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    Bastei Lübbe AG - zurück in eine bessere Zukunft (Seite 63)

    eröffnet am 12.08.18 07:57:58 von
    neuester Beitrag 24.04.24 07:16:49 von
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      schrieb am 31.10.19 09:34:17
      Beitrag Nr. 409 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 61.615.264 von Huta am 02.10.19 19:14:58
      Order
      Guten Morgen!

      Mal eine Frage an die Experten hier: Mit ist es nun schon an mehreren Tagen so gegangen, dass ich morgens ein paar Lübbeaktien kaufen wollte und dabei den Nachfragepreis bei Xetra um 1 Cent überboten habe. Beispiel heute Morgen: Ask stand bei 2,65 Euro. Ich habe eine Order mit 2,66 Euro eingestellt und sofort klettert das Ask auf 2,67 Euro. Das geht so fix, dass da niemand mich bewusst überboten hat. Manchmal ist es sogar so, dass, wenn ich meine Order im Beispiel auf 2,67 Euro erhöhe, das Ask auf 2,68 Euro springt.
      Weiß jemand, was dahinterstecken könnte?
      Für Antworten wäre ich dankbar!
      Bastei Luebbe | 2,730 €
      1 Antwort
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      schrieb am 02.10.19 19:14:58
      Beitrag Nr. 408 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 61.607.005 von Fullhouse1 am 01.10.19 15:44:21
      Absehbar
      Guten Abend !

      Ich denke auch, dass dieser Schritt vorhersehbar war. Herr Halff erreicht bald die 70 und irgendwann will man dann sicher auch mal seine Ruhe haben.

      Er hat gemeinsam mit den Herren Zimmermann und Kluge das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht, indem er sich von allem konsequent getrennt hat, was nicht zum Kerngeschäft "Geschichten erzählen" gehört und dafür muss man ihm sicher dankbar sein. Bastei Lübbe hat auch dank ihm nun wieder eine Perspektive

      Es gab ja sehr viele skeptische Stimmen zu seinem Amtsantritt aber ich denke, er hat bewiesen dass er der richtige Mann für diese Situation war und ist.

      Nun hat man genügend Zeit, um einen geeigneten Nachfolger zu finden. Wichtig erscheint mir dabei, dass die Herren Zimmermann und Kluge - der eine (Kluge) ein augewiesener Kenner des Literaturbetriebs, dem man die Leidenschaft für Bücher anmerkt und der andere (Zimmermann) ein Zahlenmensch, der aber, das hat man beim DSW Vortrag deutlich gemerkt, auch eine Perspektive für das Unternehmen entwickelt, die über die reinen Zahlen hinausgehen und dessen Wichtigkeit für das Unternehmen mMn nicht überschätzt werden kann - dem Unternehmen noch lange erhalten bleiben.

      Einen schönen Feiertag!
      Bastei Luebbe | 2,650 €
      2 Antworten
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      schrieb am 01.10.19 15:44:21
      Beitrag Nr. 407 ()
      Schade:
      Köln, 01.10.2019. Der Vorstandsvorsitzende der Bastei Lübbe AG, Carel Halff (68), hat heute den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Robert Stein, darüber informiert, dass er nach Ablauf seines aktuellen Vertrages zum 31.12.2020 aus seinem Amt ausscheiden wird. Herr Halff wird dem Unternehmen bis zu seinem Ausscheiden in vollem Umfang als Vorstandsvorsitzender zur Verfügung stehen. Der Aufsichtsrat wird umgehend die Nachfolge von Herrn Halff und die Zusammensetzung des künftigen Vorstands planen

      Auf der anderen Seite hat man 15 Monate Zeit einen geeigneten Kandidaten zu finden und immerhin wird Halff fast 70 sein, wenn er sein Mandat niederlegt.
      Bastei Luebbe | 2,740 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.09.19 10:22:43
      Beitrag Nr. 406 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 61.532.864 von Fullhouse1 am 20.09.19 17:13:11Guten Morgen!

      Ja die AR Vergütung wurde von fast jedem Redner angesprochen. Ich finde nicht mal die Tatsache, dass jeder AR 50.000 Euro erhält an sich so verwerflich. Aber ich finde den Zeitpunkt schon instinktlos. Man hat bei Bastei Lübbe ja im letzten Jahr auch Leute entlassen (müssen) und sich dann im gleichen Atemzug mit dem man anderen Wasser predigt, Wein einzuschenken, finde ich wenig "geschmackssicher".

