil am chilenischen Cerro-Casale-Vorkommen des Konkurrenten Kinross Gold erhöht. „Für kapitalstarke Unternehmen gibt es eine ganze Reihe von Übernahmezielen“, erklärt Joachim Berlenbach, Fondsmanager des Earth Exploration Fund. Denn speziell kleinere Firmen aus dem Explorationssektor stehen vor größeren finanziellen Herausforderungen. Die typische Finanzierung über Banken ist komplizierter geworden, die Liquiditätsdecke der Unternehmen weiterhin sehr dünn.

    Viele Minenunternehmen haben zugleich mit Währungsproblemen zu kämpfen. Vor allem Produzenten in Schwellenländern ächzen unter dem Anstieg der lokalen Währungen wie etwa des südafrikanischen Rand. Da Gold auf dem Weltmarkt in US-Dollar abgerechnet wird, führt der starke Rand zu geringeren Einnahmen. In Südafrika kommt erschwerend hinzu, dass die Bergbaufirmen immer tiefer bohren müssen, um an die Edelmetallvorkommen zu gelangen.

    Kostenreduzierung ist daher das Hauptmotiv, das die Konsolidierung in Südafrika vorantreibt. Im Mittelpunkt stehen die beiden unter Druck geratenen Goldfirmen AngloGold Ashanti und Goldfields. Gerüchten zufolge könnten beide Unternehmen fusionieren, um dann ihre südafrikanischen und ausländischen Minenprojekte in zwei getrennten Tochterunternehmen an die Börse zu bringen.

    Ebenfalls unter Kosten- und Fusionsdruck stünden die südafrikanischen Platinproduzenten Impala Platinum und Wesizwe Platinum, meint Leon Esterhuizen von RBC Capital. „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir vor einer großen Konsolidierungswelle stünden.“

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