Steinhoff International (Seite 190)

[buylow_sellhigh]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.006.541 von Ines43 am 02.01.23 13:28:50

Ich verstehe ja den Zorn, aber
„Verschleierung der Vermögenswerte“ ist Quatsch.
Die Bilanz wird nach IFRS Regeln erstellt. Es steht eindeutig im GB, daß Assets zu Anschaffungswerten angesetzt wurden, und daß für Mattress, aufgrund des Rückzahlungsvorbehalts aus der 700Mio Sonderdividende, eine Höherbewertung ausgeschlossen ist.
Übrigens wurde dieser Sachverhalt als Begründung für das Nichtvorliegen der Überschuldung angeführt, (im GB2021, nicht mehr im HJ Bericht 2022!)
Unschön aber transparent, wenn man den GB liest.

z.B. Seite 10 Halbjahresbericht 2022
CONCLUSION
The Management Board draws attention to the following facts:
• At 31 March 2022, the Group’s current assets exceed its current liabilities;
• At 31 March 2022, the Group’s total liabilities exceed its total assets. However, management draws the user of these financial statements’ attention to the 2022 Condensed Financial Statements’ basis of preparation, which is the historical cost convention and therefore the majority of the assets are recognised at book value and not fair value; and
The Management Board does not intend to liquidate the Company and the underlying boards still plan to recover their assets and settle their debts in the normal course of business. The conclusion of all material litigation, following the successful implementation of the Dutch SoP and the S155 Scheme has enabled management to actively pursue the next step of its strategic plan, being the restructure of the Group with the view to reducing debt and finance costs.
At the time of authorising these 2022 Condensed Financial Statements, the Management Board has a reasonable expectation that the Group has sufficient resources to continue in operation for the foreseeable future, which is not less than twelve months from the date of authorisation of these 2022 Condensed Financial Statements. The Management Board has adopted the going concern basis in preparing these 2022 Condensed Financial Statements.

Das war am noch 24.6.2022. So schnell ändern sich die Zeiten (oder Zinsen.)
Diese obige Conclusion kann man LDP um die Ohren hauen. Hat er das nicht kommen sehen? Behauptet in Juni noch er könne Schulden und Zinslast reduzieren.

[Ines43]

Buy Low Sell high, dass Du auf 5 Milliarden E negatives Eigenkapital hinweist, verwundert mich etwas. Eigenkapital ist nicht gleich Buchwert. Buchwert ist das, was in der Bilanz steht, Eigenkapital ist das, was am Markt erzielt werden kann.
Jedenfalls habe ich das mal so gegoogelt.
Bin nur Chemiker.

[Ines43]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.006.505 von Ines43 am 02.01.23 13:19:38

Die Verschleierung der Vermögenswerte dient der Kursabsenkung.
Wenn bei der Hauptversammlung heraus kommt, dass die Gläubiger genug Aktien halten, ihren Plan der Übernahme von SH durchzusetzen, dann ist der Beweis erbracht, dass die Aktionäre, die nicht Gläubiger sind, auf nahezu geniale Weise ausgetrickst wurden.
Ich wünsche dann diesen erwiesenermaßen als Börsenverbrecher agierenden Hedgefonds und dem Vorstand jeden möglichen Rechtsstreit der Welt an die Hacken.
LDP in den Knast.

[Ines43]

Dass MF mit nur rd Null E in der Bilanz steht, ist in meinen Augen Bilanzbetrug.
Dieser Betrug dient dem Zweck, die Vermögenslage von SH zu verschleiern.
Wer weiß, an welcher Stelle sonst noch betrogen wird.