      Aber die Mehrheit auf der HV hat's nun halt so beschlossen. Daher ist es sicher sinnvoll, den Blick nun auch eher auf die Perspektiven des Unternehmens zu lenken. Und die sind mMn eben nicht so schlecht!
      Bastei Luebbe | 2,740 €
      Avatar
      schrieb am 20.09.19 17:13:11
      Beitrag Nr. 405 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 61.532.024 von Huta am 20.09.19 16:04:38Danke Huta für diesen ausführlichen Bericht. Es scheint das Bastei eingermassen auf dem richtigen Weg ist. Die Geschichte mit den Aufsichtsratsvergütungen ist aber eine Gräte die mir im Hals steckt.
      Bastei Luebbe | 2,890 €
      1 Antwort

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      schrieb am 20.09.19 16:04:38
      Beitrag Nr. 404 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 61.484.051 von Huta am 14.09.19 12:26:27
      Bastei Lübbe HV und Vortrag auf DSW Anlegerforum
      Guten Tag !

      Mit einer kleinen Verzögerung wollte ich meinen Eindruck von der HV der Bastei Lübbe AG widergeben sowie ein kleines Resumee zur von Herrn Zimmermann gehaltenen Präsentation der Gesellschaft auf dem Anlegerforum der DSW ziehen.

      Wie immer sind meine Eindrücke subjektiv gefärbt.

      Natürlich gab es auf der HV auch nicht viel Neues zu berichten. Die Zahlen, sowohl die zum abgelaufenen Geschäftsjahr als auch die fürs Q1 des laufenden Jahres sind genauso bekannt wie die Prognose des Vorstands für das laufende Jahr.

      Das ist bei einer HV ja auch nicht unüblich. Ich besuche HVen aber eben auch deshalb, weil man einen gewissen Eindruck von der Stimmung bekommt, die um die Gesellschaft herum herrscht.

      Und da ist es mMn sehr bezeichnend, dass die beiden Hauptaufregerthemen auf der Versammlung einmal die Erhöhung der Aufsichtsratsbezüge von 40.000 Euro um 10.000 Euro auf 50.000 Euro war. Zum anderen waren doch einige Aktionäre erbost darüber, dass keine Geschäftsberichte auslagen bzw. zur Verfügung gestellt werden konnten (es gab nur einige wenige Ansichtsexemplare).

      Man kann sicher über beide Punkte streiten. Einerseits sind z.B. 50.000 Euro AR Bezug auch im Vergleich zu anderen Gesellschaften und bezogen auf den Aufwand den der AR zuletzt hatte, sicher nicht die Welt andererseits ist es vielleicht auch ein wenig instinktlos, sich die Bezüge um 25% zu erhöhen nachdem man im vergangenen Geschäftsjahr doch eine Anzahl von Leuten entlassen musste.

      Ich kann auch nachvollziehen, dass ein Aktionär auch gerne einen GB in die Hand bekommt (wobei ich mir den immer bei der IR bestelle und ihn dann auch problemlos zugesandt bekomme), aber es ist eben auch richtig, dass üblicherweise nach einer HV zig GB auf den Plätzen liegenbleiben, weil das Interesse dann doch nicht so groß ist, dass man das Ding mit nach hause schleppen möchte.

      Wichtiger als die Fragen in der Sache zu bewerten erscheint mir aber die Tatsache, dass die beiden "Aufregerthemen" sich dementsprechend eher mit Nebenaspekten beschäftigten - anders ausgedrückt: Erfreulicherweise boten Geschäftsgang und Aussichten (oder die Verschuldungssituation) des Unternehmens in dieser HV mal keinen Anlass zu Klagen - und das ist mMn eine schöne und keine selbstverständliche Entwicklung (Danke an Vorstand und Mitarbeiter des Unternehmens!).

