Wirecard - Top oder Flop (Seite 6343)

[Synercon]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.488.777 von JBelfort am 28.04.20 20:54:18

Wollt Ihr mich verepplen?

Auf Seite 15 steht, dass die Beziehung laut Auskunft Wirecard beendet wurde und daher keine Kontoauszüge vorliegen. Auch nicht, dass die Beträge nun woanders sind. Auf Seite 16 heisst es daher, dass eben nur 86 Mio. auf Konten gefunden wurden. von der 1 mrd. gibt es eben nichts außer einer Saldenbestätigung, deren Qualität und echtheit KPMG nicht beurteilen kann:

[MarcusRWD]

Curve hat mir gerade ne Email geschrieben, dass sie ab Juni die Zusammenarbeit mit wirecard einstellen... so it begins. Markus Braun sollte heut noch seine verdammten Sachen packen. 600000 Kunden weniger auf einen Schlag. Glückwunsch

[sebaldo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.488.537 von Bernhardow am 28.04.20 20:39:46

Sorry, aber das ist nicht der Punkt, um den es hier geht.


Ich zitiere aus dem Ergebnisbericht (Ziff. 1.1.2)

Anlass der Untersuchung waren in der Presse und im Internet veröffentlichte Vorwürfe
gegen die Wirecard AG. Dabei wurden folgende Themengebiete wiederholt angesprochen,
die Ausgangspunkte der nachfolgend dargestellten Untersuchung von KPMG waren:
– Angebliche Erhöhung des Umsatzes durch fiktive Kundenbeziehungen, insbesondere im
Dritt-Acquiring mit einem Third Party Acquiring-Partner, (2016 bis 2018);
– Veröffentlichungen im Internet (Webseite 1) (2016 bis 2018);
– Vorwürfe zu Buchhaltungsthemen in Singapur (2015 bis 2018).

Das und nichts anderes war der Gegenstand des Untersuchungauftrags.

Das Management hatte ja selbst die Sonderprüfung veranlasst, weil sie die Vorwürfe ausräumen wollten.

Aber genau hierzu gibt der KPMG-Bericht nichts her.

Hier wird von einigen Usern so getan, als wenn KPMG einen umfassenden Auftrag gehabt und nichts Negatives festgestellt hätte. Aber genau das ist nicht der Fall.

Mein Fazit: Die Anschuldigungen stehen immer noch unwiderlegt im Raum, in der Luft oder wo auch immer.

Andererseits gibt`s allerdings auch keine Beweise für diese Anschuldigungen. Aber damit sind wir genau wieder an dem Punkt angelangt, an dem wir vor der Sonderprüfung schon einmal waren.

[Trimmer89]

Es wird neben organisatorischen Konsequenzen, auch personell aufzuräumen. Knoop hat für mich bei Begleitung dieses Audits völlig versagt und gehört von Eichelmann gefeuert. Dabei hoffe ich, dass Braun nicht das Vertrauen der großen Fonds verloren hat. Sonst bräuchte es einen weiteren Co-Vorsitzenden für all diese betroffen Bereiche, wie Rechnungswesen. Personal, IR usw. Auf Braun für den Bereich tec und Akquise können wir nur schlecht verzichten. Er ist Wirecard.

[Glück]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.488.417 von awsx am 28.04.20 20:30:46

Gute, gute Frage, das macht man ja eigentlich nur, wenn man sich für zu günstig hält.
Von anderer Stelle wurde das vorher übrigens als sehr positiv für WDI ausgelegt auch
wenn dieser Tag leider auch ein paar negative Neuigkeiten offenbart.

Vielleicht war ja wirklich das Wachstum zu schnell für die Buchhaltungsform von vor
2019 und bei den ganzen Datensätzen kann ich mir da so einiges ausmalen ....
Von daher ist ggfs. ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass mit der Buchhaltungsform
von 2019 mehr Transparenz entstehen wird und hoffentlich auch überwiegend noch
nachgereicht wird.

[JBelfort]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.488.690 von jigajig am 28.04.20 20:49:31

Genau das meine. Es auf Seite 15 (nicht PDF SEITE).

[GLASKUGELMANN]

so und raus aus dem Schrott war ein netter Trade rechne Morgen mit Kursen von 90€ gleich nach der Eröffnung dann wird man sehen ob gleich noch die 80€ getestet werden.

[Der_Roemer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.488.369 von Geldscheier1 am 28.04.20 20:26:50

Zitat von Geldscheier1:

Zitat von Der_Roemer: ...

Danke Dir!
Das kam am Wochenende von einigen hier im Forum leider etwas anders zu mir rüber, als ich aufgrund der übertriebenen Vorab-Euphorie und eines unguten Gefühls im Bauch zur Vorsicht geraten hatte. Man hat mich dafür ausgelacht und als Basher und Manipulator beschimpft.
Ich denke, diejenigen, die mich dafür angefeindet haben, wären jetzt froh, wenn sie meine mahnenden Worte etwas ernster genommen hätten.