[buylow_sellhigh]

Daß Steinhoff eine Wette auf die Zukunft war sollte jedem klar gewesen sein, der mal in den Geschäftsbericht geschaut hat, 9,5Mrd Schulden und 5Mrd negatives Eigenkapital. Der Wert der Firma lag ausschließlich in der Zukunftshoffnung. (Die hatte ich damals auch, sonst wäre ich nicht eingestiegen.) Im Sommer 2020 war ein GS-Vorschlag in NL auf dem Tisch, in SA neben dem S155 noch die Klage auf Liquidation. Aber mit gut laufenden Beteiligungen, aussichtsreichem GS-Abschluß und 5-6% Umschuldungszins bestand eine reale Aussicht auf Sanierung, auch wenn es damals schon nicht einfach war. SH behauptete einen Plan, Step3, zu haben.

Ab März 2022 verschlechterte sich die konjunkturelle Situation und ab Juli 2022 die Zinssituation (Anfang August überschritt der bis dahin negative EURIBOR3M die Null Marke und kletterte bis Dezember auf über 2%). Die Bilanz bleibt so schlecht wie sie vorher war und damit waren Zinsen unter 8% ab Dezember 2022 nicht mehr realistisch, ebenso günstige Angebote von neuen Kreditgebern. Von Schuldenabbau war auch von SH-Seite nicht mehr die Rede, sondern nur noch von Kreditverlängerung (mit den alten Gläubigern). Plan A (Step3) war damit endgültig Makulatur.

In die Schuhe der Gläubiger hatte ich mich schon am 23.11.2022 mal gestellt und geschrieben:
Wenn ich Gläubiger wäre würde ich sagen:
„Was bilden sich diese geldgeilen Kleinaktionäre eigentlich ein über die 9,5Mrd mitreden zu wollen. Wie naiv sind die denn zu glauben wir hätten da nicht die Hand auf unserem Geld und damit auf den Beteiligungen. Die glauben womöglich auch noch wir würden die Manager mit unserem Geld machen lassen, was sie wollen. Die Aktien interessieren doch nicht, solange deren Buchwert im Minus steht. Sollen die doch weiter jammern. Wer zahlt, schafft an.“

Naja, jetzt machen sie das eben.
Das von mir dann am 9.12.2022 beschriebene Szenario „Übernahme durch die Gläubiger“ kommt nun als elegantere Variante, nicht über die SIHNL, sondern über eine neue Gesellschaft mit geringer stimmrechtsloser Beteiligung der Altaktionäre. Die EQS-Ansage dazu kam nun deutlich schneller als gedacht, noch vor der Veröffentlichung der 2022er Zahlen und der HV.

Natürlich wird das alles noch detailliert und juristisch sauber ausformuliert, aber genau nach oben zitierter Grundhaltung. Komplett können sie die Rechte der Aktionäre nicht ignorieren, aber bei der jetzigen wirtschaftlichen Ausgangslage wird nicht viel übrigbleiben, egal ob per HV-Zustimmung oder über Insolvenz. Der Unterschied liegt in der Dauer der Verfahren. Bei Zustimmung kann es ruckzuck umgesetzt werden, bei Nichtzustimmung kann SH das Insolvenzverfahren beantragen oder die Gläubiger zum 30.6.2023 fällig stellen, dann mahlen die Mühlen der Administration. Denkbar ist auch eine weitere Verlängerung der Kredite ohne Insolvenzantrag bis Jahresende 2023, das würde etwas Zeit gewinnen aber nichts verbessern.
In jeder der Varianten behalten die Gläubiger 10% Zins und die Kontrolle über die Beteiligungen.

Der jetzige Vorschlag des EQS ist viel zu unbestimmt und nicht vorlagefähig für eine HV-Abstimmung, aber das wurde bereits ausgiebig diskutiert. Eine unprofessionelle Zumutung ist die EQS allemal.
Wie der endgültige Vorschlag aussehen wird und ob er zustimmungsfähig ist, ist derzeit vollkommen offen.

