checkAd

    Deutsche Bank/Dresdner Bank: Gemeinsam in eine goldene Zukunft? - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 09.03.00 15:20:17 von
    neuester Beitrag 12.03.00 23:04:02 von
    Beiträge: 4
    ID: 90.543
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 166
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 09.03.00 15:20:17
      Beitrag Nr. 1 ()

      Heute gaben die Chefs von Deutscher Bank, Rolf E. Breuer, und Dresdner Bank, Bernhard Walter, bekannt, dass beide Institute auf eine neu zu gründende Gesellschaft mit Namen „Deutsche Bank Neu“ verschmolzen werden. Vorstandssprecher werden gleichberechtigt die bisherigen Chefs der beiden zur Fusion anstehenden Unternehmen sein, die Gremienbesetzung soll nach den Angaben unter dem Motto „Blending of the Best“ stehen. Damit ist gemeint, dass im Falle von Doppelbesetzungen diejenige Person mit der höchsten Kompetenz die Stelle erhalten soll. Für den Vorstand der neuen Großbank scheint dies aber nicht zu gelten, das Verhältnis Deutscher zu Dresdner Bank entspricht in etwa dem von beiden Banken heute selbst als wahrscheinlich bezeichneten Wert- bzw. Eigentumsverhältnis.

      Wie auch immer, auch hier werden die berühmten Synergieeffekte zunächst für Arbeitsplatzverluste sorgen. Allerdings beschleunigt die Fusion nur eine Entwicklung, die sich ohnehin bereits abzeichnete. Für den Kunden, so betonten die beiden Bank-Chefs unisono, werde die Fusion trotz der Schließung von 800 Filialen Vorteile bringen, da das zusammengelegte Filialnetz immer noch größer sei als das der einzelnen Bank alleine (Deutsche: 1.350 Filialen, Dresdner: 1.150 Filialen, Deutsche Bank Neu: 1.700 Filialen).

      Die Synergieeffekte im Kostenbereich werden den Angaben zufolge insgesamt 2,860 Milliarden Euro betragen. Hiervon entfielen 48 Prozent auf Geschäftsbereiche (1,360 Milliarden Euro), 33 Prozent (950 Millionen Euro) auf den Bereich IT/Operations, acht Prozent (220 Millionen Euro) auf das Corporate Center und elf Prozent (330 Millionen Euro) auf Sonstige. Dieser Bereich umfasse vor allem Werbung, Beratungskosten, Beschaffungs- und Flächenmanagement.

      Besonders stolz waren die beiden Top-Banker auf die geplanten Auswirkungen ihres Zusammengehens auf die Finanzzahlen der Deutschen Bank Neu. Bei einem Pro Forma -Eigenkapital von 33,543 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von knapp 1,25 Billionen Euro ergebe sich eine Kernkapitalquote von ca. 5,8 Prozent. Mit Berücksichtigung geplanter Verkäufe betrage diese sogar sechs Prozent, was im Vergleich mit anderen Banken sehr gut sei. Der ROE vor Steuern werde 2003 mit Goodwill-Berücksichtigung 20 Prozent betragen, die Kernkapitalquote werde 2001 mindestens sechs, die Gesamtkapitalquote im selben Jahr mindestens elf Prozent betragen.

      Kein Zusammenschluss ohne Strategie: Mit der Fusion von Deutscher und Dresdner Bank entstehe ein „europäischer Champion mit globaler Plattform“ verkündeten die Partner. Der Fokus der Deutschen Bank Neu, die eine Marktkapitalisierung von ca. 80 Milliarden Euro aufweisen werde, richte sich auf fünf Tätigkeitsbereiche. Diese seien aber noch nicht endgültig festgelegt und könnten noch verändert werden, betonte Dresdner Bank-Chef Walter. Diese Bereiche seien Privat- und Geschäftskunden (Arbeitstitel), Firmenkunden und Immobilien, Globale Unternehmen und Institutionen, Asset Management sowie Global Technology & Services.

      Zusammen mit der Allianz AG werde man die führende deutsche Retail-Bank schaffen, eine Börseneinführung sei innerhalb von drei Jahren vorgesehen. Gemeint ist hier die Deutsche Bank 24, die zu 49 Prozent an den größten deutschen Versicherungskonzern verkauft wird. Außerdem erhält dieser als Gegenleistung für die Hergabe seines Dresdner Bank – Anteils von 21,5 Prozent 93 Prozent an DWS sowie 70 Prozent an Finanza & Futuro. Außerdem will die Deutsche Bank die unternehmerische Führung der Deutschen Herold an die Allianz AG abgeben. Nach der Umstrukturierung werde es zwischen Deutscher Bank Neu und Allianz noch eine wechselseitige Beteiligung von je maximal fünf Prozent geben. Diese können durchaus auch auf Null zurückgehen, wie der Deutsche Bank – Chef Breuer betonte.

      Vier Gründe, betreffend die strategische Ausrichtung, nennen die beteiligten Unternehmen als Gründe für den Zusammenschluss: Hohe strategische Komplementarität und verbesserte Wettbewerbsposition, signifikanter Zugewinn an Marktanteilen und kritischer Masse, Fokussierung auf wichtige zukünftige Kernkompetenzbereiche und erhöhte strategische Flexibilität.

      Ob Anspruch und zukünftige Wirklichkeit nicht doch etwas auseinander klaffen, wird die Zukunft zeigen. Auf der heutigen Pressekonferenz vermochten die beiden Bankchefs trotz modernster Präsentationstechnik und Hochglanzbroschüren die anwesenden Journalisten jedenfalls nicht vollständig von der Großartigkeit ihres Projektes zu überzeugen. Das auf beiden Seiten wohl weniger der innere Drang der eigentlich eher als verfeindet geltenden Großbanken als vielmehr der offenbar sehr starke Druck des wichtigsten Aktionärs beider Unternehmen, der Allianz AG, letztendlich zur Fusion geführt hat, wollte heute zwar niemand bestätigen. Dies stört aber nicht weiter, ist es doch ohnehin offensichtlich.

      Avatar
      schrieb am 09.03.00 17:02:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schade das die Kurse heute so extrem abgestürzt sind...
      Es wäre doch sicher jetzt eine günstige Gelegenheit um nachzukaufen?
      Avatar
      schrieb am 12.03.00 22:14:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo juniorxx!

      Es ist nicht schade, daß die Kurse der fusionierenden Banken abgestürzt sind, sondern erfreulich - gerade jetzt gibt sich die Kaufchance des Jahres - eine Dt.B. um 20% billiger, wo gibts das sonst noch, ev. beim Winterschlußverkauf!
      Darum Schnäppchen einsammeln heißt die Devise!!!
      Kurse werden noch große Freude machen.

      rät euch alle
      nordkap
      Avatar
      schrieb am 12.03.00 23:04:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Der Kurs von der Deutschen Bank ist in der Tat im Moment noch extrem niedrig. Die anderen Banken scheinen im Moment auch alles daran zu setzen, die Fusion schlecht zu reden.
      Gibt es eigentlich eine unvoreingenommene Bewertung der beiden Aktien?
      Wo seht ihr das KZ von der Deutschen Bank für Ende 2000?

      Gruß
      cashier


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.

      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      +1,20
      +0,93
      -0,43
      +0,64
      +0,42
      +0,32
      +0,22
      -0,04
      +0,84
      +0,79
      Deutsche Bank/Dresdner Bank: Gemeinsam in eine goldene Zukunft?