      Selbstverständlich war auch die Zahlung einer Dividende ein Thema. Herr Zimmermann (CFO) bestätigte zunächst, dass in der für die Dividendenausschüttung maßgeblichen AG Bilanz immer noch ein hoher durch die Verluste der letzten Jahre entstandener Bilanzverlust/Verlustvortrag von knapp 13 Mio Euro ausgewiesen werden muss. An sich darf eine AG bei einem bestehenden Bilanzverlust keine Dividende ausschütten, es sei denn, man gleicht diesen Bilanzverlust/Verlustvortrag durch eine Entnahme bei der Kapitalrücklage die vorliegend knapp 27 Mio Euro beträgt) aus. Herr Zimmermann kündigte auf der HV nun genau diesen Ausgleich mit der Erstellung der nächsten Bilanz an. Das bedeutet, dass es (meiner Interpretation nach) für das laufende Jahr noch keine Dividende geben wird, dass man aber ab dem nächsten Geschäftsjahr 2020/2021 mit einiger Wahrscheinlichkeit (meiner persönlichen Meinung nach) darauf spekulieren kann, sofern die Geschäfte entsprechend laufen. Generell will die Bastei Lübbe dann zwischen 40 und 50% des Jahresüberschusses als Dividende zahlen.

      Die sonstigen Punkte des Vortrags kurz und ungeordnet dargestellt:

      - Im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms sind in Köln etwa 50 Arbeitsplätze entfallen, teilweise sozialverträglich, teilweise auch gegen Abfindungen.
      - Das Effizienzsteigerungsprogramm bleibt sozusagen eine laufende Aufgabe. Man will durch diverse Maßnahmen weitere Steigerungen der Marge hinbekommen.
      - Zwischen der Investition in ein Manuskript (fängt ja meistens mit Vorauszahlungen für den Autor an) und den Auswirkungen auf den Umsatz (bis also das Buch zum Verkauf kommt) liegen üblicherweise ca. 18 Monate.
      - nach 5 Monaten entspricht der Geschäftsverlauf weiterhin den Erwartungen
      - der Ebookmarkt stagniert eher in bei Bastei Lübbe (Ausreißer gibt es immer nur dann, wenn irgendein besonders nachgefragtes Buch erscheint). Dennoch macht BL weiterhin ca. 30% des Umsatzes mit "Digitalprodukten" - dazu gehören Ebooks aber eben auch zunehmend Hörbücher, wobei da der Markt im Wandel ist. Kaum jemand kauft sich noch physische Hörbücher (da bin ich wohl auch wieder einer der letzten Mohikaner), die meisten streamen die Hörbücher. Und Bastei Lübbe erzielt mit gestreamten Hörbüchern inzwischen einen Umsatz von knapp 7 Mio Euro (mehr als mit den physischen Hörbüchern).
      - Der Buchmarkt bricht (im Gegensatz zum Zeitschriftenmarkt) nicht etwa wie vielfach behauptet ein. Er ist stabil und im laufenden Jahr wächst der Umsatz (bis August) sogar - um etwa 2,1%. In einem Bastei Lübbe eigenen Geschäft stieg der Umsatz in diesem Zeitraum sogar um über 16% (in diesem "Laden" möchte Bastei Lübbe auch dem stationären Buchhandel zeigen, wie man Warenpräsentation erfolgreich und zielgruppenorientiert gestalten kann - offenbar erfolgreich).
      - Der Sachbuchbereich wird derzeit umgestaltet, weil man damit noch nicht so zufrieden ist (BL macht derzeit so etwa 5 Mio Euro Umsatz im Sachbuch). Zukünftig wird es drei "Linien" geben, die klar voneinander abgesetzt und unterschiedlich positioniert werden.
      - Der Romanbereich ist sehr stabil - der Umsatz liegt so bei etwa 7 Mio Euro, die Ebitmarge ist zweistellig (wenn ich das so richtig interpretiert habe, wäre BL bei einer entsprechenden Gelegenheit auch nicht ganz ohne Interesse, den Bereich auszubauen - aber es gibt eben auch nur noch zwei große Mitbewerber und dementsprechend kaum Gelegenheiten).
      - Der Zinssatz für die Anspruch genommenen Darlehen liegt derzeit mit (wenn ich das richtig erinnere) 5,5 % vergleichsweise hoch. Das liegt nach Auskunft von Herrn Zimmermann eben daran, dass Bastei Lübbe aus der Restrukturierung kommt und die Banken noch einen Risikozuschlag verlangen. BL ist auch deshalb auf das deutlich günstigere Factoring ausgewichen, wo man nur etwa die Hälfte der 5,5% bezahlt. Dennoch steckt in den hohen Zinsen, die das Unternehmen aber derzeit problemlos tragen kann, natürlich noch Einsparpotential.
      - Die von den Banken zur Verfügung gestellte Kreditlinie von 22 Mio Euro wird derzeit übrigens etwa nur zur Hälfte ausgenutzt, ein Zeichen dafür, dass die Zeiten als BL das Wasser bis zum Hals stand vorbei sind und dass durchaus noch "Feuerkraft" für Investitionen vorhanden ist.
      - Auch ja nicht ganz unwichtig: Der neue Ken Follett kommt in 2020 (erwartbar also im Geschäftsjahr 2020/2021).