[Ines43]

Die Kreditgeber lassen sich Geld verzinsen, dass sie so gar nicht eingesetzt haben.
Das wussten wir schon lange.
Jetzt wollen sie alles, die Aktionäre mit einem Krümel abspeisen.
Selbst das Krümel ist nichts wert.
Die Zinsen laufen in voller Höhe weiter, die Schulden bleiben bestehen und wachsen durch die PIK Vereinbarung. Nur der Anteil der der Aktionären sinkt auf 20 %, dies ohne jedes Stimmrecht. Ich bin nicht mehr investiert. Kann nicht abschätzen, was mit Steinhoff passiert. Selbst der Vorstand, der weiterhin gutes Geld kassiert, hat sich auf die Seite dieser alles wollenden Gläubiger-Bande geschlagen.
Die einzige Möglichkeit, noch etwas zu ändern, besteht in der drohenden Insolvenz. Diese entzieht die AG der Verfügung der Gläubiger und des Vorstandes Alle Werte werden mit einem Preisschild versehen. MF sicher nicht mit nahezu Null EURO wie im Moment.
DJ meint, es gebe noch mehr verdeckte Werte. Die Werte klein zu rechnen hat Methode, die wohl nicht nur bei MF durchgezogen wurde.
Man weiß aber nicht, wieviele Aktien die Gläubiger mittlerweile akkumuliert haben.
Sie sind schlau und werden massenhaft akkumuliert haben, um ihren Vorschlag durchzubringen. Die eigentliche Gefahr für die jetzigen Aktionäre außerhalb des Kreises der Gläubiger ist nicht die Drohung mit der Insolvenz sondern dass der Vorschlag angenommen wird.
Dann sind die SH-Aktien noch weniger Wert. als jetzt, bzw gar nichts mehr.
Die Chance der Nichtannahme des Vorschlages besteht in der der drohenden Insolvenz, wenn die Möglichkeit noch besteht.
Eine Insolvenz entzieht den Gläubigern erstmal die Gewalt über die AG.
Das Verfahren dauert.
Es könnte sein, dass die Gläubiger bei drohender Insolvenz wieder einen Schritt auf die jetzigen Aktionäre zukommen.
Die Aktionäre halten im Moment noch rd 130 Millionen Wert an SH. Das sind Peanuts im Verhältnis zu den Werten, die in SH drinstecken.
Aber besteht die Gefahr der Insolvenz für die Gläubiger noch?
Haben die Aktionäre außerhalb des Gläubigerkreises überhaupt noch die Macht, dem SH Vorstand und den Gläubigern ernsthaft mit der Insolvenz zu drohen?
Ich bin mir da nicht sicher.
Ich wollte es nicht darauf ankommen lassen Diese Art von Wette habe ich nie gewollt.
Knapp 60 000 Euro sind, bzw. waren für mich mehr als ein Krümel.
Ich habe endlich wieder Bargeld in der Tasche, jeder muss wissen, was er sich leisten kann und will, würde mich aber freuen, wenn diesem Vorstand und dieser alles wollenden nahezu verbrecherischen Gläubiger Bande noch Widerstand entgegengesetzt werden konnte.

[Zulios]

Deadline vorbei. Wir und unsere Anwälte warten aufs Ergebnis lieber Steinhoff Vorstand.

[willimiller1]

Danke Pebotodi!!Wünsche ebenso ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr !!
Januar war eigentlich immer ein gute Monat für Aktien,vlt auch für Steinhoff.....Solide ist der Laden schon lange nicht mehr und wie man derart seinen Ruf verspielen kann , das grenzt schon an Selbstzerstörung!...Ich bleibe erst mal investiert und warte ab.

[Pebotodi]

Na dann schreibe ich mal den ersten Eintrag 2023.

Ich wünsche allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2023.

Qui mortuus est diutius vivere declaravit. Warten wir mal gespannt die Entwicklungen in 2023 ab

🐘💙🐜

[price-of-success]

hase

perfekte Darlegung der Situation

danke

guten Rutsch.