Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 3739)

[Low-Risk-Strategie]

a * n =||= a^n

Der DAX hat ca. 8% p.a. gemacht seit Einführung (bald 30 Jahre): http://static.boerse.de/uploads//images/upload_nachrichten/d…

Damit liegt er ca. bei den 9% die über 30 Jahre der Schnitt sind (best case 13%, worst case 4%) - wenn du von Währungsreform + 3. WK ausgehst liegen wir vllt bei den 4% sonst eher drüber

[na_bravo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.097.384 von Low-Risk-Strategie am 01.04.16 09:50:39

Zitat von Low-Risk-Strategie: "Wirtschaftswachstum" ist eine schöne größe in die man reinrechnen kann was man möchte... diese ist keine Exponentialkurve sondern eine lineare Funktionen - im Gegensatz zur Verschuldung. Ich sehe auch neue Innovation statt nur Verdrängung und von 1-2% Bevölkerungswachstum bis 2050 ist (im Normalfall) weiterhin auszugehen

Alle Größen, die über ein jährliches prozentuelles Wachstum charakterisiert sind, folgen einer Exponentialfunktion (verzinstes Vermögen, Schulden, Bevölkerung, Wirtschaftswachstum, ...). Leider hat die Exponentialfunktion ein paar recht unangenehme Eigenschaften:

(a) sie schießt immer schneller nach oben
(b) Wenn sie nicht abgebrochen wird, geht sie gegen unendlich
(c) Nach jeder Zeitperiode ist bei gleichbleibender prozentualer Steigerung die absolute Steigerung größer.

Diesen Fluch der Exponentialfunktion bekommen wir derzeit in mehrerlei Hinsicht zu spüren:

(1) Die Vermögen der Reichen wachsen in den Himmel, und der Unterschied zwischen Reich und Arm nimmt teils absurde Ausmaße an (wegen a und c).
(2) Die Bevölkerung wächst in vielen Regionen in ungesundem Ausmaß, Migration und soziale Unuhen sind die Folge (wegen a).
(3) Die Miniwachstumsraten der westlichen Welt bedeutet in absoluten Zahlen immer schwerer zu stemmende Größenordnungen, die geöffneten Geldschleusen der EZB können ein Lied davon singen (wegen c).

Da nichts auf dieser Welt unendlich ist, muss wegen (b) gelten: Ein System, das auf exponentiellem Wachstum passiert, kann nicht von Dauer sein.

Es bleibt also spannend auf dieser Welt.

[investival]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.087.895 von WarrenBuffetGraham am 31.03.16 07:59:54

– Da ich ein langes WE vor mir habe, auch auf die Gefahr des "zu viel" hin noch mehr suppenhaariger Senf von mir, :

>> ... Vielleicht kennt auch jemand Aktiengesellschaften mit Holz und/oder Fruchtanbau, wobei ich mir bewusst bin, dass es in diesem leider einige schwarze Schafe gibt, die entweder ungerechtfertigt Subventionen erhalten oder den Anleger mit falschen zu hohen Versprechungen täuschen. <<
– Auch so ein verlockendes Thema ... [Erinnere da "gern" an die Asian-Bamboo-Diskusion im Gb.-thread vor längerer Zeit, ]

Bei den "Bauern", zumal monokulturellen, hat man zudem latent das Risiko von Missernten, und in monetär lockeren Zeiten meistens das von Terminmarktspielereien Dritter nebst auch politisch-populistischer Einflussnahmen in den underlyings [– so wird es politisch wohl nie zugelassen werden, dass sich dort nachhaltig hohe Preise aka -Renditen zementieren; man reflektiere da z.B. die medialen Aufschreie 08 in der Rohstoffhausse].

Diejenigen, die Grundnahrungsmittel verarbeiten und ihre Produkte gut vermarkten (und darüber eine starke Marke etablieren), sind grundsätzlich die bessere Wahl.
Ansonsten würde ich vlt. (eher) am Saatgutspezialisten KWS Saat überlegen.