      So dann noch zu zwei größeren Themen:

      Einmal natürlich der Dauerbrenner "Daedalic": Es war mMn auf der HV deutlich zu spüren, dass der Vorstand gerne einen Verkauf (o.ä.) dieses Unternehmens vermeldet hätte.
      Daedalic ist in meinen Augen der mit Abstand riskanteste Teil des Unternehmens Bastei Lübbe-neu.

      Man muss sich vor Augen führen, dass Daedalic pro Jahr nur etwa 4 oder 5 Spiele auf den Markt bringt. Wenn ein Spiel mal sehr gut läuft, werden damit vielleicht 4-6 Mio Euro Umsatz erzielt - das ist im Vergleich zu den großen Playern natürlich winzig und das macht es eben auch schwer, Daedalic "an den Mann (oder die Frau) zu bringen". Um es mal prosaisch zu sagen: Einen Hai mit Plankton ködern zu wollen, ist eben sehr schwer...

      Gleichzeitig liegt in dieser geringen Zahl der Novitäten auch das große Risiko für das Geschäft. Wenn man nur 4 oder 5 Spiele rausbringt (zum Vergleich: Bastei Lübbe bringt jedes Jahr ca. 600 Bücher neu auf den Markt), dann kann man sich im Prinzip keinen Flop leisten, denn sonst wird die Jahreskalkulation gleich Makulatur. Da gibt es dann eben nur wenig Chancen, dass ein anderes Produkt durch den Mehrumsatz den Minderumsatz eines gefloppten Spiels ausgleicht.

      Seitens des Vorstands wurde aber deutlich darauf verwiesen, dass man Daedalic nicht von Köln aus finanzieren wird (es gibt derzeit nur ein "altes Darlehen" über 1,4 Mio Euro, weitere Darlehen an Daedalic sind nicht geplant) - Daedalic soll und muss sich selber finanzieren.

      Die Kosten für die Herr der Ringe (HdR) Spiele liegen dabei bei etwa 2,5 Mio Euro je Folge (vier Folgen sind geplant, dafür wurden die Rechte gekauft). Die Umsatzerwartungen liegen dabei zwischen 4 und 6 Mio Euro je Folge. Klappt das so, ist das ein schönes Geschäft - aber wenn das nicht klappt, sind eben kaum Kapazitäten vorhanden, um die Delle auszugleichen.

      Man hat aber bei BL die leise Hoffnung, dass die HdR Spiele erfolgreich sein werden und es dadurch vielleicht doch noch gelingt, Daedalic zu veräußern, denn letztendlich, so hat es der Vorstand auf der HV deutlich gemacht, bräuchte Daedalic, um eine wirklich interessante Größe zu erreichen, deutlich höhere Investitionen, die BL aber nicht aufbringen wird. Dementsprechend sieht sich BL nicht (mehr) als der richtige Eigentümer des Spielentwicklers. BL wird zukünftig definitiv die Investitionen auf den Bereich Buch (und evtl. Roman) konzentrieren.

      Technisch ist Daedalic durchaus auf einem hohen Niveau. Man erhält auch häufig Preise für die Eigenentwicklungen. Allerdings waren z.B. die Kosten für die Entwicklung des Säulen der Erde Spiels deutlich zu hoch. Bei diesem Spiel, für das sehr hohe Sonserabschreibungen vorgenommen werden mussten, lag das Problem nicht so sehr in den Umsätzen - die waren sogar okay. Vielmehr wurden hier die Entwicklungskosten nicht genau genug kontrolliert und uferten deshalb aus. Das soll laut Herrn Zimmermann auch nicht mehr vorkommen. Man wird seitens BL in Zukunft genauer auf die Kostenstruktur bei den Spieleentwicklungen achten. Zudem sollen zukünftig die Risiken bei Daedalic minimiert werden, indem Daedalic vermehrt als Spieleverleger (Publisher) auftritt und nicht vorwiegend Eigenkreationen vertreibt. Als Publisher bekommt man zwar nur einen Teil der Gewinne, trägt aber eben auch kein so großes Risiko.

