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    Aktien Frankfurt Schluss  1609  0 Kommentare Weitere Verluste wegen Sorgen um Italien

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen um ein möglicherweise zunehmend europafeindliches Italien haben am Dienstag erheblich zugenommen und die Aktienmärkte weltweit belastet. Das bekam auch der Dax zu spüren: Er knüpfte mit einem Minus von letztlich 1,53 Prozent auf 12 666,51 Punkte an den schwachen Vortag an. Damit entfernte sich der deutsche Leitindex weiter von der viel beachteten 13 000-Punkte-Marke.

    Bei Neuwahlen in Italien im Herbst könne der Stimmenanteil der rechtspopulistischen Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung zu Lasten der etablierten Kräfte weiter steigen, vermutete Johannes Mayr von der BayernLB. "Zudem könnte ein Wahlkampf noch stärker in Richtung einer kritischen Haltung zu EU und Euro geführt werden", sagte der Anleiheexperte.

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    "Das Gespenst einer nächsten Euro-Krise macht die Runde", schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sprach gar von "ersten Spuren von Panik", vor allem am Anleihenmarkt. Dort setzte sich der Ausverkauf italienischer Staatspapiere fort: Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2014.

    In der zweiten deutschen Börsenreihe ging es ebenfalls abwärts: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 1,29 Prozent auf 26 279,90 Punkte und das Technologiewerte-Barometer TecDax rutschte um 1,84 Prozent auf 2780,50 Punkte ab.

    Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 1,56 Prozent tiefer bei 3428,14 Punkten. Die nationalen Indizes in Paris und London gaben fast ebenso deutlich nach. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende gut 1 Prozent im Minus.

    Wie so oft bei schlechten Nachrichten aus der Peripherie der Eurozone gaben Bankaktien besonders stark nach: Deutsche Bank und Commerzbank belegten mit Kursverlusten von 4,60 beziehungsweise 4,06 Prozent die letzten Plätze im Dax. Beobachtern zufolge drohen den Geldhäusern Verluste im Geschäft mit den Anleihen dieser Länder.

    Zudem könnte die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der stark steigenden Renditen für diese Papiere die Normalisierung ihrer Geldpolitik hinauszögern. Damit würde sich die Perspektive steigender Zinsen - von der die Geldhäuser profitieren - ebenfalls zeitlich verschieben. "Das mindert den Anreiz, überhaupt Bankenaktien zu besitzen", sagte Analyst Arnaud Girod vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux. Auch die Papiere von Versicherungsunternehmen standen deutlich unter Druck.

    Im SDax der geringer kapitalisierten Unternehmen erregte Grammer Aufsehen: Die Aktien schossen auf ein Rekordhoch von 62,40 Euro, nachdem der Autozulieferer Übernahmegespräche mit dem chinesischen Großaktionär Ningbo Jifeng bestätigt hatte. Die daraus resultierende Offerte der Chinesen von insgesamt 61,25 Euro je Aktie, welche Grammer unterstützt, war schon davor der Höhe nach im Gespräch und sorgte für keine zusätzlichen Impulse mehr: Die Aktien schlossen 19,30 Prozent fester bei 61,20 Euro, was fast exakt der Offerte entspricht.

    Studien sorgten bei anderen Werten für Bewegung. Die Aufnahme von Vonovia in eine Auswahlliste des Analysehauses Kepler Cheuvreux bescherte dem Immobilienkonzern ein Kursplus von 0,89 Prozent und den ersten Platz im Dax. Dagegen drückte eine Verkaufsempfehlung der Bank Hauck & Aufhäuser den Kurs des im TecDax gelisteten Software-Entwicklers Compugroup mit 4,77 Prozent ins Minus.

    Quartalszahlen veröffentlichten der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown , die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet und der Autovermieter Sixt . Während Aroundtown mit einem Kursanstieg von 0,94 Prozent bester Wert im MDax war, reichte es bei Rocket immerhin für ein Plus von 0,44 Prozent. Dagegen ging es für Sixt im SDax um knapp 2 Prozent nach unten.

    Am Rentenmarkt brach die Umlaufrendite von 0,24 Prozent am Montag auf 0,06 Prozent regelrecht ein. Der Rentenindex Rex stieg um 0,88 Prozent auf 142,26 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,71 Prozent auf 163,12 Punkte.

    Der Eurokurs geriet angesichts der ungewissen politischen Lage in Italien erneut unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1551 US-Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Juli vergangenen Jahres. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1558 (Montag: 1,1644) US-Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8652 (0,8588) Euro./gl/he

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---





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