Prognosen
Krankenbett Konjunktur: Wie schlimm steht es um den Patienten Deutschland?
Die Chefärzte des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Bundesbank haben ihre Prognosen für den Patienten "Deutsche Wirtschaft" abgegeben. Eine schnelle Heilung ist wohl nicht in Sicht - aber die Lage ist keinesfalls hoffnungslos.
Die gute Nachricht vorweg: "Eine globale Rezession steht sicher noch nicht vor der Tür", sagte Christine Lagarde im Schweizerischen Davos. "Aber das Risiko eines stärkeren Rückgangs des weltweiten Wachstums ist sicherlich gestiegen", fügte sie laut "Reuters" hinzu. Demnach soll laut dem IWF das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr nur um 3,5 Prozent und 2020 um 3,6 Prozent zulegen. Noch im Oktober 2018 hatten die IWF-Analysten für beide Jahre 3,7 Prozent vorhergesagt.
Besonders für Deutschland ging es bei der geänderten IWF-Prognose bergab. Die Ökonomen senkten ihre Jahres-Wachstumsprognose von 1,9 Prozent (Oktober 2018) auf nur noch 1,3 Prozent. Das markiert für 2019 einen deutlichen Rückgang von gut 31 Prozent.
Auffällig ist, dass von allen großen Industrienationen die Wachstumsprognose für Deutschland von IWF-Analysten mit minus 0,6 Prozent am stärksten abgestuft wurde. Deutschland liegt noch hinter Italien (minus 0,4 Prozent). Frankreichs Prognose wurde um minus 0,1 Prozent heruntergestuft. Für China, die USA, Spanien und Großbritannien gab es keine Änderungen beim Blick ins neue Jahr. Für Japan ging es sogar um plus 0,2 Prozent nach oben.
Ein wenig erfreulicher klingt die aktuelle Deutschland-Diagnose der Bundesbank. Laut ihrem Monatsbericht ist die deutsche Wirtschaft im letzten Quartal des vergangenen Jahres wieder gewachsen, "wenn auch nur verhalten". Im dritten Quartal 2018 war das deutsche BIP erstmals seit dreieinhalb Jahren um 0,2 Prozent zurückgegangen. In manchen Marktanalysen tauchte bereits das Rezessions-Gespenst auf.
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