      Alles in allem scheint mir klar zu sein, dass BL grundsätzlich an einem Verkauf von Daedalic festhalten wird, weil der Spieleentwickler nicht zum Kerngeschäft und zur Kernkompetenz des Unternehmens gehört. Solange Daedalic aber wenigstens keine Verluste macht, kann man das Unternehmen einigermaßen ruhig weiterlaufen lassen und muss nicht "zu jedem Preis" veräußern, weil man keine Gelder mehr nach Hamburg abfließen lassen wird- insofern ist das Risiko dann für BL auch überschaubar.

      Der zweite größere Punkt befasst sich mit den Perspektiven von Bastei Lübbe.

      Dies stand vor allem beim Vortrag von Herrn Zimmermann vor dem Anlegerforum des DSW im Mittelpunkt der Betrachtungen. Herr Zimmermann wurde dabei von Herrn Tüngler von der DSW ausdrücklich für seine ruhige und souveräne Art gelobt. Dem kann ich mich nur anschließen. Ich glaube, dass Herr Zimmermann durchaus als Glücksfall für das Unternehmen bezeichnet werden kann.

      Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Konkurrenz von Bastei Lübbe (die größeren Buchverlage) in normalen Jahren mit dem Verlegen von Büchern Margen zwischen 5 und 10% erzielen. Das hängt immer davon ab, wie erfolgreich einzelne Bücher gewesen sind. Der Markt ist dabei nach Einschätzung von Herrn Zimmermann keine große Hilfe, wenn es um Umsatzsteigerungen geht - aber eben auch kein Hindernis, weil er eben im Wesentlichen stabil bleibt. Auch in einem stagnierenden bis leicht rückläufigen Markt sind Chancen vorhanden. Alles in allem also sind die von BL angestrebten Margen zwischen 6 und 8% durchaus realistisch und machbar.

      In Deutschland gibt es derzeit etwa 3.000 Verlage, darunter sehr viele die sehr klein sind und nicht mehr als 1, 2 oder 3 Mio Euro Umsatz machen. Diese kleinen Verlage haben im Prinzip nicht die finanzielle Kraft, um ihre Bücher beim, einer deutlichen Konzentration unterworfenen, Buchhandel unterzubringen.

      Hier sieht BL eine deutliche Chance, sich als aktiver Konsolidierer im Markt zu betätigen - BL hat den Vertrieb, um die Bücher beim Handel unterzubringen, hat auch die finanzielle Kraft und die Erfahrung, das Marketing für Bücher zu übernehmen (natürlich auch die Kalkulation, die Verwaltung etc.) und ist, auch das ist für den ein oder anderen Autor sehr wichtig - z.B. auch für die Weltautoren Follett und Brown, die sicher auch bei anderen Verlagen Interessenten finden würden (und Autoren sind ja die eigentlichen Rechteinhaber, auf die die Verlage angewiesen sind) BL ist kein riesiger Buchkonzern wie Random House, Holtzbrinck oder Bonier. Auch der ein oder andere kleinere Verleger, der einen Nachfolger für seinen Verlag sucht, denkt da entsprechend.
      Jedenfalls sieht Herr Zimmermann große Chancen, dass BL hier durch die Übernahme von Imprints oder kleineren Verlagen anorganisch wachsen kann.

      Für entsprechende Projekte hat der Vorstand in den nächsten drei Jahren 12 Mio Euro Investitionssumme eingeplant.

      Damit können sicher keine Großverlage gekauft werden aber es besteht die Möglichkeit durchaus mehrere strategisch interessante Käufe oder Kooperation zu tätigen bzw. einzugehen - die Kooperation mit Bachem ist dabei ein Beispiel. Die Kosten liegen für Bastei Lübbe bei nur 275.000 Euro, der Umsatz wird zunächst bei etwa 1 Mio Euro liegen mit dem Potential in den nächsten Jahren auf 2 oder 3 Mio Euro zu steigen.

