Übertreiben die Börsen? - 500 Beiträge pro Seite

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Das war ein Tag nach dem Geschmack der Bullen. Dax ausgebrochen, TecDax ausgebrochen, US-Börsen im Plus, S&P 500 über 1.000 Punkte. Der starke Dollar hat kaum interessiert, dabei war gerade das Konjunkturprogramm schwacher Dollar zuletzt einer der Gründe für eine gar nicht so schlechte Zahlenrunde der US-Unternehmen – neben massiven Kostensenkungen. Die Vorgaben für den Tag sind jedenfalls gut für die Bullen. Mal sehen, was die aus der Vorlage noch machen können. Denn eins steht fest: Die Märkte in Deutschland sind vielleicht im Vergleich zu den USA nicht überbewertet, aber seit Wochen ausschließlich überkauft. Der März lässt grüßen, nur da mit umgekehrten Vorzeichen. Händler rechnen mit einer Verschnaufpause am Freitag.

Dax: Aggressives Trading ist gefragt
Sie an, der Dax. Der Index brach am Donnerstag über das alte Jahreshoch aus und markierte bei 3.565 Punkten ein Intraday-Top, das gleichzeitig Schlusskurs war. Alle Short-Positionen sollten beim Anstieg über 3.545 aus Sicherheitsgründen ausgestoppt worden sein. Dazu haben wir neue Long-Positionen eröffnet. Der Anstieg wurde begleitet durch einen kleinen Umsatzanstieg, der weniger übertrieben als beim kleinen Bruder TecDax erscheint. Mit dem Anstieg hat sich der Dax Potenzial bis zur oberen Begrenzung des Aufwärtstrends frei geboxt. Damit bestehen durchaus Chancen, dass der Index sein restliches Potenzial in Kürze ausschöpfen kann. Bereits der Freitagmorgen bietet eine Chance dazu, nachdem die US-Börsen mit freundlicher Tendenz geschlossen haben. Allerdings Vorsicht: Der Markt ist stark überkauft!

TecDax: Die Angst, etwas zu verpassen…
Einige Börsianer scheinen – unabhängig von der spürbaren Verbesserung der konjunkturellen Lage in den USA – Angst zu haben, an der Börse den ein oder anderen Gewinn zu verpassen. Der gestrige Ausbruch des TecDax über die bisherigen Hochs ist und bleibt aus charttechnischer Sicht eine Übertreibung, die zu einer Korrektur führen muss. Der Markt ist heillos überkauft, hält sich aber mit hohen Umsätzen am Leben. Da jedes Pulver einmal zu Ende geht und die rechnerische Normalzone mittlerweile deutlich überschritten wurde, muss sich jeder Chartbeobachter fragen: Wie lange geht das gut? Fazit: Gewinne laufen lassen, enge Stops setzen.

Es ist bei vielen die Angst, etwas zu verpassen, die den Griff zum „billigst“-Kaufknopf aufkommen lässt. Auch bei Großanlegern ist die Zuversicht stark gewachsen. Durchaus berechtigt, zeigten sich doch zuletzt deutliche Anzeichen für eine beginnende Konjunkturerholung. Die rückwärts gerichteten Indikatoren waren zwar noch schwach, siehe das deutsche BIP im zweiten Quartal, allerdings machend ie Frühindikatoren Hoffnung – und an der Börse wird ja bekanntlich die Zukunft gehandelt. Das aber nun zum unlimitierten Kauf zum Anlass zu nehmen, verkennt, dass sich die Börsen mit der Hausse seit März bereits einen hochprozentigen Schluck aus der Pulle genehmigt haben. 63 Prozent ist der Dax seit dem Jahrestief gestiegen – hoffentlich folgt auf Hochprozentiges kein Kater.

Verpassen kann man am Freitag nur wenig, zumindest was die Unternehmens-Nachrichten angeht. Wichtige Termine sind Mangelware. Im TecDax wird Kontron im Mittelpunkt stehen. Der Embedded-Computer-Spezialist hat Quartalszahlen bekannt gegeben. Und die sind durchwachsen: Der Umsatz ist um 2 Prozent auf 54,1 Mio. Euro gefallen, der operative Gewinn (Ebitda-Basis) ist dagegen von 3,6 auf 4,2 Mio. Euro gestiegen. Eine Sonderabschreibung infolge der Jumptec-Übernahme lässt das Quartalsergebnis aber tief in die roten Zahlen abtauchen. 34,7 Mio. Euro Abschreibung lassen den Quartalsverlust auf 31,9 Mio. Euro explodieren. Der Aktie macht das vorbörslich bislang nur wenig aus. Mehr zu Kontron im Tagesverlauf.

Autor: 4investors.de (© 4investors.de),08:33 22.08.2003

[perlenschnapper]

"Dax: Aggressives Trading ist gefragt
Sie an, der Dax."

[koglb]

im zusammenhang mit der sonderabschreibung von 34,7 mio euro stellt sich mir die frage wieso die buchwerte des goodwill im quartal und im halbjahr nur um ca 20 mio euro (von ca 100) auf ca 80 mio euro sinken. da bei der bewertung einzelner beteiligungen wieder was zugeschrieben und scheint dies auch irgendwo in der g&v auf????