Da hast Du Recht!!! Bitte bitte wenn Du das nächste mal Deine Tradingposition verkauft hast und ein ungutes Gefühl im Bauch hast - Lass es mich bitte unbedingt wissen damit ich sofort alle meine 1350 Aktien verkaufen kann.
Danke

Ein ungutes Gefühl im Bauch kann auch trügen - in diesem Fall hingegen hat es mich nicht getrügt.
Es wäre im Übrigen auch nicht ratsam, alle Aktien zu verkaufen. Bei einem Unternehmen, an das man glaubt, bleibt man immer mit einem Teil dauerhaft drin ... den anderen Teil macht es Sinn, Trading-Gewinne zu realisieren, um sie günstiger wieder einzusetzen.

Wir sind doch alle hier nur Opfer unserer eigenen Gier! Man hofft an der entscheidenden Widerstandsmarke, dass diese endlich durchbrochen wird ... nur um wieder mal daran abzuprallen und das Spiel wieder von vorne zu beginnen. Besser an den entscheidenden Widerständen Teilgewinne realsieren ... und sollte der Widerstand tatsächlich durchbrochen werden, so dass man nur noch die Rücklichter sieht - so what. Die Langfrist-Posi sitzt dann immer noch in der Rakete drin ... und die freie Kohle steckt man dann nach dem gleichen Prinzip einfach in ein anderes aussichtsreiches Investment. Es gibt ja nicht nur WDI!

Die Angst, den großen Kursanstieg zu verpassen ist doch genau das, was hier vielen Aktionären schon mehrfach zum Verhängnis geworden ist. Also nicht so gierig! Wenn nur die Hälfte des Geldes am finalen Take-Off Teil hat, ist das auch noch genug.

[JBelfort]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.488.609 von Synercon am 28.04.20 20:45:21

Zitat von Synercon:

Zitat von Der_Roemer: ...

Hallo Synercon,

ich versetze mich bei solchen Fragen immer gerne in den Unternehmensinhaber hinein - in diesem Fall in den Mehrheitskationär Markus Braun, der immerhin 8,7 Mio Aktien hält und unter dem heutigen Kurseinbruch gewiss am meisten gelitten hat - ganz zu schweigen von dem Image-Schaden, den er erlitten hat.

Aber mal ganz ehrlich: Wenn Du eine Firma leitest, in das Du den Wesentlichen Teil Deines Privatvermögens investiert hast - und hierfür teilweise sogar noch Wertpapierkredite am Laufen hast: Würdest Du dies auf's Spiel setzen, indem Du irgendwelche krummen bzw. kriminellen Dinger drehen würdest?

Bei WDI gab es in der Verganhenheit aufgrund des rasanten Wachstums bestimmt einige Schlampereien, weil man mit dem rasanten Wachstum organisatorisch nicht hinterher kam ... aber kriminelle Handlungen, mit denen Markus Braun sein eigenes Privatvermögen auf's Spiel setzen würde, schließe ich da aufgrund Überlegungen nach gesundem Menschenverstand doch eher aus.

Die Schlampereien sind ihm gewiss peinlich und unangenehm - so etwas gibt man nicht gerne öffentlich zu. Allerdings wäre es besser gewesen, wenn er von Anfang an öffentlich konstatiert hätte, dass da in der Vergangenheit aufgrund des rasanten Wachstums einiges drunter und drüber gegangen ist, was man nun aber so langsam in den Griff kriegt. Das wäre eine klare Aussage gewesen und der Markt hätte es ihm nach anfänglichen Turbulenzen gewiss nachgesehen. Meiner Erfahung nach zahlt sich eine solche Ehrlichkeit immer aus - auch wenn es für den Moment sehr unangenehm ist, Fehler einzugestehen.
Eine solche Stellungnahme kann er immer noch abgeben - das würde zumindest schon mal einen kleinen Teil des Vertrauens in ihn wieder herstellen. Den Rest muss er sich nach und nach durch entsprechendes Handeln zurück verdienen.

Leider gibt es so etwas oft. Eine theoretische Erklärung ist, dass man nebenbei mehr abzockt wie bei den 300 Mio. in Indien. Eine andere ist, dass das Geschäft sonst nicht gelaufen wäre und man daher schummelte und nun nicht mehr rauskommt. Solche Stories gab und gibt es leider immer.

Natürlich weiß ich es auch nicht. Nur der Bericht ist eine Katastrophe. Er konnte genau die Vorwürfe der FT und die der Whistleblower (die kommen ja auch nicht von ungefähr; bitte glaubt doch nicht, dass die FT da mit den LV gemeinsame Sache macht) in kaum einen Punkt widerlegen. Bestenfalls hieß es, es gab dazu keine Unterlagen.

Und wie dann braun auf die Idee kommt am 23. zu verkünden, alles bestens; ist ebenso unklar für mich.

Das stimmt nicht. Selbst die Presse sagt, dass die Vorwürfe z.B. bezüglich Merchant Cash Advances widerlegt wurden.

"Bei der Tochter in Singapur sehe KPMG keinen weiteren Bedarf für eine Prüfung, teilte der Zahlungsdienstleister weiter mit. Im Geschäftsbereich Forderungsvorfinanzierung - auch "Merchant Cash Advance" genannt - hätten sich ebenfalls keine Hinweise auf rechtliche Unzulässigkeiten ergeben."

[jigajig]

I(ch la)sse es bleiben. Jetzt aber. Alles etwas chaotisch heute.