      Wichtig ist dabei zu verstehen, dass das Geschäftsmodell von Bastei Lübbe skalierbar ist - das gilt sowohl für mögliches anorganisches als auch für organisches Wachstum. Man muss jetzt nicht neue Leute einstellen, wenn man drei oder vier kleine Verlage übernimmt. Der Vertrieb, das Marketing, die Verwaltung sind schon da. Das heißt, dass Mehrumsatz nicht von entsprechenden Zuwächsen bei den Kosten aufgefressen wird.

      Neben dem anorganischen Wachstum, das angestrebt wird, ist man bei BL natürlich auch bestrebt, organisch zu wachsen bzw. sprich die Programme attraktiver zu gestalten und klarer im Handel zu positionieren, was angesichts der Schwemme an Novitäten je Jahr sicher auch nötig ist.

      Einerseits wird das durch eine andere Art des Marketings angestrebt. In vielen Fällen läuft "Werbung" heute eben über soziale Netzwerke und nicht mehr klassisch durch Anzeigen etc. Bastei Lübbe hat da mit dem Label LYX durchaus größere Erfolge vorzuweisen (zudem ist die "direkte" Ansprache der Kunden über soziale Netzwerke und Foren, in denen die Autoren direkt mit den Lesern kommunizieren können nicht nur zielgerichteter und moderner sondern auch noch kostengünstiger für den Verlag).

      Daneben steht aber auch die Neuausrichtung von Eichborn (Eichborn soll bei BL konzentriert einen Bereich besetzen, den BL bisher kaum im Programm hatte, die "gehobene Unterhaltung" oder neudeutsch "gefühlte Literatur"). Zudem wird der Sachbuchbereich klarer strukturiert (wie schon gesagt) und man versucht sich auch in neuen Bereichen wie den Kochbüchern, die in Zusammenarbeit mit dem Bauer Verlag zum Weihnachtsgeschäft erscheinen werden.

      Noch einmal: Wichtig ist es zu verstehen, dass BL für die daraus erwarteten Mehrumsätze keine entsprechend hohen Kostensteigerungen in Kauf nehmen muss, weil das Geschäftsmodell eben skalierbar ist.

      Aus diesem Grund, so mein Eindruck, ist man bei Bastei Lübbe durchaus auch sehr überzeugt davon, im Buchbereich in den nächsten Jahren deutliche Fortschritte beim Umsatz und beim Ertrag erzielen zu können - der CEO Herr Halff meinte auf eine Frage bei der HV, wo man denn das Unternehmen in fünf Jahren sehen würde "deutlich größer und deutlich ertragsstärker" .

      Die wenn man so will "loose cannon" an Bord bleibt also Daedalic. Ich glaube, dass der Buchbereich alleine im nächsten Jahr die Zielmarge von zwischen 6 und 8 % beim Ebit erreichen kann - und der Romanbereich liegt ja in der Ebitmarge sogar zweistellig. Das Fragezeichen bleibt demnach für Daedalic. Wenn alles super läuft mit den neuen Spielen, ist das eine nette Sache - aber bisher ist es im Ergebnis bei Daedalic nur selten gut gelaufen.

      Deshalb: Wenn ich mir was wünschen könnte, dann würde ich mir den "weißen Ritter" wünschen, der Daedaiic unbedingt sofort und zu einem guten Preis erwerben möchte. Ich glaube der Vorstand würde da nicht lange Widerstand leisten.

      Herr Zimmermann meinte beim Anlegerforum auf die Frage eines Teilnehmers, dass Bastei Lübbe, wenn das Unternehmen mal aus den Turbulenzen herausgekommen ist und gradeaus läuft (in diesem Jahr gibt es ja noch die Schwierigkeit, dass man im letzten Jahr die Investitionen für neue Manuskripte aus finanziellen Gründen deutlich herunterschrauben musste und daher das Buchprogramm nicht ganz so attraktiv ist, was zu einem leichten Umsatzrückgang im Bereich Buch im laufenden Jahr führen soll aber eben im nächsten Jahr durch die im laufenden Jahr wieder deutlich steigenden Investitionen für neue Manuskripte und Autoren sowie durch das anorganische Wachstum in diesem Bereich der Vergangenheit angehören soll) zu einem "langweiligen" Unternehmen werden, das jedes Jahr mit 2 oder 3 oder auch mal 4 oder 5% wächst, eine ordentliche Dividende ausschüttet und ansonsten vergleichsweise konjunkturunabhängig ist, weil eigentlich immer Geschichten gelesen oder gehört werden.

