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    Der neue Markt geht in die Knie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.11.00 19:18:46 von
    neuester Beitrag 17.11.00 12:11:34 von
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      schrieb am 16.11.00 19:18:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Neue Markt erfährt eine Neubewertung
      Am Wachstumssegment der Deutschen Börse gewinnt die Vernunft an Gewicht – Gewinnrisiko findet Beachtung

      Aus der gestrigen Finanz und Wirtschaft

      Von Adrian Blum
      Frankfurt


      Seit dem Höchststand im März 2000 hat der NM schon 58% verloren.
      Wieder hat sich gezeigt, dass zwar externe Faktoren die Korrekturen jeweils auslösen, die Hauptursache aber hausgemacht ist: Überbewertung. Vieles hat dazu beigetragen. Dazu gehört die von Unternehmen und Banken an den Tag gelegte Tendenz, viel zu optimistische Prognosen in den Raum zu stellen. Erfreuliche oder zufrieden stellende Nachrichten werden übertrieben positiv und marktschreierisch verbreitet oder als Gerüchte in den Markt gestreut. Schlechte Nachrichten dagegen werden solange wie möglich zurückgehalten oder extrem verschleiert. Die Falschmeldungen und fehlerhaften Zwischenberichte der jüngsten Wochen sind hier nur die Spitze des Eisbergs.

      Auf der anderen Seite muss auch festgehalten werden, dass die Anleger die Prognosen nicht mehr wie Prognosen, sondern wie Tatsachen bewertet haben. Die Investoren waren noch verwöhnt aus den ersten beiden Lebensjahren des Neuen Marktes, als zahlreiche Prognosen übertroffen oder nach oben revidiert werden konnten. Schon 1999, stärker aber noch seit dem Frühjahr 2000, gab es jedoch immer mehr fundamental enttäuschende Meldungen.


      Doppeltes Kursrisiko


      Zu viel Optimismus in den Prognosen birgt ausserdem ein doppeltes Risiko. Denn mit einem sehr hohen Gewinnwachstum eines Unternehmens werden übertrieben hohe Bewertungen der Aktien gerechtfertigt. Werden die Gewinnziele jedoch nicht erreicht oder müssen die Prognosen nach unten revidiert werden, muss das Kursniveau nicht nur der Gewinnentwicklung angepasst werden. Zusätzlich ergibt sich eine Kurskorrektur daraus, dass die Aktien grundsätzlich eine niedrigere Bewertung erfahren. So entstehen in Einzelwerten ohne weiteres Kursverluste von mehr als 50% innert kürzester Zeit.

      Tendenziell wurden am Neuen Markt die Gewinnwachstumsraten für einen zu kurzen Zeitraum dargestellt. Explosionsartiges Wachstum kann eben selbst im besten Fall nur für einige wenige Jahre anhalten. Hohe Gewinne lassen über kurz oder lang Wettbewerb entstehen, indem sich neue Mitspieler ebenfalls ins Geschäft bringen wollen. Die teils niedrigen Hürden zum Markteintritt wurden von den Anlegern ebenso wenig beachtet wie die Tatsache, dass viele Unternehmen ihr Wachstum nur durch Übernahmen generiert und dadurch ihr Kerngeschäft geschwächt oder vernachlässigt haben. Zudem wurden Management-Qualitäten überschätzt.

      Das Gewinnwachstum am Neuen Markt insgesamt wurde im Herbst 1999 für das Jahr 1999 auf mehr als 100% und für das Jahr 2000 auf 90 bis 100% geschätzt. Im April 2000 gab es sogar Studien, die für das Jahr 1999 noch von einem Gewinnplus von 130% ausgingen. Später stellte sich heraus, dass 1999 die Gewinne tatsächlich «nur» 80% wuchsen.

      Auch die Schätzungen für das Jahr 2000 wurden schrittweise zurückgenommen, betragen gegenwärtig aber immer noch fast 90%. Angesichts der grossen Zahl an Enttäuschungen erscheint dieser Wert immer noch viel zu hoch. Auch für das Jahr 2001 wird mit mehr als 80% Gewinnanstieg gerechnet, für das Jahr 2002 immer noch etwa mit 60%.


      Liquidität wird zurückgehalten


      Diese aktuellen, immer noch eher optimistischen Gewinnschätzungen ergeben trotz der Kurskorrektur weiterhin hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) für das deutsche Wachstumssegment. Für das laufende Jahr beträgt das KGV des Gesamtmarktes rund 100, für das kommende Jahr immer noch 80 und für 2002 etwa 55. Das zeigt, dass trotz der Kursverluste der vergangenen Monate keineswegs ein Ende des Abwärtstrends oder gar ein Aufwärtstrend garantiert ist.

      Nur unter der Voraussetzung, dass die Flut enttäuschender Geschäftszahlen abflaut, kann es mit dem Neuen Markt wieder nach oben gehen. Dafür gibt es aber derzeit kaum Anzeichen. Diese Einschätzung scheint sich gegenwärtig am Neuen Markt durchzusetzen. Erst wenn Unternehmen die Marktteilnehmer wieder überzeugen können, dass sie eine reelle Aussicht auf Gewinnsteigerungen haben, lohnt sich der Einstieg. In den ersten Monaten des kommenden Jahres könnten dann saisonale Liquiditätsströme für einen Aufschwung sorgen.

      frj:):)
      Avatar
      schrieb am 17.11.00 12:11:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Auch heute brandaktuell !!
      Gruss frj :)


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