Altech Chemicals: So erobert man einen Markt! - Seite 3
KfW-IPEX als Finanzier mit an Bord
Solch eine Verarbeitungsanlage ist aber teuer. Altechs Vorstandschef Iggy Tan rechnet mit Gesamtkosten von 340 Mio. Dollar. Einen Großteil der Finanzierung hat man sich aber schon gesichert. So hat die deutsche Förderbank KfW-IPEX im Dezember 2017 ihre Zusage für einen Kredit über 190 Mio. Dollar gegeben. Zudem hat Altech bereits zwei Term Sheets unterzeichnet. 90 Mio. Dollar kommen von einer nicht namentlich genannten Merchant Bank in Form eines Mezzanine-Darlehens. Weitere 60 Mio. Dollar stammen von einer US-Investmentgruppe, die sich dadurch einen Stream an der Produktion sicherte. Jüngst erst setzte Altech zudem eine kleine Kapitalerhöhung im Volumen von 20 Mio. Dollar erfolgreich um. Im Prinzip hat man damit das Investitionsvolumen von rund 340 Mio. Dollar zusammen. Allerdings sind das zum einen Bruttobeträge, zum anderen fallen während der Bauphase Overhead-Kosten an. Daher ist eine weitere kleine Finanzierungsrunde durchaus möglich.
Zahlen versprechen hohe Gewinne
Auf der anderen Seite liest sich die Wirtschaftlichkeitsrechnung sehr gut. Im ersten vollen Produktionsjahr will Altech 4.500 Tonnen HPA zu Kosten von 9.900 US-Dollar pro Tonne produzieren. Per annum soll das ein EBITDA von 76 Mio. US-Dollar ermöglichen. Eventuelle Preissteigerungen sind dabei nicht berücksichtigt. Die finale Machbarkeitsstudie auf der die Investmententscheidung beruht, kalkuliert mit einem langfristigen Marktpreis von 26.900 US-Dollar je Tonne. Der aktuelle Marktpreis liegt aber bei 40.000 bis 45.000 US-Dollar je Tonne. Kalkuliert man mit den aktuellen Preisen explodiert die Wirtschaftlichkeitsrechnung förmlich. Das Vorsteuer NPV verdoppelt sich von 505 Mio. US-Dollar auf 1,1 Mrd. US-Dollar (!!!). Das EBITDA klettert auf 133 Mio. US-Dollar pro Jahr.
Baukosten sind fix und Off Take-Partner steht bereit
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Inklusive Bauphase soll sich das Investment bereits nach knapp 4 Jahren – 2,2 Jahren bei aktuellen Marktpreisen - amortisiert haben. Da die SMS Group zudem die Anlage zu einem Fixpreis baut,
besteht von dieser Seite aus kein Risiko. Und auch über die Kundschaft muss man sich nur noch wenig Gedanken machen.
Altech hat mit der Mitsubshi-Gruppe bereits ein Off-Take-Agreement geschlossen, wodurch mindestens 4.000 Tonnen pro Jahr abgenommen werden. Wahrscheinlich aber wird man sogar alles
an die Japaner abgeben können. Dabei gelten die dann gültigen Marktpreise, von Preissteigerungen würde man also direkt profitieren.