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    Moventum S.C.A. 17.05.2018  855  0 Kommentare Märkte ignorieren steigenden Ölpreis – noch

    Der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen. Während an den Rohstoffmärkten Boom-Stimmung aufkam, nahmen die Aktienmärkte dieses Signal erstaunlich gelassen hin – doch dies kann sich als Trugschluss erweisen. „Fundamental gibt es zwar mehr Gründe für einen niedrigen Ölpreis, als für einen hohen“, sagt Carsten Gerlinger, Director Asset Management beim Luxemburger Portfoliodienstleister Moventum. „Doch der Ölpreis ist im Moment von der Geopolitik getrieben. Für die Wirtschaft und auch für die Unternehmen wird ein weiter steigender Ölpreis zu einer nachhaltigen Belastung werden. Die hohen Wachstumsprognosen der Weltwirtschaft wären dann kalter Kaffee.“

    Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA, die unübersichtliche Lage in Syrien sowie die Eskalation im Gaza-Streifen haben den Ölpreisanstieg beschleunigt. „Diese politischen Unsicherheiten trafen auf einen Markt, in dem die Organisation der Ölexporteure, die Opec, bereits seit Jahren durch Produktionskürzungen auf einen steigenden Ölpreis hinarbeitet“, so Gerlinger.

    Bislang hatten die Opec-Staaten damit allerdings wenig Erfolg. Erst die geopolitische Zuspitzung bescherte ihnen jetzt diesen Erfolg. „Sollte der Iran durch eine neuerliche Sanktionspolitik der USA wieder aus dem Markt genommen werden, sinkt zumindest vorübergehend die Menge des angebotenen Öls“, sagt Gerlinger. Der lange vom Welt-Ölmarkt mehr oder weniger abgeschnittene Iran hatte in den vergangenen Jahren immer mehr Öl gefördert und verkauft – was das Angebot trotz der Opec-Produktionskürzungen auf hohem Niveau und die Preise niedrig gehalten hatte.

    Durch die drohenden Sanktionen besteht nun die Gefahr, dass dieser Nachschub an billigerem iranischen Öl ausbleibt. Eine ausreichende Versorgung bleibt dennoch gewährleistet. Eine lukrative Gelegenheit für die USA, ihre Schieferölindustrie in Stellung zu bringen. Aber auch innerhalb der Opec dürfte es genügend Mitglieder geben, die mit einer höheren Förderung für den Iran in die Bresche springen.

    Viele dieser Öl-Staaten sind auf das Geld angewiesen, um die Transformation ihrer Volkswirtschaften in ein Nach-Öl-Zeitalter zu finanzieren. Angesichts des steigenden Anteils erneuerbarer Energien, der E-Mobilität-Offensive in großen, stark wachsenden Staaten wie China oder auch der zunehmenden Aufmerksamkeit für den Schaden der Verbrennungsmotoren wird Öl als Energieträger langfristig immer weniger Bedeutung genießen. Und das wiederum sollte dann auch in jedem Fall für niedrigere Preise sorgen.

    Bis dahin aber könnten Unternehmen weltweit die Folgen dieses geopolitischen Spiels zu spüren bekommen. Zwar besteht keine akute Gefahr, dass zu hohe Ölnotierungen die Weltkonjunktur komplett abwürgen. Einen mehr oder weniger großen Dämpfer aber könnte es schon geben.

    Über Moventum:
    Moventum ist eine Full Service Fondsplattform für sämtliche Leistungen rund um das Wertpapierdepot. Seit der Gründung im Jahre 2000 gehört Moventum zu den erfolgreichsten Fondsplattformen in Deutschland und Österreich. Spezialisiert auf den Handel und die Verwaltung von Investmentfonds bietet das Luxemburger Unternehmen seinen Partnern Zugang zu einer im Markt bewährten Abwicklungsplattform mit Luxemburger und Österreichischer Lagerstelle, einem globalen Investment-Universum, einer fondsbasierten Vermögensverwaltung für alle relevanten Chancen-/Risikoprofile sowie innovativen Serviceleistungen rund um die Beratungsthemen Vermögensbildung, Vermögensverwaltung und private Altersvorsorge. Rund 1.850 angeschlossene Finanzberatungsunternehmen verwalten für ihre mehr als 44.000 einzelnen Investoren Bestände von mehr als 3,8 Milliarden Euro.

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    Carsten Gerlinger
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    Carsten Gerlinger ist mit über 30 Jahren Berufserfahrung – davon allein gut zwanzig Jahre in den Bereichen Private Banking und Portfoliomanagement am Finanzplatz Luxemburg – ein ausgewiesener Kenner der internationalen Finanzmärkte. Vor seinem Wechsel 2015 zu Moventum arbeitete der Certified European Financial Analyst (CEFA) bei der Luxemburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Quint:Essence Capital S.A. Weitere berufliche Stationen waren die Commerzbank, die DZ Bank und die Deutsche Bank.
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    Verfasst von Carsten Gerlinger
    Moventum S.C.A. 17.05.2018 Märkte ignorieren steigenden Ölpreis – noch Der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen. Während an den Rohstoffmärkten Boom-Stimmung aufkam, nahmen die Aktienmärkte dieses Signal erstaunlich gelassen hin – doch dies kann sich als Trugschluss erweisen. „Der Ölpreis ist im Moment von der Geopolitik getrieben. Für die Wirtschaft und auch für die Unternehmen wird ein weiter steigender Ölpreis zu einer nachhaltigen Belastung werden. Die hohen Wachstumsprognosen der Weltwirtschaft wären dann kalter Kaffee“, sagt Carsten Gerlinger, Director Asset Management beim Luxemburger Portfoliodienstleister Moventum.

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