Eifelhöhen-Klinik - viel zu billig?? (Seite 10)
eröffnet am 08.11.07 14:59:41 von
neuester Beitrag 30.04.24 17:27:24 von
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Jetzt habe ich eben einen langen Text geschrieben, den Wbeim Absenden verschluckt hat.
Hier mal kurzgefasst:
Man muss zwischen Akut- und Rehakliniken treffen. Die gesamte mediale Aufmerksamkeit einschließlich Studie der Bertelsmann-Stiftung zielt auf die Akut-Krankenhäuser ab. Reha ist da eine andere Welt. Hier gibt es zwar auch Klinikschließungen, aber eher im Rahmen einer gesunden Marktkonzentration. Die Reha an sich ist weiterhin stabil / teilweise wachsend.
Hier mal kurzgefasst:
Man muss zwischen Akut- und Rehakliniken treffen. Die gesamte mediale Aufmerksamkeit einschließlich Studie der Bertelsmann-Stiftung zielt auf die Akut-Krankenhäuser ab. Reha ist da eine andere Welt. Hier gibt es zwar auch Klinikschließungen, aber eher im Rahmen einer gesunden Marktkonzentration. Die Reha an sich ist weiterhin stabil / teilweise wachsend.
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.882.443 von Lacantun am 09.11.19 22:08:35
==> Der Standort Mönchengladbach wurde bereits 2011 erworben. Von Beginn an bestand
das Konzept, den Standort aus- und umzubauen - um ihn rentabel betreiben zu können.
Denn sowohl unter dem alten, auch auch dem neuen Betreiber (= Eifelhöhen Klinik AG)
war die Klinik bislang ausnahmlos (!) xx-Jahre defizitär!
Nach mehreren Studien gibt in Deutschland ca. 30-50% zu große Klinikkapazitäten.
Von Schließungen betroffen sind insbesondere Betreiber von unter 10 Kliniken.
So wie die Eifelhöhen-Klinik AG.
Zitat von Lacantun: ... Aber was denkst Du, warum hat die Eifelhöhenklinik dann in den neuen Standort in Mönchengladbach investiert? Weil der Markt so aussichtslos schlecht ist und man optimale Bedingungen zum cash-burn hat?.
==> Der Standort Mönchengladbach wurde bereits 2011 erworben. Von Beginn an bestand
das Konzept, den Standort aus- und umzubauen - um ihn rentabel betreiben zu können.
Denn sowohl unter dem alten, auch auch dem neuen Betreiber (= Eifelhöhen Klinik AG)
war die Klinik bislang ausnahmlos (!) xx-Jahre defizitär!
Nach mehreren Studien gibt in Deutschland ca. 30-50% zu große Klinikkapazitäten.
Von Schließungen betroffen sind insbesondere Betreiber von unter 10 Kliniken.
So wie die Eifelhöhen-Klinik AG.
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.882.869 von Muckelius am 10.11.19 06:48:02Im Zweifel sollte man sowieso lieber z.B. Ryman Healthcare so einer Bude vorziehen. Ich werde die Story aber weiter verfolgen, da ich es einfach interessant finde, wie es weiter geht...
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.882.443 von Lacantun am 09.11.19 22:08:35...der Standort in Mönchengladbach muss auch erst einmal in die Gewinnzone kommen....
zum Thema Kapitalerhöhung: Falls eine solche notwendig sein wird, ist zunächst (da das genehmigte Kapital ausgelaufen ist) ein Hauptversammlungsbeschluss notwendig. Und da wird es spannend, wie sich die verschiedenen Aktionärsgruppen verhalten. Zuletzt herrschte bei den Hauptversammlungen wohl keine Einigkeit, siehe z.B. die Abstimmungsergebnisse der letzten Versammlung
zum Thema Kapitalerhöhung: Falls eine solche notwendig sein wird, ist zunächst (da das genehmigte Kapital ausgelaufen ist) ein Hauptversammlungsbeschluss notwendig. Und da wird es spannend, wie sich die verschiedenen Aktionärsgruppen verhalten. Zuletzt herrschte bei den Hauptversammlungen wohl keine Einigkeit, siehe z.B. die Abstimmungsergebnisse der letzten Versammlung
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.881.810 von Merrill am 09.11.19 19:01:47Ja gut, wir wissen jetzt alle, dass es Klinikschließungen gibt. Aber was denkst Du, warum hat die Eifelhöhenklinik dann in den neuen Standort in Mönchengladbach investiert? Weil der Markt so aussichtslos schlecht ist und man optimale Bedingungen zum cash-burn hat?