Zum Thema Holz präferiert dieser thread ja Svenska Cellulosa; wohlweislich mit einer nachgelagerten staples-Sparte aka kompletter Wertschöpfung.

– Selbstversorgung ist ein per se durchaus interessantes (Investitions-)Thema, hat nur mit Aktien nix zu tun.
Und; ad Timburg'scher Grundbesitz, ...
>> Sowas ist mir allemal lieber - und sicherer - als paar Unzen Gold oder paar Raviolidosen im Keller. <<
Sicher: Das Gold bekommt man in der Krise dann ja von den Städtern und anderen Sonstnichtshabenichtsen für'n Appel und'n Ei ... Worüber man sich dann zum Großgrundbesitzer mausern kann,
– Ob wirklich 'sicherer', ist in einer Anarchie (oder Diktatur) allerdings dann wohl auch für Nutzlandbesitzer die Frage ...

[na_bravo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.096.106 von Timburg am 01.04.16 06:21:53

Zitat von Timburg: @LRS & Na_Bravo
vielleicht wird nicht jede Branche bzw. jedes altbekannte traditionelle Unternehmen diese von uns angepeilten 8% p.A. liefern. Aber genau darum schaun wir uns ja nach Zukunftsbranchen um; bin also auch der Meinung dass wir jetzt nur wg. den Zinsen stehenbleiben, sondern dass auch in Zukunft mit guten Unternehmen was zu holen ist.

Hallo Timburg,

Ich denke auch, dass mit guten Unternehmen (Stock picking) und der Wahl eines vernünftigen Einstiegspunktes einiges zu holen ist. Deshalb ist dieser Thread ja auch so interessant.

In Bezug auf den DAX kann man von ungefähr 3% durchschnittlicher Dividendenrendite ausgehen. Nach Steuern und Inflation sorgt das in etwa für den Werterhalt der investierten Summe. Eine nenneswerte Vermehrung des angelegten Geldes kann also nur über Kurssteigerungen erfolgen. Da lohnt sich ein Blick auf den Kurs-Dax der letzten 15 Jahre:



Der zeigt gut, dass auch über lange Zeiträume keinesfalls gewährleistet ist, dass das angelegte Geld automatisch mehr wird. Eine Strategie bezüglich Timing (cost averaging, nur nach "Abstürzen" investieren, ...) ist offenbar ein wichtiges Element, und die Auswahl der richtigen Unternehmen ist ebenso wichtig. Das ist natürlich beides nicht einfach, deshalb lese ich hier auch gerne mit.

Beim ATX sieht das leider noch viel grausliger aus, hier sind wir weit von den Höchstständen entfernt. Das ist mit ein Grund, warum der österreichische Kapitalmarkt in schlechter Verfassung ist:

http://kurier.at/wirtschaft/boerse/wer-rettet-die-wiener-boe…

[investival]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.098.179 von investival am 01.04.16 11:14:46

> Auch dessen Preis ist wegen der Kapazitätsausweitungen der Industrie bis Mitte 2013 gefallen. <
Der Autor könnte (hab's jetzt nicht nachgeprüft) sich auf den Preis statt der Kapazitätsausweitungen bezogen haben – dann wäre meine Feststellung
> entgegen der Aussage des Artikelschreibers besonders CF auch noch >2013 – z.T. massiv investiert <
natürlich obsolet.

[investival]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.094.735 von WarrenBuffetGraham am 31.03.16 21:01:48

Die Bargeldabschaffung nebst damit verbundenem Technologierattenschwanz ist ein Trend, der ja praktisch schon xx Jahre läuft; mit erkennbaren (Haupt-)Profiteuren, die benannt sind.
Dass der in 5 Jahren beendet sein wird, sehe ich nicht, wiewohl es künstlich beschleunigt freilich möglich wäre.

Dazu bedarf es letztendlich allerbreitester Akzeptanz aka Vertrauens; das lässt sich nicht verordnen, sondern muss wachsen.
Und dafür sind die aktuell bemühten Beweggründe einfach zu fadenscheinig; zumal bedacht, von welchen Seiten die vorgebracht werden.