      Mit dieser Aussicht wäre ich, ich habe das ja weiter oben schonmal so ähnlich geschrieben, durchaus zufrieden - spannend war es die letzten Jahre hier ja schon genug - und wenn ich weiter was Spannendes haben will, kaufe ich mir lieber ein entsprechendes Buch - dann natürlich auch sehr gerne aus "meinem Verlag".

      In diesem Sinne wünsche ich allen hier ein schönes Wochenende!
      Bastei Luebbe | 2,890 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.09.19 15:01:49
      Beitrag Nr. 403 ()
      Kommerzielles Angebot - Hinweis auf einen kostenpflichtigen Bericht:

      Inzwischen gibt es den ausführlichen Bericht zur Bastei Lübbe HV vom 18.9.2019 auch als PDF zum Einmal-Abruf für 4,90 Euro Einmalkosten unter folgendem Link:

      https://www.hauptversammlung24.de/bastei/bastei-luebbe-hv-be…
      Bastei Luebbe | 2,890 €
      Avatar
      schrieb am 19.09.19 17:49:41
      Beitrag Nr. 402 ()
      Pressemeldung der Gesellschaft zur Hauptversammlung

      Nachricht vom 19.09.2019 | 11:30
      Bastei Lübbe AG: Vorstand bestätigt auf ordentlicher Hauptversammlung die positive Geschäftsentwicklung und kündigt zielgerichteten Wachstumskurs an

      https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/bastei-luebbe-vorsta…
      Bastei Luebbe | 2,760 €
      Avatar
      schrieb am 19.09.19 08:38:30
      Beitrag Nr. 401 ()
      Kommerzielles Angebot - Hinweis auf einen kostenpflichtigen Bericht:

      Ich war am Mittwoch 18.9.2019 auf der ordentlichen Hauptversammlung der Bastei Lübbe AG in Köln. Dort wurde u.a. über die Höhe der Bezüge des Aufsichtsrats diskutiert und der Vorstand gab einen interessanten Ausblick, wohin die Reise im laufenden Geschäftsjahr gehen soll.

      Hier meine Einschätzung zur Aktie, kombiniert mit dem Bericht zur Hauptversammlung. Ich greife dazu auf meine Notizen während der Veranstaltung zurück, deshalb bitte ich um Nachsicht im Hinblick auf etwaige Mängel bei Formulierungen.

      Hier der mehrseitige Bericht:

      https://www.ethische-rendite.de/blog/premium/analyse-bastei-…
      Bastei Luebbe | 2,810 €
      Avatar
      schrieb am 14.09.19 12:26:27
      Beitrag Nr. 400 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 61.465.970 von abgemeldet-676286 am 12.09.19 10:41:47Guten Tag !

      Zwei Meldungen aus dem Bastei Lübbe Universum:

      Schon etwas älter ist das Researchupdate von Warburg Research. Auch deren Analyst nimmt die Quartalszahlen positiv auf und sieht Bastei Lübbe weiterhin als "Kauf" mit dem Kursziel 3,80 Euro.

      https://www.luebbe.com/web/downloads/module/content/2162811/…

      Ich finde dieses Kursziel auf Sicht auch einigermaßen nachvollziehbar. Insofern bleibt es dabei, dass ich die prognostizierten Zahlen von Solventis und das Kursziel von Warburg für jeweils am realistischsten halte.

      Zudem gibt es eine, wie ich finde, perspektivisch sehr interessante Meldung aus dem Eichbornverlag.

      https://www.luebbe.com/de/news/2019-09-11/dritte-blogbuster-…

      Eichborn wird also im kommenden Jahr als inzwischen dritter Verlag einen auf der Frankfurter Buchmesse von verschiedenen Buchbloggern (diese bestimmt eine Longlist mit 10 Titeln) und einer prominent besetzten Fachjury, die zunächst eine Shortlist mit drei Titeln und dann den Siegertitel bestimmt, verlegen.

      Das ist mMn ein recht innovativer Weg, um bisher unentdeckte Talente im Literaturbetrieb aufzuspüren und in einen Verlag zu integrieren. Ich bin mal gespannt, welches Werk da im nächsten Jahr erscheinen wird.

      Ein schönes Wochenende allerseits.
      Bastei Luebbe | 2,720 €
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