Gut, wenn ich mir die Fotos der handelnden Personen anschaue, haben sie die Industrie 4.0 vielleicht auch etwas unterschätzt.
Gut, wenn ich mir die Fotos der handelnden Personen anschaue, haben sie die Industrie 4.0 vielleicht auch etwas unterschätzt.
@Lacantun.
Schön, dass du glauben kannst ... ("Ich glaube ihr seht das zu negativ").
Scherz beseite.
Alle relevanten Studien prognostizieren eine viel zu große Anzahl von Kliniken
in Deutschland. Rd. 1/3 machen bereits jahrelang Verluste, zudem haben die
meisten einen Investitionsstau, weil über 5-10 Jahre zu wenig investiert wurde.
Googel mal "Klinik Schließung -eifel", dann findest du hunderte andere Artikel
über Schließungen oder "geplante Verkäufe" (wie die Malteser-Klinikgruppe,
die 6 von 8 Kliniken los werden wollen, davon 2 in Köln&Bonn).
Wenn man hingegen "Klinik Übernahme" googelt, findet man kaum Artikel
über wirkliche Übernahmen, sondern fast nur Artikel, wo eine Kommune/
Region ein ansonsten geschlossenen Klinik übernommen hat. Ich hatte ja die
unterschiedlichen Interessen von Klinikeigentümer (miserable Margen, steigende
Kosten) auf der einen Seite und "der Region" (= Mitarbeiter, Politiker, Bevölkerung
vor Ort) dargestellt: Jeder will am Liebsten eine Klinik in der Nähe haben. Niemand
jedoch will dafür jährlich xx-Euro mehr bezahlen. Und Kommunalpolitiker nicht
einmal x-Mio für aufgeschobene Investitionen und jährlich zusätzlich Millionenschulden.
Apropos Schulden & Kommunen & Kliniken: Die Stadt mit den höchsten Schulden pro
Einwohner in NRW (über 10.000 €/Einwohner) ist keine seit Jahrzehnten unter dem
Strukturwandel leidende Ruhrgebietsstadt, sondern eine Stadt aus dem seit Jahrzehnten
prosperienden Speckgürtel Bonn, die Stadt Siegburg. Der Hauptgrund: Eine über Jahrzehnte
defizitäre Klinik in städtischer Trägerschaft, siehe
https://www.general-anzeiger-bonn.de/region/siegburg-ist-bei…
Schön, dass du glauben kannst ... ("Ich glaube ihr seht das zu negativ").
Scherz beseite.
Alle relevanten Studien prognostizieren eine viel zu große Anzahl von Kliniken
in Deutschland. Rd. 1/3 machen bereits jahrelang Verluste, zudem haben die
meisten einen Investitionsstau, weil über 5-10 Jahre zu wenig investiert wurde.
Googel mal "Klinik Schließung -eifel", dann findest du hunderte andere Artikel
über Schließungen oder "geplante Verkäufe" (wie die Malteser-Klinikgruppe,
die 6 von 8 Kliniken los werden wollen, davon 2 in Köln&Bonn).
Wenn man hingegen "Klinik Übernahme" googelt, findet man kaum Artikel
über wirkliche Übernahmen, sondern fast nur Artikel, wo eine Kommune/
Region ein ansonsten geschlossenen Klinik übernommen hat. Ich hatte ja die
unterschiedlichen Interessen von Klinikeigentümer (miserable Margen, steigende
Kosten) auf der einen Seite und "der Region" (= Mitarbeiter, Politiker, Bevölkerung
vor Ort) dargestellt: Jeder will am Liebsten eine Klinik in der Nähe haben. Niemand
jedoch will dafür jährlich xx-Euro mehr bezahlen. Und Kommunalpolitiker nicht
einmal x-Mio für aufgeschobene Investitionen und jährlich zusätzlich Millionenschulden.