– Bei der vor kurzem schon mal im Gb.-thread angerissenen Wirecard wäre ich vorsichtig; frei nach dem Motto wo Rauch ...

IT security ist ja bei praktisch allen financial ITs incl. der payment service provider Thema. Die Mutter aller Renditefragen ist da wohl die der – möglichen? [wo da ja jeder der beste, "vorne" sein will ... was für seine Technologie dann ja vlt. auch gilt] – Standardsetzung durch wen (da mal gut mit dabei = Gemalto).

[investival]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.094.327 von Lennypenny am 31.03.16 20:08:06

Guten Morgen.

Zitat von Lennypenny: Auszug aus der WIWO:

Aktientipp - CF Industries: Alter und neuer Favorit im Düngemittelsektor

Knapp die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion wird gesichert mit dem Einsatz von Mineraldüngern. Mineraldünger steigern die Produktivität eines Feldes im Schnitt um etwa das Vierfache. Seit Jahresanfang legten die Preise für Getreide, Ölsaaten und Fleisch spürbar zu. Höhere Absatzpreise verbessern die Einkommen der Landwirte und schaffen Anreize, mehr Düngemittel einzusetzen. Davon profitieren Düngemittelhersteller wie CF Industries aus Deerfield im US-Bundesstaat Illinois.

Als Glücksgriff erwies sich der 4,7 Milliarden Dollar schwere Kauf des Konkurrenten Terra Nitrogen im April 2010. Die Übernahme machte CF Industries zum weltweit zweitgrößten Produzenten von Stickstoffdünger. Auch dessen Preis ist wegen der Kapazitätsausweitungen der Industrie bis Mitte 2013 gefallen. Allerdings haben die Produzenten rasch die Produktion gedrosselt.
Vierfacher Ertrag: Mehr Einsatz von Stickstoffen absehbar. Quelle: ZB

Ende 2013 und Anfang 2014 sind die Preise wieder spürbar gestiegen. Zudem können Landwirte auf den Einsatz von Stickstoff im Vergleich zu Kali und Phosphor nicht längere Zeit verzichten, ohne direkte Ertragseinbußen zu erleiden. Das an der Börse mit gut 14 Milliarden Dollar bewertete Unternehmen wird zudem begünstigt von den tiefen Gaspreisen in der Heimat. Die Produktion von Kunstdünger ist sehr energieintensiv. Abzulesen ist der relative Vorteil von CF Industries auch an der Kursentwicklung. Die Aktie erklomm unlängst ein Rekordhoch. Seit der letzten Empfehlung liegen Anleger mit der Düngemittelaktie 36 Prozent vorne. Die Aktie bleibt Favorit im Düngemittelsektor.

Der 'Aktientipp' ist 2 Jahre alt. CF machte damals noch weitere +20 % im Zuge der auslaufenden Markthausse, dann setzte es mit -½ den kompletten WiWo-Gewinnverlust ... gab es keine Verkaufempfehlung zuvor.

– Unter'm Strich tun sich die einzelnen Düngernischen resp. die namhaften -hersteller so viel nicht ... K-Dünger ist im Kern ein recht kapitalintenisves Bergbau-, N-Dünger überwiegend ein recht kapitalintensives Chemieprodukt, im P-Dünger sind quasi beide Welten vereint; und hohe Energiepreise tangieren alle negativ, et vice versa.

