Deutsche/Dresdner Bank: Nach der gescheiterten Fusion wackeln Stühle - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum
neuester Beitrag 07.04.00 15:12:04 von
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„Das Desaster“,“Hoch-Zeit der Dillettanten“,“Weltgrößter Geldsack geplatzt“. So oder ähnlich titelten heute die Zeitungen im In- und Ausland zur gescheiterten Fusion von Deutscher- und Dresdner Bank. Deutschlands Anleger-Magazin Nummer eins – die „Bild“-Zeitung – brachte die öffentliche Meinung auf den Punkt: „Mega-Klatsche für Geld-Bosse –Ganze Welt lacht.“
Den beiden Männern, die für den Gau verantwortlich gemacht werden, vergeht das Lachen inzwischen. Rolf Breuer, Vorstandschef der Deutschen Bank wird von Medien, Analysten und Anlegerverbänden für die Fusions-Pleite Vorhaltungen gemacht. So forderte ein Aktionärsverband Breuer auf, seinen Posten abzugeben. In der Politik hätten andere schon bei geringeren Anlässen persönliche Konsequenzen gezogen, erklärten die Kleinaktionäre.
Sein Kollege Bernhard Walter von der Dresdner Bank hat noch ganz andere Sorgen: Im Umfeld der Münchner Allianz Versicherung wurden schon gestern Abend erste Szenarien zur Zerschlagung der Dresdner Bank entworfen. Nach dem Scheitern der Fusion würden die Größenprobleme des Instituts im Retail- und Investmentbereich nur noch stärker in den Vordergrund treten.
Die Deutsche Bank gab heute die gestrigen Gewinne wieder ab
Denn beim dritten Partner der gescheiterten Elefantenhochzeit - der Allianz – herrscht Unmut, so hört man: „Der Großaktionär Allianz ist vom Top-Management der beiden Banken brüskiert worden. Das könnte den Vorstandschefs Breuer und Walter zum Verhängnis werden“, hieß es aus dem Versicherungskonzern. Zumindest Breuer will aber – bis jetzt – nichts von einem Rücktritt wissen: Dafür gebe es keinen Grund, so der Vorstandschef der Deutschen Bank.
Spekuliert wird jetzt unter anderem darüber, ob sich die Allianz das Investmentgeschäft der Dresdner Bank unter den Nagel reißt, nachdem sie sich den DWS-Fonds der Deutschen Bank nun doch nicht einverleiben kann. Auch über ein mögliches Interesse des US-Instituts Citicorp wird gemunkelt.
Verhaltene Freude herrscht dagegen bei den Mitarbeitern der beiden Bankhäuser – sie müssen nun für die nähere Zukunft weniger um ihren Job fürchten – und bei den Aktionären: Nachdem das Scheitern der Fusion öffentlich bekannt wurde, hatten die Aktien beider Häuser zwar zeitweise über vier Prozent hinzugewonnen, aber schon kurze Zeit später warnten Analysten: „Unternehmen, die ihre Strategie um 180 Grad ändern, sind nicht unbedingt ein positives Investment“, so Michael Kunz von BNP.
Zur Abwechslung sollten hier einmal zwei Manager ohne millionenschwere Abfindungen in den Ruhestand entlassen werden. Offensichtlich waren die beiden Herren ja bereits in der Vergangenheit überbezahlt.
zwei top-gewächse, die sich als starke eichen im grossen
finanzwald sehen, stehen nun als bonsai-banker in der botanik! und dann diese bockigen `ich-binn`s-nicht-gewesen-gesichter` in den pressekonferenzen. einfach klasse!
und das schönste sind die finanz-blätter, die seit tagen die fusion und ihre auswirkungen hin und her erwägen! die erscheinen jetzt
alle mit stories, die schnee von gestern sind! Focus-Money (Nr. 15, S. 16): `die sparkassen müssen zittern`. nicht zittern, beben: vor lachen!
und erst herr von habou (ebda.) `ich kenne die pläne der allianz mit der bank 24. da müssen sich die sparkassen warm anziehen." Wer steht denn hier
ohne hosen in der zugluft?
allerdings stellt sich hier die frage, wie ein so grosses projekt derart aus dem ruder laufen kann, zumal die beiden fusionsaspiranten doch auf kompetenz machen.
Von wegen kleinkunden in die bank 24, wir haben grösseres vor. lernt erst mal, wie man grössere geschäfte handwerklich sauber durchzieht. ist ja nicht das erste mal, dass
super-deals zu super-flops werden.
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