Apropos Schulden & Kommunen & Kliniken: Die Stadt mit den höchsten Schulden pro
Einwohner in NRW (über 10.000 €/Einwohner) ist keine seit Jahrzehnten unter dem
Strukturwandel leidende Ruhrgebietsstadt, sondern eine Stadt aus dem seit Jahrzehnten
prosperienden Speckgürtel Bonn, die Stadt Siegburg. Der Hauptgrund: Eine über Jahrzehnte
defizitäre Klinik in städtischer Trägerschaft, siehe
https://www.general-anzeiger-bonn.de/region/siegburg-ist-bei…
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.853.397 von Merrill am 06.11.19 16:30:00Ich glaube ihr seht das zu negativ. Im Geschäftsbericht wurde das Standortrisiko schon erwähnt. Und per ad hoc wurde ja die Belastung von 1,5 Mio. EUR erwähnt. Im Gegenzug flossen die in Marmagen unterlassenen Investitionen in den attraktiveren neuen Herzpark. Die Frage ist, wie weit die Immobilie schon abgeschrieben ist. Auf jeden Fall sind insgesamt schon 20 Mio. EUR abgeschrieben worden. Und die Verschuldung ist auch nicht so hoch.
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.875.921 von Merrill am 08.11.19 18:28:04Naja, es gibt schon auch Krankenhäuser, die bei hoher Behandlungs- und Pflegequalität wirtschaftlich arbeiten. Die hohe Quote defizitärer Häuser ist m. E. vornehmlich in der Trägerstruktur begründet. Darüber hinaus möchte ich noch den Hinweis loswerden, dass man für 50.000 € Gesamtkosten p. a. keine Mitarbeiter/innen mehr bekommt. Da muss man schon mind. 10.000 € drauflegen, um die aktuellen Gegebenheiten abzubilden.
Zusammenfassend haben wir es bei der Marmagen-Klinik mit einer schlecht bewirtschafteten, schon lange vernachlässigten und an einem ungünstigen Standort gelegenen Reha-Einrichtung zu tun. Warum sollte irgendetwas schlecht daran sein, dass eine solche Einrichtung in die Insolvenz geht? Das ist doch die einzige Chance, in neue Hände, zu einer Neuaufstellung und zu einer besseren Zukunft zu kommen.
Dem Management der Eifelhöhenklinik kann man nach diesen Erkenntnissen nicht trauen und daher ist die Aktie für mich ein absolutes NoGo.
Zusammenfassend haben wir es bei der Marmagen-Klinik mit einer schlecht bewirtschafteten, schon lange vernachlässigten und an einem ungünstigen Standort gelegenen Reha-Einrichtung zu tun. Warum sollte irgendetwas schlecht daran sein, dass eine solche Einrichtung in die Insolvenz geht? Das ist doch die einzige Chance, in neue Hände, zu einer Neuaufstellung und zu einer besseren Zukunft zu kommen.
Dem Management der Eifelhöhenklinik kann man nach diesen Erkenntnissen nicht trauen und daher ist die Aktie für mich ein absolutes NoGo.
Es gibt zum Krankenhausmarkt mehrere Studien, die allesamt
zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommen:
1) Rd. 1/3 der Krankenhäuser arbeiten defizitär.
2) Bei den nicht defizitären wird "auf Verschleiß" gewirtschaftet, d.h. notwendige Investitionen
werden nicht getätigt. So wie bei der insolventen Eifelklinik der Eifelhöhen Klinik GmbH.
3) Einzelkrankenhäuser und Betreiber von weniger als 10 Krankenhäuser haben massive
Finanzprobleme. Gerade bekannt wurde, dass (auch in Köln&Bonn) die Malteser 6 ihrer
8 Krankenhäuser "los werden" wollen. Ggf. sollen sie sogar geschlossen werden, da hier
die unheilvolle Kombination von lange aufgeschobenen Investitionen & Defizit zusammen fiel:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/gesun…
4) Der Trend geht daher zu massiven Schließungen. Die Bertelsmann-STiftung forderte vor kurzem,
jedes zweite (!) Krankenhaus zu schließen, siehe
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/bertelsmann-stiftung-fo…
Der Trend geht zudem massiv in Richtung Oligopolisierung, d.h. am Markt überleben nur Krankenhausbetreiber mit mehr als 10-20 Kliniken, siehe
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76566/Krankenhausmark…
Beim der insolventem Klinik der Eifelhöhen Klinik AG wurden ebenfalls nach mehreren ARtikeln
notwendigste Investitionen nicht getätigt und Personal "völlig überlastet".