Die Düngerhersteller haben zwar ihre Produktion der, durch chinesisches Verhandlungsgeschick auch künstlich, verzögerten bzw. verringerten Nachfrage angepasst, aber andererseits eben – entgegen der Aussage des Artikelschreibers besonders CF auch noch >2013 – z.T. massiv investiert; nachhaltige Engpässe ergo auch nachhaltige N-Düngerpreisphantasie dürfte es in absehbarer Zukunft auch bei stärkerer Nachfrage soo viel wohl nicht geben.
Bei N-Dünger dürfte der moat zudem relativ flach sein; es sind im Grunde nur 08/15-"Rezepte" (= Basischemie), die man mit seiner Chemieanlage "nachkochen" muss; Harnstoff ist zudem kein knappes Gut und wird von China massiv in den Weltmarkt gedrückt, ist wohl ein besonders preisanfälliges underlying.
Kali, wo die Hauptvorkommen in RUS und CDN recht konzentriert bei sehr wenigen Unternehmen liegen, dürfte auch eher ein Kleinoligopolgeschäft bleiben, bzw. wieder ein einträgliches solches werden können, kommen die dort irgendwie CEO-Egos mal wieder zur Renditebesinnung.
Unter diesem Aspekt vermag ich auch dem Verkauf der P-Sparte seitens CF nicht viel abzugewinnen (außer, dass man vor 2y vlt. noch einen besseren Preis dafür erzielt hat).

Im übrigen überzeugt mich die finanzfundamentale Entwicklung auch in ihren operativen Indikationen bei Yara ohne so einen 'Glücksgriff' weit mehr als diejenige einer CF in den letzten Jahren.

Es dürfte, ähnlich wie bei big oil, demnächst Entlastungseffekte infolge auslaufender capex geben, die gewisse Bewertungsaufholungen initiieren sollten; insofern d'accord (auch) mit @prallhans [– ad TNH: => @bernieschach!].

[prallhans]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.097.024 von Lennypenny am 01.04.16 09:15:14

Terra wollte ich wegen der Divi schon länger halten und wegen der Agrarrohstoffe.

Minen: Ich habe Trading Posis geschlossen. Habe aktuell nicht vor etwas zu verkaufen oder zu kaufen. Aber ich sichere ab. Die Edelmetalle sind zZ in beide Richtungen möglich

[Low-Risk-Strategie]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.091.459 von na_bravo am 31.03.16 15:10:28

Zitat von na_bravo:

Zitat von Low-Risk-Strategie: Warum? Außer du gehst von keinem Gewinnwachstum aus? d.h. keine Inflation, kein bevölkerungswachstum, keine innovation

Bei einem jährlichen Wirtschaftswachstum, das man wahrscheinlich bald besser in Promill anstatt in Prozent angibt, werden auch die Gewinne nicht in den Himmel wachsen. Natürlich gibt es immer Innovation und attraktive Newcomer. Aber offenbar verdrängen diese Innovationen derzeit eher die alten Dinosaurier anstatt zusätzliches Wachstum zu erzeugen (zumindest in den etablierten Industriestaaten).

Die Exponentialkurve, auf der sich die Wirtschaft während der letzten Jahrzehnte bewegt hat, muss schon aus rein mathematischen Gründen irgendwann eine Decke finden. Und schön asymptotisch nähern wir uns jetzt dieser Decke.

"Wirtschaftswachstum" ist eine schöne größe in die man reinrechnen kann was man möchte... diese ist keine Exponentialkurve sondern eine lineare Funktionen - im Gegensatz zur Verschuldung. Ich sehe auch neue Innovation statt nur Verdrängung und von 1-2% Bevölkerungswachstum bis 2050 ist (im Normalfall) weiterhin auszugehen

[Lennypenny]

Antwort auf Beitrag Nr.: 52.096.208 von prallhans am 01.04.16 07:15:31

Guten Morgen,

war gestern auch noch auf der CF Industries Seite. Scheint so zu sein wie bernieschach geschrieben hat! Tendenz geht dahin, dass ich mir CF Ind. irgendwann zulegen werde (auch fast 4% Div.) und Terra bißchen traden werde. Ist ja gestern charttechnisch super in $ ausgebrochen!

@Prallhans:wolltest Du Terra N. nicht länger halten?
Bin momentan mit mir nicht eins, ob ich meine Minen,die 20-40% im Plus sind, verkaufen soll!
Wie schätzt ihr die Lage hier ein?...Rohstoffe und Minen.

Danke.
Gruß
Lenny