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    Andritz im Dornröschenschlaf ? Eine Analyse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.07.01 17:39:55 von
    neuester Beitrag 26.07.01 17:43:28 von
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      schrieb am 26.07.01 17:39:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Andritz im Dornröschenschlaf ? Eine Analyse
      26.7.2001

      austrostocks.com analysiert Andritz

      Es ist still geworden um den erfolgreichen Grazer Maschinenbauer.


      Der Maschinenbauer Andritz hatte es wahrlich nicht leicht, auf dem Weg zur Börse. Die schon laufende Emission letzten Herbst, wurde noch in letzter Sekunde abgebrochen. Diesen Juni wagte man es dann abermals.
      Bis zuletzt war es nicht klar, ob es diesmal gelingen würde, doch das Management blieb hart und wich von seinem Plan diesmal nicht ab, obwohl das Umfeld schlecht, die Nachfrage gering und der Emissionspreis niedrig war.
      Dafür mußte man in Kauf nehmen, dass man eben nur 2 Mio. Aktien plazieren konnte, anstatt wie geplant 4 Mio.



      Damit verbaute man sich auch vorerst die Chance auf Aufnahme in den Leitindex der Wiener Börse ATX, wo als ein Kriterium der kapitalisierte Streubesitz über 100 Mio. EURO liegen muß. Per 23. Juli wurden Andritz jedoch in die Indizes ATX MidCap, ATX-50 und WBI aufgenommen, die jedoch wesentlich unbedeutender sind.

      Der Kurs der Aktie liegt auch nach etwas mehr als einem Monat an der Börse noch immer beim Emissionskurs von 21 EURO. Angesichts des allgemein ziemlich düsteren Börsenumfeldes keine schlechte Entwicklung.
      Zur Emission gab es bankeninterne Analysen, die den Fair Value zwischen 39,7 und 41,1 EURO angaben. Natürlich gab man sich etwas vorsichtiger und rechnete einen IPO Discount von 30 Prozent vom Marktwert des Eigenkapitals ab, welches ca. um die 525 Mio. EURO lag und somit einen Wert der Aktie zwischen 28-29 EURO ergab.

      Das Unternehmen schreibt seit 10 Jahren Gewinne, wächst beim Umsatz durchschnittlich mit mehr als 10 Prozent und hatte per 31.12.2000 eine Nettoliquidität von 45 Mio. EURO. Davon wurden ca. 19,5 Mio. EURO für die Übernahme der restlichen 50 Prozent der finnischen Tochter Ahlstrom benötigt, da der Gesamtkaufpreis bei 57,5 Mio. EURO lag und die Emission ca. 42 Mio.EURO brachte, abzüglich 4 Mio.EURO Emissionskosten. Die Übernahme wurde schon vor der Emission angekündigt und somit wurde das erste Versprechen eingehalten.
      Der 100%-Besitz von Andritz-Ahlstrom ermöglicht Andritz die vollständige organisatorische und produktmäßige Integration des Unternehmens in den bestehenden Geschäftsbereich Zellstoff und Papier, der ca.65 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt und somit mit Abstand der größte Geschäftsbereich ist.
      Mit Andritz – Ahlstrom sind die Grazer endgültig zum Weltmarktführer bei Produktionssystemen für Zellstoff inklusive Rückgewinnung aufgestiegen.