Der Insolvenzverwalter forderte entsprechend eine "massive Aufstockung" des Personalbestands
(von aktuell 300 Mitarbeiter). Bei 5/10 Prozent mehr bedeutet dies also 15 /30 Mitarbeiter mehr,
was bei 50.000 € Gesamtkosten (inklusive Sozialversicherung und overhead-Kosten) 0,75 - 1,5 Mio
p.a. Mehrkosten bedeutet.
Letztlich gibt es drei extem unterschiedliche Positionen der Akteure:
1) Objektiv gibt es in Deutschland viel zu große Klinik-Kapazitäten.
2) Die betroffenen Mitarbeiter und Städte&Regionen wollen "ihre" Klinik "unbedingt"
halten - aber auf gar keinen Fall dafür zahlen.
3) Die Klinikbetreiber machen mit kleinen Kliniken & zu wenigen Kliniken aktuell immer Verlust.
zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommen:
1) Rd. 1/3 der Krankenhäuser arbeiten defizitär.
2) Bei den nicht defizitären wird "auf Verschleiß" gewirtschaftet, d.h. notwendige Investitionen
werden nicht getätigt. So wie bei der insolventen Eifelklinik der Eifelhöhen Klinik GmbH.
3) Einzelkrankenhäuser und Betreiber von weniger als 10 Krankenhäuser haben massive
Finanzprobleme. Gerade bekannt wurde, dass (auch in Köln&Bonn) die Malteser 6 ihrer
8 Krankenhäuser "los werden" wollen. Ggf. sollen sie sogar geschlossen werden, da hier
die unheilvolle Kombination von lange aufgeschobenen Investitionen & Defizit zusammen fiel:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/gesun…
4) Der Trend geht daher zu massiven Schließungen. Die Bertelsmann-STiftung forderte vor kurzem,
jedes zweite (!) Krankenhaus zu schließen, siehe
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/bertelsmann-stiftung-fo…
Der Trend geht zudem massiv in Richtung Oligopolisierung, d.h. am Markt überleben nur Krankenhausbetreiber mit mehr als 10-20 Kliniken, siehe
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76566/Krankenhausmark…
Beim der insolventem Klinik der Eifelhöhen Klinik AG wurden ebenfalls nach mehreren ARtikeln
notwendigste Investitionen nicht getätigt und Personal "völlig überlastet".
Der Insolvenzverwalter forderte entsprechend eine "massive Aufstockung" des Personalbestands
(von aktuell 300 Mitarbeiter). Bei 5/10 Prozent mehr bedeutet dies also 15 /30 Mitarbeiter mehr,
was bei 50.000 € Gesamtkosten (inklusive Sozialversicherung und overhead-Kosten) 0,75 - 1,5 Mio
p.a. Mehrkosten bedeutet.
Letztlich gibt es drei extem unterschiedliche Positionen der Akteure:
1) Objektiv gibt es in Deutschland viel zu große Klinik-Kapazitäten.
2) Die betroffenen Mitarbeiter und Städte&Regionen wollen "ihre" Klinik "unbedingt"
halten - aber auf gar keinen Fall dafür zahlen.
3) Die Klinikbetreiber machen mit kleinen Kliniken & zu wenigen Kliniken aktuell immer Verlust.
Antwort auf Beitrag Nr.: 61.853.397 von Merrill am 06.11.19 16:30:00
Möglicherweise findet der Insolvenzverwalter verdächtige Zahlungsströme und der Mutterkonzern wird zur Kasse gebeten.
Dem Image wird die Pleite sicher auch nicht gut tun (d.h. weniger Patienten).
Wie bereits erwähnt , wird das Eigenkapital knapp...
schwierige Zeiten
So langsam wird es eng für das Gesamtunternehmen. Möglicherweise findet der Insolvenzverwalter verdächtige Zahlungsströme und der Mutterkonzern wird zur Kasse gebeten.
Dem Image wird die Pleite sicher auch nicht gut tun (d.h. weniger Patienten).
Wie bereits erwähnt , wird das Eigenkapital knapp...
Eifelhöhen-Klinik - viel zu billig??