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    Aktien Frankfurt  1656  0 Kommentare Zurückhaltung vor G7-Gipfel drückt Dax ins Minus

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zunehmende Vorsicht der Anleger vor dem G7-Gipfel hat dem Dax am Freitag deutliche Verluste eingebrockt. Dazu werfen mit den Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) weitere wichtige Ereignisse ihre Schatten voraus. Als zusätzliche, tagesaktuelle Belastungen für den deutschen Leitindex erwiesen sich die schwachen Vorgaben der Übersee-Börsen und enttäuschende heimische Konjunkturdaten.

    Bis zum Mittag büßte der Dax 1,01 Prozent auf 12 682,20 Punkte ein. Damit weitete er sein knappes Vortagesminus sichtbar aus und rutschte klar unter die 200-Tage-Linie, die als viel beachteter charttechnischer Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Auf Wochensicht steuert das Börsenbarometer dank der Gewinne der ersten Wochenhälfte aber nur auf einen vergleichsweise moderaten Kursrückgang von 0,33 Prozent zu.

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    Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Freitag um 0,60 Prozent auf 26 537,99 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,93 Prozent auf 2789,20 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,70 Prozent auf 3435,57 Punkte bergab.

    In den USA endete am Donnerstag die Rekordrally der Technologiewerte, und auch bei den Standardtiteln ließ der Schwung nach - diese Entwicklung dürfte sich vor dem Wochenende fortsetzen. Auch in Asien gingen die Börsianer in die Defensive.

    Schon vor dem Treffen der sieben großen Industrienationen in Kanada ist der Streit der G7-Partner mit US-Präsident Donald Trump offen ausgebrochen. Nach Gesprächen mit dem kanadischen Gastgeber Justin Trudeau rief Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit scharfen Worten dazu auf, sich geschlossen der amerikanischen "Vormachtpolitik" zu widersetzen.

    Die Streitigkeiten drehen sich um Trumps Alleingänge wie Sonderzölle auf Importe aus Europa, Kanada, Mexiko und Japan sowie seinen Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzvertrag und aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran. "Spannend wird, wie offen die übrigen Regierungschefs den Handelskonflikt mit Donald Trump austragen", schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. "Hier könnte eine gefährliche Spirale aus Zöllen, Gegenmaßnahmen und immer neuen Gegenmaßnahmen entstehen."

    Zudem stünden in der kommenden Woche wichtige geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) an, ergänzte Mark Holman von TwentyFour Asset Management. Aktuell gingen die Marktteilnehmer überwiegend von einer US-Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte aus, während bei der EZB noch kein Zinsschritt erwartet werde. Mitten im Handelsstreit mit den USA weitete sich derweil Chinas Handelsüberschuss im Mai erneut aus - allerdings deutlich geringer als gedacht.

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    Aktien der Deutschen Post sackten nach einer Gewinnwarnung des Logistikkonzerns am Dax-Ende um 6,5 Prozent ab. Den Problemen in der Briefsparte will das Unternehmen mit einem Maßnahmenbündel begegnen - das aber zunächst ins Geld geht. Post-Chef Frank Appel kappte die Gewinnprognose für das laufende Jahr und rechnet nach zuvor mehr als 4 Milliarden Euro operativem Gewinn nun nur noch mit 3,2 Milliarden Euro.

    Unternehmensseitig sah die Agenda am deutschen Markt am Freitag zunächst einmal mehr dünn aus. Im Dax gab es fast nur Verlierer. Die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank konnten nicht von angeblichen Fusionsgesprächen profitieren: Sie gehörten nach der jüngsten Erholung mit Kursabschlägen von je über anderthalb Prozent zu den schwächsten Werten im Leitindex. Entsprechende Spekulationen seien auch nicht gerade neu, kommentierte ein Händler. Die Branche litt zudem nach schwachen Wirtschaftsdaten unter sinkenden Renditen deutscher Staatsanleihen.

    Ähnlich wie den Bankentiteln erging es den zuletzt deutlich erholten Papieren von Thyssenkrupp : Trotz eines Medienberichts, wonach der Industrie- und Stahlkonzern die Trennung von seiner Werftensparte erwägt, ging es um 2,47 Prozent bergab. Angesichts der politischen Schwierigkeiten der Sparte wäre ein solcher Schritt positiv, erklärte ein Börsianer. Allerdings dürfte ein Käufer, der einen vernünftigen Preis zahle, nur schwer zu finden sein.

    Mit am besten hielten sich noch Aktien der als "sicherer Hafen" geltenden Immobilienbranche, die zudem zu den Profiteuren niedriger Zinsen gehören: Im Dax reichte Vonovia ein Plus von 0,42 Prozent für den ersten Platz, während Deutsche Wohnen als MDax-Spitzenreiter um 0,82 Prozent zulegte./gl

    ---Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---





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