      Neben den Aktivitäten im Geschäftsbereich Zellstoff und Papier, ist man auch im Walz- und Bandbehandlungsanlagen, Umwelt- und Prozesstechnologien und Futtermitteltechnik aktiv, wo man in einzelnen Marktsegmenten auch zu den Weltmarktführern gehört.
      Der Bereich Umwelt- und Prozesstechnologien könnte sich zu einem treibenden Bereich entwickeln.
      Zum Einen, da sich die Bereiche Ökologiemanagement und Sustainable Development in Zukunft überdurchschnittlich entwickeln werden und zum Anderen besteht dadurch auch die Möglichkeit der Aufnahme in einen Sustainable-Fonds.
      Im Geschäftsjahr 2000 wurden beinahe 18 Mio.EURO alleine für Forschung und Entwicklung ausgegeben, wobei auftragsbezogene Entwicklungsaktivitäten noch gar nicht eingerechnet sind.
      Die technischen Entwicklungen können sich sehen lassen. So werden unter anderem auch Komponenten für die Weltraumtechnik des europäischen Raumfahrtprogramms ARIANE geliefert.
      Forcieren will man den Technologie-intensiven Dienstleistungsbereich (After market). Eine umfassende Betreuung der Produktionssysteme, um höchste Verfügbarkeit sowie Qualität der Produktion zu garantieren, soll systematisch ausgebaut werden.
      Dies ist grundsätzlich als positiv zu bewerten, denn gutes Service und Produkttiefe bindet den Kunden und man erhält Anschlußaufträge. Auch wenn es bei der Installation kostenintensiver sein sollte, so würde ein Ausfall beim Kunden meist zu überproportionalen Kosten in Relation zu den Preisunterschieden führen.
      Auch ist das Dienstleistungsgeschäft überdurchschnittlich stabil zur Wirtschaftslage, was den allgemeinen eher zyklischen Gehalt des Unternehmens etwas abschwächt. Derzeit fallen bereit 25 Prozent des Gesamtumsatzes auf das Dienstleistungsgeschäftes.

      All diese Umstände würden das Unternehmen als eine interessante Kaufgelegenheit erscheinen lassen, wenn da nicht auch einige Faktoren wären, die zur Vorsicht mahnen.
      Die Tatsache, dass man mittelfristig nicht in den ATX aufgenommen wird, macht die Aktie für internationale Fonds nicht wirklich interessant, da diese meist nur den Hauptindex ATX nachbilden und eben bei Unternehmen die einen angemessen Streubesitz haben. Dieser liegt jedoch bei Andritz gerade einmal bei 15 Prozent, was einen Einstieg beinahe unmöglich macht, wegen des zu geringen Handelsvolumen.

      Zwar hat man den Zyklikercharakter durch geschickte Diversifikation geglättet, aber dies läßt die Tatsache, dass man nun einmal ein Maschinenbauer ist, der auch von der Konjunkturzyklen abhängig ist, nicht übersehen.
      Vor allem in Lateinamerika, ein auch nicht unbedeutender Markt für Andritz, geht es momentan heiß her.
      Von Unternehmensseite will man dort noch nichts von einer Krisenstimmung bemerkt haben, aber früher oder später erwischt es alle Bereiche, wenn ein Land in einer tiefen Krise steckt.

      Für Unbehagen sorgte auch die Tatsache, dass sich die Altaktionäre, wie damals vor dem Börsengang von Libro, eine Sonderdividende von etwas über 350 Mio. EURO ausbezahlen haben lassen. Zwar sind die beiden Unternehmen nicht vergleichbar, da Andritz schon seit langem gute Gewinne schreibt und einen Finanzpolster besitzt, jedoch wurden dem Unternehmen damit wertvolle liquide Mitteln entzogen

      Auch ist durch die wirtschaftliche Abkühlung ein weiterer Anstieg des Zellstoffpreises nicht mehr gewährleistet, welcher doch stärkere Auswirkungen auf das Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens hat und in die zukünftigen Planungen mit eingeflossen sind.

      Fazit
      Für kurzfristige Anleger bietet das Unternehmen keine wirklichen Chancen, da erst einmal die Versprechen und Prognosen zu erfüllen sind, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen.
      Beim aktuellen Kurs von 21 EURO und einem KGV für das laufende Geschäftsjahr von ca. 8,8 und für das folgende von 8,1 und einem KCFV bei 3,7 bzw. bei 3,76 scheint das Unternehmen nicht gerade überbewertet. Aber es liegen auch einige Unsicherheitsfaktoren auf der Hand. Für einen mittel- bis langfristigen Anleger könnte sich ein Engagement in ein solides Unternehmen, welches auch Dividende bezahlt, auszahlen.
      Angesichts der Bodenbildung der US Wirtschaft und einer allgemeinen Aussicht auf Erholung Ende diesen bzw. Anfang kommenden Jahres, könnten sich auch die allgemeine Lage für Andritz verbessern und ist daher für konservative Anleger langfristig interessant.

      es/26.07.2001
      austrostocks.com
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 17:43:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      wie hoch ist die Dividendenrenditè?? über 5%??


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